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Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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und da sehe ich ihn  – den schwarzen Panzer, der sein Kanonenrohr direkt auf mich gerichtet hat. Oben auf dem Geschützturm macht ein Soldat heftige Armbewegungen in meine Richtung. Ich hab nicht den blassesten Schimmer, was ich jetzt tun soll. Abhauen? Offensichtlich hat mich der Soldat ja gesehen, ich würde mich mit Wegrennen also nur verdächtig machen. Aber meint er wirklich mich? Vielleicht hat er auch Alina im Visier, die wahrscheinlich direkt um die Ecke steht. Vorsichtshalber bleibe ich, wo ich bin, und nehme meine Hände hoch.
    Auf einmal hat der winkende Typ ein Megafon vorm Gesicht. »Rühr dich nicht vom Fleck«, sagt er und ichstehe stocksteif da. »Wir sind Vertreter des Ministeriums. Bleib, wo du bist. Wir steigen jetzt aus. Keine Bewegung!«
    Ich habe die ganze Zeit mit keinem Muskel gezuckt, aber der Typ wiederholt seine Anweisung, als würde ich wild herumhampeln. Ich kann nur hoffen, dass Bea und Alina das Geschrei gehört und sich verdrückt haben. Der Panzer hält an und zwei Soldaten klettern aus der Luke. Sie strecken sich und blicken sich um, als würden sie ihre plötzliche Bewegungsfreiheit genießen. Dann schlendern sie auf mich zu. Sie sehen um einiges Furcht einflößender aus als die Soldaten in der Kuppel, selbst als die an der Grenze. Diese Typen hier tragen schwere schwarze Helme, die ihr Gesicht verdecken und wahrscheinlich eingebaute Atemmasken haben. An ihren Gürteln klemmen Pistolen und beim Gehen lassen sie metallene Schlagstöcke schwingen.
    »Du bist ja ziemlich weit weg von zu Hause«, sagt einer der beiden.
    »Ich habe mich verirrt«, antworte ich und zucke die Schultern.
    »Bist du ein Premium?«, fragt der andere.
    »Ja.«
    »Lass mal dein Ohr sehen«, fordert er mich auf und kommt näher. Er schiebt mein Haar zurück und räuspert sich. »Okay. Jetzt müssen wir noch dein Pad scannen – ein Tattoo zu fälschen, ist ja nicht allzu schwer«, fügt er hinzu.
    »Okay, hab’s verstanden. Mein Pad? Äh …« Ich kratze mich am Kopf. »Keine Ahnung, wo das ist«, sage ichund hoffe inständig, dass sie mich nicht filzen und es in meiner Jacke finden.
    »Wenn wir dich nicht identifizieren können, müssen wir dich mitnehmen. Wir führen eine Razzia in diesem Gebiet durch. Auf Anweisung des Ministeriums.«
    »Natürlich, klar. Ich bin ja total froh, dass Sie mich gefunden haben. Um ehrlich zu sein: Mir wurde auch langsam die Luft knapp.« Ich fummle an meiner Sauerstoffflasche herum, wobei ich darauf achte, dass die Anzeige nicht in ihre Richtung weist, denn dann könnten sie sehen, dass die Flasche alles andere als leer ist.
    »Mit wem bist du unterwegs?«
    »Ich? Och, alleine. Ich bin eher so der Typ Einzelgänger. Hab nicht so wahnsinnig viele Freunde. Bin oft allein.«
    »Ah ja.«
    »Tja, ja.« Ich bin sicher, dass sie ganz genau wissen, dass ich lüge. Aber komischerweise scheinen sie sich gar nicht so sehr für mich zu interessieren.
    »Okay, dann lass uns mal aufbrechen«, sagen sie.
    »Äh, kann ich noch schnell mein Zeug holen? Hab’s dort drinnen gelassen.« Ich deute auf ein baufälliges Haus, das so aussieht, als sei es mal ein Geschäft gewesen.
    Die beiden schauen sich an, und obwohl mir schleierhaft ist, wie sie mit verdeckten Gesichtern kommunizieren können, drehen sie sich gleichzeitig zu mir um und nicken.
    »Super! Genial, echt«, sprudele ich hervor. Hm, vielleichtein bisschen dick aufgetragen. Ja, ich weiß, ich bin nicht gerade ein gelernter Anarchist.
    Ich mache kehrt und gehe auf das ehemalige Geschäft zu.
    »Jetzt gib mal Gas, Junge«, knurrt einer der beiden Soldaten.
    Als ich im Inneren des Gebäudes stehe, erkenne ich an den zersplitterten Spiegeln und der Reihe schwarzer Drehstühle davor, dass es sich um einen ehemaligen Friseursalon handelt. Die Werbeposter haben sich größtenteils von den Wänden gelöst, aber ein paar lasziv wirkende Models sind noch zu erkennen. Ich blicke mich nach den Soldaten um. Einer von ihnen lehnt lässig am Panzer. Der andere hat offenbar beschlossen, mir zu folgen und steht quasi schon auf der Türschwelle. Ich könnte mich natürlich opfern und mit ihnen zurückfahren  – Alina kommt sehr gut alleine zurecht. Aber Bea kann ich nicht alleine lassen: Die könnte nicht rennen, falls es hart auf hart kommt. Außerdem weiß ich nicht, was diese Schlägertypen mit mir anstellen, wenn wir zurück in der Kuppel sind und sie rausfinden, dass ich eine Flüchtige rausgeschmuggelt hab.
    Kurz entschlossen flitze ich also

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