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Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
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Schottland kommunizierte.
    Dan stand an einem Ende der Anrichte unter dem großen gerahmten Foto von Astros erstem Sonnenenergie-Satelliten, der vorm tiefschwarzen Hintergrund der Unendlichkeit im grellen Sonnenlicht glitzerte. Er nippte an seinem üblichen Amontillado-Aperitif und unterhielt sich so ungezwungen wie möglich mit den Leuten um ihn herum. Es waren insgesamt vierzehn Männer und Frauen, wobei die meisten Männer entweder grauhaarig oder kahlköpfig waren und die meisten Frauen dank Verjüngungsbehandlung jugendlich aussahen. Komisch, sagte er sich: Die Frauen unterziehen sich einer Verjüngungs-Therapie, aber die Männer lassen es bleiben. Ich selbst doch auch, gestand er sich ein. Machismo-Dummheit hoch drei. Was ist denn so schlimm daran, den körperlichen Verfall hinauszuzögern? Es handelt sich schließlich um kein Facelifting; vielmehr wird die Alterung der Körperzellen rückgängig gemacht.
    »Dan, könnte ich Sie für einen Moment sprechen?«, fragte Harriet O’Banian. Sie saß schon seit über zehn Jahren im Vorstand, seit Dan ihren kleinen Betrieb für Solarzellen-Produktion aufgekauft hatte.
    »Sicher, Hattie«, sagte er und ging mit ihr langsam in die entgegengesetzte Ecke des großen Konferenzraums. »Was liegt denn an?«
    Hattie O’Banian war eine adrette Rothaarige, die den Kauf ihrer Firma durch Astro Manufacturing mit einem monatelangen Verhältnis mit Dan besiegelt hatte - allerdings war es nichts Ernstes zwischen den beiden gewesen. Und sie war auch erwachsen genug, zu gehen, als sie sah, dass Dan Randolphs Liebe einzig und allein der Ex-Präsidentin Jane Scanwell galt - mit wem auch immer er sonst das Bett teilte.
    O’Banian vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, dass niemand in Hörweite war und sagte halb flüsternd: »Man hat mir einen verdammt guten Preis für meine Astro -Aktien geboten.
    Und das gilt auch für ein halbes Dutzend weiterer Vorstandsmitglieder.«
    Dans Blick schweifte zu Humphries am anderen Ende des Raums.
    Er unterhielt sich noch immer mit den Direktoren, die um ihn herumstanden.
    »Wer hat das Angebot unterbreitet?«, fragte er.
    »Ein Strohmann. Der eigentliche Käufer ist Humphries.«
    »Dachte ich mir.«
    »Das Problem ist nur, Dan, dass das ein verdammt gutes Angebot ist. Fünf Punkte über dem Marktpreis.«
    »Dann ist er doch so hoch gegangen«, murmelte Dan.
    »Wo die Aktie sich im freien Fall befindet, ist das ein äußerst verlockendes Angebot.«
    »Ja, kann man sagen.«
    Sie schaute zu Dan auf, und er sah, dass die smaragdgrünen Augen, die so oft fröhlich und verschmitzt funkelten, nun todernst waren.
    »Er wird genug Aktien zu kaufen, um dich zu überstimmen«, sagte O’Banian.
    »Das wird er auf jeden Fall versuchen.«
    »Dan, falls du auf der heutigen Sitzung kein Kaninchen aus dem Hut zauberst, wird der halbe Vorstand ausgekauft.«
    Dan versuchte sich ein Grinsen abzuringen. Es geriet zur Grimasse. »Danke für die Warnung, Hattie. Ich werde mal im Kaninchenstall nachschauen.«
    »Viel Glück, Dan.«
    Er ging zum Kopfende des Konferenztischs, tippte mit dem Computergriffel an den Edelstahl-Trinkbecher, der dort stand und bat die Versammlung um Aufmerksamkeit. Die Direktoren nahmen ihre Plätze ein; bevor Humphries sich setzte, monierte er das grelle Licht, das durchs Fenster fiel und bat darum, dass die Vorhänge zugezogen wurden.
    Die Tagesordnung war kurz. Der Bericht des Finanzleiters war düster. Die Einnahmen, die das Projekt aus der Montage des letzten Solarkraftwerk-Satelliten erzielte, drohten in dem Maß zu versiegen, wie das Projekt sich der Fertigstellung näherte.
    »Was ist denn mit dem Bonus für eine vorfristige Erfüllung des Auftrags?«, fragte ein graubärtiger Mann mit gerötetem Gesicht.
    Auf Dan wirkte er wie ein Weihnachtsmann, der an Bluthochdruck litt.
    »Der wird erst dann gezahlt, wenn der Kraftwerkssatellit Energie an die Erde abstrahlt«, sagte der Finanzleiter.
    »Es ist trotzdem ein großer Betrag.«
    »Er wird uns für ein paar Monate über Wasser halten«, sagte Dan und entzog dem Finanzleiter mit einer Geste das Wort.
    »Und was dann?«
    »Dann müssen wir von den Einnahmen aus dem Tagesgeschäft leben. Wir haben keine neuen Bauprojekte.«
    »Das ist der letzte Kraftwerkssatellit?«, fragte das Vorstandsmitglied, dem Dan insgeheim den Spitznamen
    ›Fischauge‹ gegeben hatte. Und seine Augen waren noch größer als sonst, als ob er die schlechte Nachricht zum ersten Mal vernähme.
    Dan

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