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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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sollte.« Sie krallte ihre kleine Hand ins Haar der Sammlerin, riss ihr den Kopf nach hinten und entblößte ihre Kehle. »Damit ist jetzt Schluss. Ronco?«
    Der große Bodyguard zog einen Dolch aus der Scheide und legte ihn in ihre kleine Hand. Ich sah zu Nathanial hinüber. Er stand angespannt an meiner Seite und beobachtete die Szene, griff jedoch nicht ein. In dieser Situation war der Feind unseres Feindes nicht automatisch ein Freund, sondern definitiv ebenfalls unser Feind. Es spielte keine Rolle, wer gewann. Alle Beteiligten wollten uns tot sehen.
    »Leb wohl«, flüsterte Elizabeth, und die Klinge blitzte auf.
    Der Körper der Sammlerin sank zu Boden– ihr Kopf blieb in Elizabeths Hand. Blut spritzte auf den Rock von Elizabeths Kleid, dunkel auf der weißen Spitze. Die zierliche Vampirin hob den Kopf höher und lächelte über den erschlafften Kiefer der Sammlerin. Dann sah sie mich an.
    »Fang!« Sie schleuderte den Kopf in hohem Bogen durch den Raum. Er überschlug sich in der Luft und bespritzte Boden und Decke mit Blut. Ich sprang aus dem Weg, und die Vollstrecker stürmten mit gebleckten Fangzähnen und erhobenen Fäusten auf uns zu.
    Ich hob die Krallen, Bobby und Nathanial bezogen vor mir Stellung. Samanthas Gestalt kräuselte sich und wurde doppelt so breit, mit schwellenden Muskeln und kantigen Zügen.
    »Was für eine Schande, dass die Sammlerin bei eurem Fluchtversuch ihr Leben verlor«, meinte Elizabeth, und in ihrer Stimme schwang das teuflische Lächeln, das ich hinter den angreifenden Vampiren nicht sehen konnte.
    Als der erste Vollstrecker uns erreichte, schleuderte Nathanial ihn mit einer einzigen schnellen Bewegung in den nächsten. Zwei Vollstrecker erhoben sich in die Luft und flogen zur Zimmerdecke empor, dann stürzten sie auf uns herab.
    Scheiße.
    Die Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst sah Nathanial sie an, dann schaute er zu Bobby und mir hinüber. »Beschütze sie«, befahl er. Dann war er in der Luft.
    Ich brauche keinen Beschützer. Wir brauchten einen Weg hier raus.
    Bobby rammte den nächsten Angreifer frontal von den Beinen, und beide gingen in einem Wirbel aus Krallen und Fäusten zu Boden. Samantha stürmte vor und warf sich auf den nächsten Vampir.
    Da durchschnitt ein Heulen die Luft hinter mir, gefolgt von einem tiefen, wütenden Knurren. Ich zuckte zusammen, und mein Rücken versteifte sich. Oh, Scheiße.
    Ich wirbelte in dem Augenblick herum, als Steven angriff. Er hatte sich zu einer fortgeschrittenen Zwischengestalt verwandelt, eher Wolf als Mensch, und seine blauen Augen waren weit aufgerissen und rasend.
    Wolf. Ein wahnsinnig gewordener Shifter in Wolfsgestalt. Lieber hätte ich es mit Vampiren zu tun.
    Ich bekam keine Gelegenheit dazu.
    Krallenbewehrte Füße scharrten über den Boden, als Steven mich ansprang. Ich erwischte seine Arme, wobei ich mir seine Krallen so weit wie möglich vom Leib hielt, und ließ mich von seinem Schwung zu Boden reißen. Noch im Fallen rollte ich mich zusammen, zog die Beine an, und als meine Schultern den Boden berührten, stieß ich Steven die Füße in den Bauch und schleuderte ihn von mir. Er segelte über meinen Kopf hinweg, überschlug sich und krachte in zwei heranstürmende Vampire. Alle drei gingen zu Boden. Blut spritzte, als Steven mit vom Wahnsinn getriebener Grausamkeit über sie herfiel.
    Ich rollte mich auf die Füße und zerrte an meinem dämlichen Tüllrock, der sich mir wieder um die Beine gewickelt hatte. Da warnte mich das Schaben von Schuppen über Stein vor der Schlange, die herankroch. Ich spannte mich an, ließ sie aber näher kommen, um sie in dem Glauben zu wiegen, ich hätte sie nicht bemerkt. Ich schloss die Augen, blendete die Geräusche des tobenden Kampfes um mich herum aus und konzentrierte mich auf das leise Schaben, das sich hinter mir näherte.
    Näher.
    Noch näher.
    Dann verstummte das Geräusch, und ich sah vor meinem inneren Auge, wie sich die Schlange aufbäumte und darauf vorbereitete, unbemerkt zuzuschlagen. Unvermittelt wirbelte ich herum und hechtete gleichzeitig vorwärts. Ich ließ meine Krallen von meinem Gehör leiten und erwischte die Schlange an der weichen Stelle unter ihrem Kiefer. Meine Krallen gruben sich tief in ihr Fleisch, und mit einem kräftigen Abwärtshieb riss ich der Schlange einen klaffenden Schnitt von fast einem Meter Länge in den Bauch. Zischend taumelte sie rückwärts. Blut spritzte aus der Wunde. Die Schlange krümmte sich, dann wurde ihre Haut dünn,

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