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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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Alexi müsste inzwischen im Indischen
Ozean sein!«
    Gautier
schien nicht glücklich über diese Nachricht. »Ist er nicht Kapitän der Coquette? Sie lag dort vor Anker.«
    Es stimmte
also. Alexi hatte irgendwie ihre Spur gefunden. Der Raum begann sich um Elysse
zu drehen. Gautier fing sie auf und half ihr zu einem Stuhl. Es fiel ihr
schwer, klar zu denken, doch sie nahm seinen Arm und sagte: »Schicken Sie mich
nach Cape Coast Castle! Bitte!«
    »Wenn er
Ihnen dorthin gefolgt ist, wird er zweifellos auch herausfinden, was geschehen
ist, und Sie hier finden. Ich kann nicht alles aufgeben. Wenn er in Whydah
ankommt, will ich versuchen, ein Lösegeld zu bekommen. In der Zwischenzeit habe
ich die Wachen verdoppelt. Janssen hat hier keinen Zutritt mehr.«
    Als Gautier
gegangen war, legte Elysse sich hin und weinte vor Erleichterung. Alexi kam zu
ihr. Sie vertraute ihm vollständig. Er würde niemals zulassen, dass ihr
irgendetwas Schlimmes zustieß. Er hatte es versprochen ...
    Und dann
sprang sie auf, zog den Stuhl zum Fenster und setzte sich dorthin und starrte
hinaus zum Hafen. Das Sklavenschiff war beladen, aber es setzte keine Segel.
Sie fragte sich, ob es sich bei dem Schiff um die Astrid handelte. Die
Sonne stieg höher hinauf. Am Horizont erschienen Segel.
    Bis Mittag
waren dort drei Schiffe zu erkennen. Elysse beugte sich vor und betete. Eine
Dreimastbark wurde sichtbar. Ihr Mut sank. Dann erschien eine breite, ältere
Brigantine. Sie schrie auf und wartete darauf, dass das dritte Schiff nahe
genug kam, um es erkennen zu können. Die Zeit schien stillzustehen. Die Sonne
brannte. Inzwischen war Elysse aufgestanden und kniff die Augen zusammen. Es
war ein Klipper.
    Sie lehnte
sich gegen das Fenster und wartete, während ihr Herz unerträglich heftig
schlug. Der Umriss war lang, schlank und schmal. Es war die Coquette – daran
bestand gar kein Zweifel!
    Sie warf
noch einen Blick auf das geliebte Schiff, dann rannte sie zur Tür und begann,
heftig dagegen zu klopfen. Gleich darauf öffnete Gautier ihr. »Er ist hier – Alexi
ist hier! Lassen Sie mich gehen! Laurent!« Sie griff nach seinen
Rockaufschlägen. »Wenn Sie ihm gegenübertreten, mit mir als Gefangener, wird er
Sie als seinen Feind ansehen. Er wird mich finden und Sie auf der Stelle töten.
Lassen Sie mich jetzt mit ihm gehen! Ich werde Sie großzügig belohnen. Ich
schwöre es.« Als er nichts sagte und nur das Gesicht verzog, schüttelte
sie ihn. »Damit haben Sie nicht gerechnet! Sie haben nicht erwartet, dass
Janssen so ein Schuft sein würde, und Sie haben nicht erwartet, dass mein Mann
mich finden würde. Sie wollen es nicht zu einer Auseinandersetzung mit Alexi de
Warenne kommen lassen!«
    Gautier
fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. In diesem Augenblick erkannte sie, wie
erschöpft er war.
    »Sie sind
zu meinem Beschützer geworden. Sie sind ein Gentleman, Sir!«, rief sie.
    Er holte
tief Luft. »Kein Gentleman würde Sie jemals entführen wollen, Madame, und wir
beide wissen das. Ich bin ein Schurke, das schwarze Schaf meiner Familie. Wie
ich dieses abscheuliche Land hasse!«
    Elysse sah
ihn überrascht an.
    »Wer würde
an so einem Ort leben wollen – zwischen all diesem menschlichen Leid und
Elend?«, sagte er. »Sie waren mein Weg in die Freiheit, Madame.«
    Sie biss
sich auf die Unterlippe. »Sie haben mich beschützt. Und das werde ich auch
Alexi sagen. Laurent, ich bin eine Frau, die ihr Wort hält.«
    Er lachte
freudlos. »Das müssen Sie mir nicht sagen. Nun gut«, fuhr er dann fort.
»Ich werde jetzt darauf vertrauen, Madame, dass Sie mich so beschützen, wie ich
Sie letzte Nacht beschützt habe. Daher werden wir jetzt gemeinsam zu den Docks
hinuntergehen.«
    Elysse
nickte, und ihr Herz schlug vor Freude schneller. Ihre Qualen würden ein Ende
haben – jetzt würde sich ihr nichts und niemand mehr in den Weg stellen. Aber
als sie Gautier in die Augen sah, wusste sie, dass er dasselbe dachte: Janssen
war irgendwo da draußen, und wenn er es könnte, würde er sie aufhalten.
    »Wir werden
ihm aus dem Weg gehen, um jeden Preis.« Laurent Gautier nickte. »Après
vous.«

Kapitel 20
    Alexis Herz schlug heftig, als die Jolle
gegen eine der  Kaimauern des Hafens von Whydah stieß. Ehe das
Boot vertäut war, sprang Alexi schon hinaus und rannte beinahe den Kai hinauf.
    Elysse war
entführt worden. Seine Frau wurde in Whydah, der Stadt des Sklavenhandels,
gefangen gehalten.
    Der
verdammte Bastard Courier hatte diese Entführung geplant,

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