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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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starrte.
    »Er ist gewaltig«, sagte Fuchs ehrfürchtig.
    »Sie ist nur ein durchschnittlich großer Metallklumpen«, sagte Dan. »Und sobald du ein Stück davon abschlägst, haben wir einen Anspruch darauf.«
    Fuchs machte sich ohne zu zögern auf den Weg, wobei er sich jedoch mit der Kontrolle der Steuertriebwerke etwas schwer zu tun schien. Dan befürchtete schon, dass Fuchs in den Asteroiden krachen würde, doch im letzten Moment gab er Gegenschub und schwebte ein paar Meter über der pockennarbigen, geröllübersäten Oberfläche.
    Dann flog Dan mit einer leichten Berührung der Handregler zu ihm hin und landete auf der Oberfläche des Asteroiden. Er spürte, wie die Stiefel aufsetzten und leicht abgestoßen wurden. Geringe Schwerkraft, sagte er sich, als er erneut aufkam und schließlich auf der Oberfläche von Bonanza stehen blieb. Staubwolken wallten an der Stelle auf, wo die Stiefel Bodenkontakt gehabt hatten; sie verharrten in der minimalen Schwerkraft und bewegten sich kaum.
    Fuchs brauchte drei Anläufe, um festen Kontakt mit der Oberfläche herzustellen. Er kam jedes Mal zu hart auf und prallte ab, bis Dan ihn einfing und herunterzog.
    »Versuch nicht zu gehen«, sagte er zu Fuchs. »Die Gravitation ist so gering, dass du mit einem Schritt auf und davon bist.«
    »Wie soll ich mich dann…«
    »Du musst schlurfen.« Dan führte ihm ein paar Schritte vor, wobei er noch mehr Staub aufwirbelte. »Als ob du tanzen würdest.«
    »Ich bin aber kein sehr guter Tänzer«, sagte Fuchs.
    »Macht nichts, das ist auch nicht gerade die schönste Tanzfläche des Sonnensystems.«
    Die Oberfläche des Asteroiden war rau und uneben und mit einer pulvrigen Staubschicht überzogen. Es bestand eine große Ähnlichkeit mit der Mondoberfläche. Dennoch hatte Dan das Gefühl, eher auf einem Bootsdeck zu stehen als auf festem Boden.
    Einen Horizont gab es in diesem Sinn nicht; der Asteroid endete einfach. Die Oberfläche war mit kleinen Kratern, Geröll und faustgroßen Steinen übersät, und am andern Ende erkannte Dan einen größeren Krater, eine große Senke mit einem erhabenen Rand.
    »Was meinst du, wie viel Eisen hier drinsteckt?«, fragte Dan.
    »Wenn wir zum Schiff zurückkehren, wird eine zuverlässige Messung der Masse vorliegen«, sagte Fuchs. »Mit dem Schiff im Orbit um den Asteroiden haben wir ein klassisches Zwei-Körper-System. Es ist einfache Newtonsche Physik.«
    Er ist halt ein Wissenschaftler, sagte Dan sich. Stell ihm eine einfache Frage, und er liefert dir eine Dissertation. Ohne die eigentliche Frage beantwortet zu haben.
    »Lars«, sagte er geduldig, »ich würde mir gern eine Vorstellung von der Masse dieses Brockens machen.«
    Fuchs breitete die Arme aus. Im Raumanzug mutete er wie das legendäre Michelinmännchen an.
    »Pi mal Daumen?«, sagte Dan.
    »Äh… unter Berücksichtigung der Abmessungen… Nickel-Eisen-Asteroiden enthalten typischerweise nicht mehr als zehn Prozent Nickel… die Werte müssten irgendwo in der Nähe von sieben oder acht Milliarden Tonnen Eisen und achtzig Millionen Tonnen Nickel oder so liegen.«
    Dan machte große Augen. »Das ist das Fünf- bis Sechsfache der weltweiten Stahlproduktion in den besten Jahren! Vor der Flutkatastrophe und allem anderen.«
    »Es sind natürlich Verunreinigungen enthalten«, sagte Fuchs.
    »Platin, Gold, Silber und andere Schwermetalle.«
    »Verunreinigungen, na klar«, pflichtete Dan ihm mit einem keckernden Lachen bei. Seine Gedanken jagten sich. Ein Asteroid genügt, um die weltweite Stahlindustrie für ein paar Jahre am Laufen zu halten! Und es gibt hier draußen tausende dieser Brocken!
    Es hat sich bewahrheitet! All meine Hoffnungen, die ganzen Versprechen, die ich gemacht habe - sie werden alle in Erfüllung gehen!
    Fuchs schien sich darüber überhaupt keine Gedanken zu machen.
    »Ich möchte einmal einen Blick auf diese Maserung werfen«, sagte er und drehte sich zum entgegengesetzten Ende des Asteroiden um.
    Dabei hob er von der Oberfläche ab, und Dan musste ihn wieder auf den Boden zurückholen.
    »Nimm erstmal hier eine Probe«, sagte Dan. »Damit wir einen Anspruch auf den Asteroiden erheben können.«
    Das Licht war so trübe, dass Dan nur die Konturen von Fuchs’
    Kopf im Kugelhelm sah. Er nickte und begab sich langsam, ganz langsam in eine kniende Position. Dann zog er einen Gesteinshammer aus dem Werkzeuggürtel und schlug ein Stück vom Asteroiden ab. Dabei wirbelte er Staub auf und löste sich wieder von der Oberfläche,

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