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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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seufzte Indrani, doch ihr Bild in seinem Kopf blieb völlig ruhig. Die Kommission hat eine Fluchtmöglichkeit für ein paar Hundert Menschen vorbereitet , sendete sie. Ihre geröteten Augen blickten in seine. Und ohne unsere Hilfe können auch sie nicht entkommen …
    Sie meinte es nicht ernst. Sie konnte es nicht ernst meinen. Sie würde nicht viele Milliarden dem Tod überantworten. Er konnte sein Volk nicht im Stich lassen, damit es einige Generationen lang in der Dunkelheit dahinsiechte und langsam ausstarb.
    »Das können wir nicht tun«, zischte er Indrani zu.
    Sie beugte sich vor und nahm ihm das Baby ab. »Ich werde sie nicht sterben lassen«, flüsterte sie. »Oder dich, lieber Stolperzunge. Ohne dich wäre die Welt zu Ende.«
    »Wir können es nicht tun!«
    Ich werde Dharam anrufen , erwiderte sie. Wir werden eine Vereinbarung treffen.
    Aber du warst diejenige, die mir von den Deserteuren erzählt hat, Indrani! Genau das haben auch sie getan. Sie haben sich davongestohlen und die Unschuldigen leiden lassen. Willst du, dass wir das Gleiche tun?
    »Flammenhaar«, lautete die einzige Antwort, zu der sie imstande war. Dazu konnte Stolperzunge nichts mehr sagen.
    Sie und das Baby schliefen neben ihm ein. Er wusste nicht, wie sie das geschafft hatte, weil er bezweifelte, dass er je wieder schlafen konnte. Der Stamm, der Stamm! Selbst der Stamm seines Bruders. Wie konnte er all diese Menschen im Stich lassen? Selbst wenn einige seiner Vorfahren Deserteure waren, die ihrem Volk in der Stunde der Not den Rücken kehrten, statt bis zum Letzten zu kämpfen, um sie zu retten. Aber so war er nicht.
    »Zeig mir mein Volk«, flüsterte er dem sterbenden Dach zu. »Ich will … ich muss sie sehen.« Selbst wenn er nur ihren Untergang miterleben sollte, den er nicht hatte verhindern können.
    Auf der Oberfläche war es Nacht geworden, aber im Hauptquartier schlief niemand. Das Erste, was er von den Gebäuden sah, war ein wirres Durcheinander aus Lichtern. Dann wurde Stolperzunge klar, dass es Fackeln waren, die sich hierhin und dorthin bewegten. Rufe drangen in sein Bewusstsein. Kubar verlangte, dass mehr Feuer entzündet wurden, und Steingesicht schrie nach Speeren und Jägern. Etwas war draußen auf den Straßen unterwegs. Es war wie ein Fluss, der zwischen den Häusern dahinströmte.
    »Näher ran«, befahl er. Das Dach gehorchte, und er stieß herab, um über den Gassen zu kreisen. Natürlich war es kein echter Sturz. Sein Magen spürte nichts davon. Und er wusste, dass ihm nichts geschehen konnte. Trotzdem keuchte er, als er sah, was sich dort tat. Bestien, alle möglichen Arten von Bestien: Vierbeiner und Schleimer, dann jene, die wie die Krallenleute aussahen, die er von zu Hause kannte, außerdem behaarte Wesen und andere mit segmentierten Körpern. Sie alle rannten, ohne Rücksicht auf ihre Umgebung, sie rannten um ihr Leben. Keine Spezies nutzte die Gelegenheit, Jagd auf die andere zu machen. Wenn eine Bestie zu Boden ging, wurde sie zu Tode getrampelt und ungegessen liegen gelassen.
    »Alle Jäger zu mir!«, brüllte Steingesicht. Im Feuerschein sah er wild und grimmig aus, und die jungen Leute scharten sich um ihn. Er humpelte, aber sein Gesicht zeigte pure Freude. »Heute Nacht werden wir gut essen, ja? Mann, wir werden genug für zehn Tage haben!«
    »Warte«, sagte Kubar. »Du darfst nicht hinausgehen.«
    »Bist du verrückt geworden?«
    Der alte Priester drängte sich am aufgeregten Vishwakarma vorbei und packte Steingesichts Arm. »Ja, wir werden ein paar fangen, aber wir dürfen sie nicht töten. Wir müssen erfahren, wovor sie weglaufen. Vielleicht sollten auch wir fliehen.«
    Stolperzunge nickte unwillkürlich. »Hör auf ihn, Steingesicht«, murmelte er, obwohl er wusste, dass man ihn nicht hören würde, dass er nichts für seinen Stamm tun konnte.
    Der große Jäger schüttelte den Arm ab. »Zu den Türen!«, rief er.
    »Wenigstens die Vierbeiner?«, sagte Kubar.
    Steingesicht hielt inne. »Keine Vierbeiner, aber tötet alle anderen, die euch in die Quere kommen, und zerrt sie ins Gebäude.«
    Die Stampede war fast vorbei, als die Menschen nach draußen gingen. Trotzdem erlegten sie sieben oder acht Bestien verschiedener Arten. Die jungen Männer und ein paar Frauen jubelten, als sie gegen Wesen kämpften, die ihnen keinen Widerstand leisteten.
    Yama gelang es, einen Schleimer kampfunfähig zu machen. Er lachte, als er sich nicht wehrte, sondern nur versuchte, um ihn herumzukriechen. Der Junge stach

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