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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Sicherheit. Das erweckt meine Neugierde. Ich fange also an, mich ein wenig um den Hintergrund dieser Leute zu kümmern, suche nach etwas, das sie miteinander verbindet...«

    »Walt, um Gottes willen!«
    »... und entdecke, daß sie alle für etwas arbeiten - oder gearbeitet haben -, das sich Banodyne Laboratories nennt.«
    Lem war nicht böse. Er konnte Walt nicht böse sein - sie  standen sich schließlich näher als Brüder. Aber die Gerissenheit, die er jetzt an den Tag legte, konnte einen verrückt machen. Lem sagte:
    »Hör zu, du hast kein Recht, Ermittlungen  anzustellen.«

    »Ich bin Sheriff, das solltest du nicht vergessen.«

    »Aber keiner dieser Morde - mit Ausnahme dieses hier an  Dalberg - fällt in deine Zuständigkeit. So fängt's an«, sagte Lem.
    »Und selbst wenn das der Fall wäre... sobald die NSA  sich einschaltet, hast du nicht das Recht, deine Ermittlungen weiterzuführen. Tatsächlich verbietet dir das Gesetz das sogar ausdrücklich.«
    Walt tat, als hätte er nicht gehört, und fuhr fort:
    »Also schlage ich nach, was Banodyne ist, woran sie arbeiten, und entdecke, daß sie sich mit Gentechnologie befassen ...«

    »Du bist unverbesserlich.«

    »Nichts deutet darauf hin, daß Banodyne mit Verteidigungsprojekten befaßt ist, aber das hat nichts zu bedeuten. Schließlich könnten das ja auch blinde Verträge sein, Projekte, die so geheim sind, daß die Mittel dafür nicht öffentlich ausgewiesen werden.«

    »Herr Jesus!« sagte Lem gereizt.
    »Verstehst du denn wirklich nicht, wie verdammt gemein wir werden können, wenn wir die nationalen Sicherheitsgesetze auf unserer Seite haben?«

    »Ich stelle im Augenblick lediglich Spekulationen an«, sagte Walt.

    »Du wirst deinen >Honky<-Arsch * gleich in eine Gefängniszelle hineinspekulieren.«
    [ *  Honky: Weißer (Negerslang). -Anm. d. Ü. ]
    »Augenblick mal, Lemuel. Wir wollen hier keine Rassenauseinandersetzung führen.«
    »Du bist unverbesserlich.«
    »Jaah, und du fängst an, dich zu wiederholen. Jedenfalls hab' ich gründlich nachgedacht und mir zusammengereimt, daß die Morde an diesen Leuten, die bei Banodyne gearbeitet haben, irgendwie mit der Suchaktion am Mittwoch und Donnerstag zusammenhängen. Und mit dem Mord an Wesley Dalberg.«
    »Zwischen dem Mord an Dalberg und den anderen Morden gibt es keine Ähnlichkeiten.«
    »Natürlich nicht. Das war nicht derselbe Killer. Das seh' ich. Die Yarbecks, die Hudstons und Weatherby sind von einem Profi umgelegt worden, während der arme Wes Dalberg in Stücke gerissen wurde. Trotzdem gibt es eine Verbindung, weiß Gott, oder du würdest dich nicht für die Geschichte interessieren. Und die Verbindung muß Banodyne sein.« Die Sonne ging unter. Die Schatten liefen ineinander, verdichteten sich. Walt fuhr fort:
    »Ich denk' es mir folgendermaßen: Die haben bei Banodyne an irgendeinem neuen Bazillus gearbeitet, einer genetisch veränderten Bakterie, und die ist ihnen entkommen, hat jemanden angesteckt, aber ihn nicht bloß krank gemacht. Sie hat sein Gehirn ernstlich beschädigt und ihn in einen Wilden oder so etwas verwandelt...«
    »Ein Dr. Jekyll für das High-Tech-Zeitalter?« unterbrach Lem ihn sarkastisch.
    »... und er ist aus dem Labor entkommen, ehe jemand wußte, was ihm widerfahren war, in die Vorberge geflohen, kam hierher und griff Dalberg an.«

    »Du siehst dir wohl eine Menge schlechter Horrorfilme an, oder?«
    »Was Yarbeck und die anderen angeht: Die sind vielleicht eliminiert worden, weil sie wußten, was passiert war, und wegen der Folgen solche Angst hatten, daß sie vorhatten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.« Irgendwo tief im in die Dämmerung gehüllten Canyon erhob sich ein leises, wehklagendes Heulen. Wahrscheinlich bloß ein Kojote. Lem wollte fort von hier, raus aus dem Wald. Aber er mußte sich mit Walt Gaines auseinandersetzen, mußte den Sheriff von seinen Nachforschungen und Mutmaßungen abbringen.

    »Jetzt wollen wir einmal etwas klarstellen, Walt. Behauptest du allen Ernstes, die Regierung der Vereinigten Staaten hätte ihre eigenen Wissenschaftler umbringen lassen, um sie zum Schweigen zu bringen?«
    Walt runzelte die Stirn. Er wußte, wie unwahrscheinlich wenn nicht unmöglich - dieses Szenario war.  Lem sagte:
    »Ist das Leben wirklich bloß ein Ludlum-Roman? Wir bringen unsere eigenen Leute um? Ist das der Paranoia-Monat der Nation oder so was? Glaubst du den Scheiß wirklich?«

    »Nein«, gab Walt zu.

    »Und wie könnte Dalbergs

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