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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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aller Kraft ins Gesicht. Mark ging in die Knie, Ben stieß den Revolver weg. Mark versuchte, der Waffe nachzukriechen, und Ben schlug nochmals zu.
    Mit einem müden Seufzer brach Mark zusammen.
    Alle Kraft hatte Ben verlassen. Alle Sicherheit. Jetzt war er nur mehr Ben Mears, und er hatte Angst.
    Das Licht, das durch die Küchentür fiel, wurde matt und rötlich. Bens Uhr zeigte 18 Uhr 51.
    Eine gewaltige Kraft schien sich seines Kopfes zu bemächtigen und befahl ihm, den rosigen Parasiten in dem Sarg neben ihm anzuschauen.
    Schau, und sieh mich an. Sieh Barlow an, der Jahrhunderte durchlebte, wie du eine Stunde am Kamin mit einem Buch durchlebt hast. Schau, und sieh das gewaltige Geschöpf der Nacht, das du mit deinem elenden kleinen Stock vernichten wolltest. Schau mich an, Schreiberling. Ich habe Menschenleben geschrieben, und Blut war meine Tinte. Sieh mich an und verzweifle!
    Jimmy, ich kann es nicht. Es ist zu spät, er ist zu stark für mich –

    18 Uhr 53.
    Mark stöhnte, auf dem Boden liegend. »Mutti? Mutti, wo bist du? Mein Kopf tut mir weh ... es ist dunkel.. .«
    Kastriert wird er mir dienen ...!
    Ben zog einen der Pfähle aus dem Gürtel und ließ ihn fallen.
    Elend und verzweifelt schrie Ben auf. Draußen hatte die Sonne Jerusalem's Lot verlassen. Die letzten Strahlen fielen auf das Marstenhaus.
    Wo war der Hammer? Wo, zum Teufel, war der Hammer?
    Bei der Kellertür. Ben hatte das Schloß mit dem Hammer geöffnet.
    Er wankte durch den Keller und hob den Hammer auf.
    Mark hatte sich halb aufgerichtet; sein Mund war ein blutendes Loch. Er fuhr mit der Hand darüber und schaute verwirrt auf das Blut. »Mutti!« rief er. »Wo ist meine Mutter?«
    Ben lief durch den beinahe dunklen Keller, in der Linken einen Pfahl, in der Rechten den Hammer.
    Ein schallendes triumphierendes Lachen ertönte. Barlow setzte sich in seinem Sarg auf. Seine Augen fingen Bens Blick auf, und dieser spürte jede Willenskraft schwinden.
    Mit einem wilden, irren Schrei hob er den Pfahl hoch und stieß ihn in Barlows Brust.
    Barlow brüllte auf. Es war das Heulen eines verwundeten Wolfes. Er fiel in den Sarg zurück. Seine Hände, zu Klauen geformt, fuhren durch die Luft.
    Ben ließ den Hammer auf den Pfahl fallen, und wieder schrie Barlow auf. Eine seiner Hände, kalt wie das Grab, faßten nach Bens Hand, die den Pfahl umklammert hielt.
    Ben starrte auf das haßerfüllte Gesicht hinab.
    »Laß mich aus!« brüllte Barlow.
    »Hier, du Schweinehund«, schluchzte Ben. »Hier und hier.«
    Wieder und wieder schlug er zu. Blut spritzte, quoll aus Barlows Nase. Sein Körper begann sich im Sarg zu winden wie der Leib eines aufgespießten Fisches. Hände krallten sich in Bens Wangen und hinterließen tiefe Kratzwunden auf seiner Haut.
    »Laß mich aus –«
    Noch einmal schlug der Hammer zu. Das Blut, das aus Barlows Brust quoll, wurde schwarz.
    Dann vollzog sich die Auflösung.
    Sie kam in Sekundenschnelle und doch langsam genug, um in Alpträumen wieder und wiederzukehren - in furchtbarem Zeitlupentempo.
    Barlows Haut färbte sich gelblich, warf Blasen wie ein altes Segeltuch. Die Augen sanken ein. Wie Federnbüschel fiel das schlohweiße Haar aus. Der Körper in dem dunklen Anzug schrumpfte zusammen. Die Fingernägel wurden schwarz und verschwanden, bis nur noch beringte Knochen übrigblieben.
    Durch das Leinenhemd quoll Staub, der nackte Kiefer öffnete sich zu einem tonlosen letzten Schrei. Aber es war unmöglich, den Blick von Barlows letzter Metamorphose abzuwenden. Sie war faszinierend.
    Alle Arten von Gestank drangen da in die Nase und verschwanden auch gleich wieder: Gasgeruch, der Geruch verfaul-ten Fleisches, ein Modergeruch wie in Bibliotheken, chemische Dünste, dann wieder gar nichts. Die fleischlosen Fingerknöchel, die in einem letzten Protest zitterten, zerfielen und blätterten ab wie die Holzhülle von einem gespitzten Bleistift. Die Nasenhöhle wurde weiter und verschmolz mit der Mundhöhle.
    Die leeren Augen verschwammen in einem irrealen Ausdruck von Überraschung und Schrecken und lösten sich schließlich auf. Der ganze Schädel zerfiel zu Asche. Die Kleider lagen am Ende flach da, als ob sie für die Reinigung bestimmt wären.
    Und dennoch war Barlows hartnäckiges Dasein auf dieser Welt noch nicht zu Ende. Sogar in den kleinsten Staubkörnern am Boden des Sarges lebte das Böse weiter.
    Dann plötzlich spürte Ben etwas an sich vorbeifegen, das wie ein starker Wind war und ihn schaudern machte. Im gleichen

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