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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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kränkte Callie, und da ihr keine nette Erwiderung einfiel, sagte sie nichts.

    Sie betraten die Veranda, die durchaus etwas renovierungsbedürftig war; aber musste Jake deshalb so tun, als würde sie ihrer beider Gewicht nicht tragen? Sie schleuderte ihre schlammbedeckten Stiefel von sich, weil sie den sauberen Fußboden nicht ruinieren wollte. Sie öffnete die Tür und bedeutete ihm hineinzukommen, aber er blieb in der Türöffnung neben ihr stehen und legte seine Hand auf ihren Arm.
    Sie betrachtete seine Hand auf ihrer Haut und sah dann in sein Gesicht. Er wollte ihr ganz offensichtlich etwas Wichtiges mitteilen. Bitte, lieber Gott, lass ihn jetzt nicht sagen, dass er verkaufen will. Noch nicht. Sie war noch nicht so weit …
    »Ich habe ihn dir aufgebürdet«, sagte er leise. »Klappt das?«
    Sie wusste nicht gleich, wovon er sprach. »Du meinst Tucker?«
    Er nickte; sie lachte leise. »Du hast ihn mir vor fast zwei Jahren ›aufgebürdet‹. Warum fragst du gerade jetzt?« Sie schüttelte den Kopf. »Tucker kann fantastisch mit den Pferden umgehen. Hier ist er besser aufgehoben. Er ist ein Gewinn für die Ranch. Das solltest du eigentlich wissen. Und du würdest es wissen, wenn du dich bei deinen letzten beiden Besuchen auch nur ein bisschen umgesehen hättest.«
    Jakes stählerner Blick ruhte auf ihr. »Ich wollte nur sichergehen. Er ist störrisch und dickköpfig wie ein Esel.«
    »Und auch grüblerisch und schwermütig. Vermutlich alles Charakterzüge, die in der Familie liegen.«
    »Er ist nur mein Halbbruder.«
    Natürlich wusste sie das. Sie wusste viel zu viel über diesen Mann, der viel zu nah bei ihr stand. »Also, fühl dich ganz wie zu Hause, einverstanden?« Das würde er ohnehin
tun. Er hatte ja auch alles Recht der Welt dazu. Sie musste sich daran erinnern und dankbar dafür sein, dass dieser Besuch vermutlich nicht länger dauern würde als seine früheren. »Ich bin gleich zurück.« Sie drehte sich um, um wieder hinauszugehen. Aber sie standen immer noch zusammen in der Türöffnung – zu nah beieinander für ihren Geschmack -, und so prallte sie aus Versehen mit ihm zusammen. Er stöhnte kurz auf. »Entschuldigung«, sagte sie, ein wenig überrascht von seiner Reaktion.
    Seine Miene verfinsterte sich. »Kein Problem.«
    Sie musterte ihn und versuchte herauszufinden, was ihr offenbar bisher entgangen war, aber er gab ihr keinerlei Anhaltspunkte. »Wenn ich zurück bin, schaue ich mal, wo wir dich für ein paar Nächte unterbringen können.«
    »Mehr als ein paar.«
    »Also... drei oder vier?«
    »Ja, drei oder vier. Monate .«
    Er drehte sich um und ging in das Wohnzimmer.

2
    Callie rannte zu ihrem Blockhaus, sie war vollkommen durcheinander. Drei oder vier Monate? War er denn verrückt geworden? Jake Rawlins war Stadtmensch durch und durch, außerdem Firefighter, der seine Arbeit liebte. Das waren die beiden Dinge, die sie ganz genau über ihn wusste.
    Sie betrat ihr Blockhaus und spürte sofort die beruhigende Wirkung der Einrichtung. Sie hatte die Wände sandfarben bemalt, mit einer ziegelroten Zierleiste, und einige neue Wandteppiche aufgehängt, erstanden auf Kunstgewerbemärkten,
die hin und wieder in den Indianerreservaten der Region stattfanden. Alles war sauber und aufgeräumt. »Zwanghaft«, hatte Richard das liebevoll genannt, und sie hatte zustimmen müssen. Sie wusch sich Gesicht und Hände, zog sich schnell um und ging wieder hinaus. Eigentlich hatte der Tag so wunderbar begonnen. Sie atmete die frische, klare Luft ein, die schon die nahende Wärme erahnen ließ, und sah auf die Reihe von Blockhäusern. Tucker wohnte in dem Blockhaus gleich neben ihrem. Dann folgten Stones, Eddies, das von Marge und ihrem Mann, und schließlich das Blockhaus der neu eingestellten Amy. Es gab kein freies für Jake.
    Statt quer über den Rasen zu gehen, der an diesem Tag schon einiges mitgemacht hatte, nahm Callie den Weg hinauf zum großen Haus und dachte darüber nach, was sie tun sollte. Es gab zwölf Gästezimmer im zweiten Stock, die alle von den japanischen Geschäftsleuten gebucht waren, die am folgenden Morgen kommen sollten und ihrem ersten Tag in der Wildnis aufgeregt entgegensahen.
    Das bedeutete, dass Jake draußen in der Kälte bleiben musste.
    Oder sich ein Blockhaus mit Tucker teilen...
    Das musste gehen. Callie konnte ihn dort einige Nächte unterbringen, aber mehrere Monate – das war kaum auszudenken! Sie fragte sich, was Tucker wohl davon hielt.
    Sie blieb stehen, weil sie nach

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