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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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lag sie zu dem Zeitpunkt bereits nackt in seinen Armen. Es hatte ihr eine enorme Genugtuung verschafft, ihn aus ihrem Bett zu werfen... bis sie wieder allein war.
    Sie und Jake hatten seitdem nicht viel miteinander geredet, abgesehen von den Diskussionen über die monatlichen Abrechnungen. Aber zumindest hatte er bislang noch nicht jene fünf gefürchteten Worte ausgesprochen. Callie versuchte, ihre uneingeschränkt negativen Gedanken für sich zu behalten und ihn möglichst nicht daran zu erinnern, dass er diese Ranch am liebsten verkaufen würde.
    Seit Richards Tod war Jake nur zweimal hierher zurückgekommen.
Beide Male mit einer anderen Frau an seiner Seite, und stets hatte er gelangweilt gelächelt, wenn er sah, wie begeistert die Feriengäste von den Milchkühen und der Schweinefütterung erzählten.
    Nie hatte er sich an einer Arbeit auf der Ranch beteiligt, zumindest nicht an solchen, die man in der fantastischen Natur hätte ausüben können. Nein, seine bevorzugte Form der Erholung hatte darin bestanden, mit seiner weiblichen Begleitung im Bett zu bleiben und nach dem Zimmerservice zu klingeln – den es hier nicht gab.
    Immerhin aber hatte er zuvor stets angerufen, um sie – so wie jetzt – zu warnen. Vermutlich sollte sie für dieses rücksichtsvolle Verhalten dankbar sein. »Es tut mir leid«, sagte Callie jetzt in ihr Handy. Dabei tropfte ihr Schlamm von der Nase. »Wir sind ausgebucht.«
    »Ich habe dir doch noch gar nicht gesagt, wann ich komme.«
    »Das spielt keine Rolle. Wir sind den ganzen Monat komplett ausgebucht. Eine Gruppe von Geschäftsleuten checkt gerade ein, und wenn die wieder weg sind, kommen sofort drei neue Gruppen.«
    »Ich bin mir ganz sicher, dass wir noch irgendwo ein freies Zimmer finden können«, sagte er unbekümmert.
    Wir. Klar, was das bedeutete. »Für wann?«
    »Heute.«
    Sie hielt ihr Handy ganz fest. Der Schlamm drang zwischen ihren Fingern hindurch. »So schnell?«
    »Absolut.« Hörte sie da ein Lachen in seiner Stimme? »Mach doch erst mal mit dem armen Schwein da weiter. Ich warte.«
    Sie nahm das Telefon vom Ohr und starrte es an. Sie hörte ihr Herz in den Ohren klopfen. Ein weiterer Tropfen Schlamm fiel von ihrer Nase aufs Handy.

    »Ich helfe dir gern«, sagte er. »Aber ich habe keine Lust, mit einem Schlammbad verwöhnt zu werden.«
    Sie hob den Kopf und suchte die unmittelbare Umgebung ab. Das Haupthaus befand sich rechts von ihr, mehrere kleine Blockhäuser, in denen die Mitarbeiter wohnten, lagen links. Eine große Pferdestallung und kleinere Ställe standen ihr gegenüber, ein kleiner Heuschober direkt daneben, und dahinter die freien Koppeln und Felder der Ranch. Jenseits davon lagen die Dragoon Mountains. Dort hatte sie zahllose Expeditionen zu verlassenen Goldgräbercamps und zu den alten Aussichtspunkten der Apachen über den steilen Schluchten auf den Gebirgskämmen geführt, die sich weiter erstreckten, als das Auge reichte.
    Callie drehte sich um und blickte hinter sich. Der junge Rasen, die Zufahrt … und der schwarze Geländewagen, der vor ihrer Schweinejagd noch nicht da gewesen war. An der Fahrerseite stand ein Mann, den sie nur zu gut kannte, auch wenn sie ihn nur dreimal in ihrem Leben gesehen hatte.
    Es sah aus wie immer. Wie immer, das hieß: zum Niederknien gut. Er war über einsachtzig groß und hatte volle, dunkle Haare, die ihm bis zum Kragen reichten. Auf seinem hageren Gesicht spross ein Dreitagebart; die gespiegelte Sonnenbrille verbarg seine Augen, die dasselbe stählerne, beunruhigende Grau aufwiesen wie die Augen seines Vaters. Er trug ein dunkelblaues T-Shirt mit einem Emblem auf der rechten Brustseite, das sie nicht entziffern konnte, vermutlich sein Feuerwehrabzeichen, sowie eine sehr gut sitzende Levi’s, die an den Stellen, an denen sie spannte, ausgebleicht war. Er trug keine Stiefel, sondern Sportschuhe. Callie amüsierte sich innerlich bei der Vorstellung, wie er damit durch den Schlamm auf sie zugehen würde.

    Mit den lässig gekreuzten Beinen und den entspannten breiten Schultern machte er einen sehr unbekümmerten Eindruck für jemanden, der soeben dort aufgetaucht war, wo er nicht erwünscht war, und dies auch wusste.
    Vielleicht aber auch nicht.
    Jedenfalls hielt er sein Handy ans Ohr, und als er sah, dass sie ihn anschaute, lächelte dieser Mund, der sie einmal allein mit einem Kuss fast zum Höhepunkt gebracht hatte. Dann winkte er mit dem Handy zu ihr hinüber.
    Sie riss sich zusammen. Er sah geradezu

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