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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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doch diesmal krallte er sich mit einer behandschuhten Hand im Boden fest und zog sich wieder herunter.
    »Du musst dich verankern, Lars«, sagte Dan. »Schlag einen Felshaken ein und sichere dich mit der Leine.«
    »Ja, natürlich«, sagte Fuchs und fummelte an der Ausrüstung herum, die am Gürtel hing.
    »Zeichne das folgende auf, Amanda, und versieh es mit einer Zeit-Signatur«, sagte Dan. »Die Starpower GmbH hat mit der Probenentnahme vom Asteroiden 41-014 Fuchs begonnen. Gemäß den Bedingungen des Protokolls der Internationalen Astronautischen Behörde aus dem Jahr 2021 beansprucht die Starpower GmbH die ausschließliche Nutzung der Ressourcen dieses Asteroiden.«
    »Ich habe es«, ertönte Amandas Stimme. »Dein Anspruch wird ans IAA-Hauptquartier auf der Erde gesendet.«

    »Gut«, sagte Dan zufrieden. Aus dem Geschichtsunterricht erinnerte er sich an die Geschichte vom spanischen Eroberer Baiboa, der als Erster den Pazifischen Ozean erblickte. Wie er sich erinnerte, watete Baiboa hinaus in die Brandung und nahm den ganzen Ozean und alle daran angrenzenden Ländereien für Spanien in Besitz. Man dachte damals in großen Maßstäben, sagte Dan sich. Es gab keine verdammte IAA, die einem Knüppel zwischen die Beine warf.
    Fuchs hatte inzwischen den Bogen raus, wie man sich über die Oberfläche des Asteroiden bewegte und verbrachte fast zwei Stunden damit, Proben zu nehmen und Stereo-Videos zu drehen.
    Dan machte sich allerdings Sorgen wegen des Staubs, den sie aufwirbelten. Er gelangt vielleicht in die Gelenke der Anzüge, sagte er sich. Das verdammte Zeug bleibt einfach über der Oberfläche hängen; es muss ein Jahr dauern, bis es sich wieder gesetzt hat.
    Er sah eine Erhebung zur Rechten, die wie eine kleine Anhöhe oder Hügelkuppe aussah. Das muss das hintere Ende des Asteroiden sein, sagte Dan sich. Er drehte sich zu Fuchs um und sah, dass der Wissenschaftler sich endlich im Boden verankert hatte und fleißig Steine klopfte. Dabei wirbelte er reichlich Staub auf.
    »Ich besteige mal diese Anhöhe und schaue nach, was auf der anderen Seite liegt«, sagte er zu Fuchs und wies in die entsprechende Richtung.
    »Alles klar«, sagte Fuchs über seine Proben gebeugt.
    Dan schlurfte langsam vorwärts und sorgte sich wegen des Staubs. Der auf dem Mond aufgewirbelte Staub war statisch geladen und haftete hartnäckig an Anzügen und Helmvisieren. Vielleicht verhielt es sich hier genauso.
    Er schickte sich an, die leichte Steigung zu nehmen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Plötzlich rutschten die Stiefel unter ihm weg, und er kippte in traumgleicher Zeitlupen-Bewegung nach vorn. Der Sturz war so sanft, dass er ihn mit den Händen abzufangen vermochte, doch dann prallte er vom staubigen Boden ab und schwebte an der Steigung empor wie ein Heißluftballon in der Thermik einer Bergflanke.
    Dans Astronautenausbildung gewann die Oberhand über die Reflexe. Vorm geistigen Auge sah er glasklar, was auf ihn zukam.
    Die Schwerkraft auf diesem gottverdammten Felsen ist so niedrig, dass ich abdrifte! Er sah das bauchige Ende des Asteroiden langsam unter sich vorbeiziehen und dahinter die sternenübersäte Unendlichkeit des Raums.
    Dan drehte sich so, dass der Kopf auf den Asteroiden gerichtet war, betätigte die Steuerdüsen und flog zum Asteroiden zurück.
    Ganz sachte setzte er auf der Oberfläche auf. Fuchs war noch immer mit dem Hammer zugange. Bei jedem Schlag stieg er vom Boden auf und wurde von der verankerten Leine zurückgerissen.
    Dan atmete schwer, doch ansonsten hatte dieser kleine Ausflug keine Folgen. Mit noch größerer Vorsicht als bisher schlurfte er zu Fuchs und half ihm dabei, die Gesteinsproben einzutüten.
    »Zeit zur Rückkehr, Jungs«, sagte Pancho schließlich mit strenger Stimme.
    »Nur noch eine Probe«, erwiderte Fuchs.
    »Sofort«, befahl Pancho.
    »Aye, aye, Käpt’n«, sagte Dan. Er klopfte mit den behandschuhten Knöcheln auf Fuchs’ Helm. »Komm schon, Lars. Für heute hast du genug getan. Der Asteroid wird uns nicht weglaufen; du kannst ein andermal zurückkommen.«
    Amanda wartete an der Schleuse und half ihnen dabei, sich der Rückentornister und staubverkrusteten Raumanzüge zu entledigen.
    Dan stieg ein seltsamer stechender Geruch in die Nase, als er den Helm abnahm. Nicht wie der beißende Pulver-Gestank des Mondstaubs; das war irgendwie ein neuer, fremder Geruch.
    Bevor er noch die Zeit fand, die Geruchsnote des Staubs zu bestimmen, kam Pancho in den Luftschleusenbereich herunter. Sie

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