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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Gürtel zu fliegen, ist das aber lang genug«, sagte Pancho schroff.
    »Mit Höchstleistung.«
    »Womit denn sonst?«
    »Ich bin außerstande, einen bemannten Flug zum Asteroiden-Gürtel zu genehmigen, solange Sie nicht gezeigt haben, dass Ihr Antriebssystem für den Zeitraum, der zur Durchführung der Mission veranschlagt wurde, unter Volllast zuverlässig funktioniert.«
    Dan spürte heißen Zorn in sich aufwallen. Pancho schaute, als ob sie den Kerl am liebsten über den Tisch ziehen und vermöbeln wollte. Und dann stellte er fest, dass Amanda nicht etwa Greenleaf anschaute, sondern Humphries. Der saß ruhig auf dem Stuhl, machte ein Pokerface und hatte die Hände im Schoß gefaltet.
    »Schon Ihr letzter Flug stellte einen Verstoß gegen die Bestimmungen der IAA dar«, sagte Greenleaf, als ob er sich rechtfertigen wolle.
    »Wir haben den Flugplan bei der IAA eingereicht«, sagte Dan hitzig.
    »Aber Sie haben nicht auf die Genehmigung gewartet, nicht wahr?«
    »Es war ein Testflug, verdammt!«
    Greenleaf bekam einen hochroten Kopf. Und schließlich wurde Dan sich bewusst, wie der Hase lief. Bei der Heiligen Nutte von Puff City, sagte er sich, er ist ein Bi-gottischer der Neuen Moralität. Die IAA haben sie auch schon infiltriert.
    »Ich werde mich nicht mit Ihnen streiten«, sagte Greenleaf leidenschaftslos. »Es wird Ihnen hiermit aufgegeben, Ihren Prototyp vier Wochen unter Volllast zu fliegen, bevor Sie die Zulassung für einen bemannten Raumflug zum Asteroiden-Gürtel bekommen.«
    Er schob den Stuhl zurück und erhob sich, wobei er trotz der beschwerten Schuhe, die er trug, in der schwachen Mond-Gravitation taumelte.
    »Vier Wochen!«, entfuhr es Dan. »In vier Wochen könnten wir mit Vollgas zum Gürtel und zurück fliegen.«
    »Dann tun Sie das«, sagte Greenleaf selbstgefällig. »Aber tun Sie es per Fernsteuerung. Ohne Besatzung.«
    Er ging zur Tür. Dan blieb zornig am Tisch sitzen. Er fühlte sich verraten und verkauft.
    »Ich gehe ihm lieber nach«, sagte Humphries und erhob sich vom Stuhl. »Wir wollen ihn doch nicht verärgern.«
    »Wieso denn nicht, zum Teufel?«, knurrte Dan.
    Humphries verließ den Konferenzraum. Dan sackte auf dem Stuhl zusammen. »Eine unbemannte Mission zum Gürtel hat doch gar keinen Wert«, murmelte er. »Es wäre nur eine Übung, die uns vier Wochen Zeit kostet und fast genauso teuer ist wie eine bemannte Mission.«
    »Vier Wochen sind doch gar nicht so schlimm«, sagte Pancho.
    »Oder?«
    »Damit rückt der Konkurs vier Wochen näher, Mädchen. Und die Übernahme meiner Firma durch den Stecher.«
    »Das ist eigentlich meine Schuld«, sagte Amanda mit einem zaghaften Stimmchen.
    Dan schaute sie an.
    »Martin…« Sie hielt inne und sagte dann: »Martin will nicht, dass ich an der Mission teilnehme. Ich bin sicher, dass er Dr. Greenleaf beeinflusst hat.«

    »Er will nicht, dass Sie mitfliegen?«, fragte Dan.
    »Er ist spitz auf Mandy«, erläuterte Pancho.
    Dan musste diese Mitteilung erst einmal verdauen. »Und wie stehen Sie zu ihm, Amanda?«, fragte er dann.
    »Gefangen«, sagte sie wie aus der Pistole geschossen. »Ich habe das Gefühl, dass ich an keinem Ort der Welt - und auf dem Mond - sicher vor ihm bin. Ich fühle mich wie ein Tier in der Falle.«

    Dan verließ die beiden Frauen und ging in sein Büro. Als er sich auf den Schreibtischstuhl setzte, wies er das Telefon an, ihn mit seiner Justitiarin zu verbinden, der Frau, die Astros Rechtsabteilung leitete.
    Das telefonische Computersystem machte sie in einem Skigebiet in Nepal ausfindig. Sie musste sich das Armband-Telefon direkt vors Gesicht halten, sagte Dan sich. Er sah den Ausschnitt eines strahlend blauen Himmels hinter ihr. Sie trug einen Skianzug, hatte sich eine Sonnenbrille in die Stirn geschoben und war über den Anruf ihres Chefs überhaupt nicht erfreut.
    »Was, in drei Teufels Namen, machen Sie denn in Nepal?«, fragte Dan gereizt. Dann setzte er sich wutschnaubend hin, denn es dauerte ein paar Sekunden, bis seine Nachricht die Frau erreichte und ihre Antwort bei ihm eintraf.
    »Ich will ein bisschen Ski fahren, so lange überhaupt noch Schnee liegt«, sagte sie gleichermaßen gereizt.
    »Skifahren?«
    »Ich brauche auch hin und wieder etwas Urlaub«, sagte sie nach der obligatorischen Pause. »Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich zuletzt welchen genommen hatte.«
    Mit knirschenden Zähnen teilte Dan ihr die Entscheidung des IAA-Inspektors mit.
    »Sie könnten Widerspruch einlegen«, sagte sie,

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