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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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dia, Senhores
. Ich frage mich nur gerade, wo wir sind und wie lange der Flug noch dauert.«
    Der Kapitän hieß Riordan, ein grobknochiger Amerikaner mit strohblondem Bürstenhaarschnitt und texanischem Akzent.
    Francesca hatte ihn noch nie zuvor gesehen, aber das war nicht erstaunlich. Genauso wenig wie der Umstand, dass Riordan eine ausländische Staatsangehörigkeit besaß. Die Maschine befand sich zwar in Privatbesitz, doch die Wartung oblag einer einheimischen Fluggesellschaft, die zudem die Piloten stellte.
    »Guten Tag«, erwiderte er mit schiefem Grinsen. Sein gedehnter Tonfall und das furchtbar schlechte Portugiesisch taten Francesca in den Ohren weh. »Verzeihen Sie, dass wir Sie nicht auf dem Laufenden gehalten haben, Miss. Ich hab Sie schlafen sehen und wollte nicht stören.« Er zwinkerte seinem Kopiloten zu, einem untersetzten Brasilianer, dessen muskulöse Statur darauf schließen ließ, dass er häufig mit Gewichten hantierte. Der Mann lächelte einfältig und ließ die Augen über Francescas Körper wandern. Sie kam sich wie eine Mutter vor, die zwei unartige Jungen bei einem Streich erwischt hatte. »Wie sieht unser Zeitplan aus?«, fragte sie betont sachlich.
    »Tja, im Augenblick sind wir über Venezuela. In ungefähr drei Stunden dürften wir in Miami eintreffen. Dann vertreten wir uns ein wenig die Beine, während die Maschine aufgetankt wird, und etwa weitere drei Stunden später müssten wir in New York landen.«
    Francescas wissenschaftlich geschulte Aufmerksamkeit richtete sich auf die Monitore in der Instrumententafel. Der Kopilot registrierte ihren Blick und konnte nicht umhin, bei der hübschen Frau Eindruck schinden zu wollen.
    »Dieses Flugzeug ist dermaßen schlau, dass es von ganz allein fliegen kann, während wir uns im Fernsehen die Fußballspiele angucken«, sagte er und entblößte seine großen Zähne.
    »Lassen Sie sich von Carlos nichts vormachen«, sagte der Pilot. »Das hier ist das EFIS, das elektronische Fluginstrumenten-System. Statt der früheren Zeigerskalen verfügen wir heutzutage über Bildschirme.«
    »Danke«, entgegnete Francesca höflich. Sie wies auf ein anderes Instrument. »Ist das dort ein Kompass?«
    »
Sim, sim
«, sagte der Kopilot, der hörbar stolz auf seine fachkundige Unterweisung war.
    »Warum zeigt er dann an, dass wir fast genau nach Norden fliegen?«, fragte sie stirnrunzelnd. »Müssten wir nach Miami nicht eine etwas westlichere Richtung einschlagen?«
    Die beiden Männer sahen sich an. »Sie sind ziemlich aufmerksam, Senhora«, sagte der Texaner. »Stimmt genau. Aber in der Luft ist eine gerade Linie nicht immer der schnellste Weg von einem Punkt zum andern. Das hat mit der Erdkrümmung zu tun. Wenn Sie zum Beispiel von den USA nach Europa fliegen, verläuft der kürzeste Weg zunächst nach oben und dann in einem weiten Bogen nach rechts. Außerdem müssen wir den kubanischen Luftraum berücksichtigen. Schließlich wollen wir dem alten Fidel ja keinen Schreck einjagen.«
    Wieder dieses schnelle Zwinkern und Grinsen.
    Francesca nickte verständnisvoll. »Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Gentlemen. Es war höchst aufschlussreich. Und jetzt überlasse ich Sie wieder Ihrer Arbeit.«
    »Kein Problem, Ma’am. Jederzeit gern.«
    Francesca schäumte vor Wut, als sie wieder Platz nahm.
Idioten!
Hielten die sie für komplett bescheuert? Die Erdkrümmung, lachhaft!
    »Alles in Ordnung, wie ich gesagt habe?«, fragte Phillipo und blickte von einer Zeitschrift auf.
    Francesca beugte sich über den Gang. »Nein, ganz und gar nicht. Ich glaube, dass dieses Flugzeug vom Kurs abgewichen ist«, sagte sie leise und ruhig und berichtete ihm dann von der Kompassanzeige. »Ich habe im Schlaf irgendwas Seltsames gespürt. Vermutlich war es die Lageänderung der Maschine, als sie die Richtung gewechselt haben.«
    »Vielleicht irren Sie sich.«
    »Vielleicht. Aber ich glaube, ich habe Recht.«
    »Haben Sie die Piloten nach einer Erklärung gefragt?«
    »Ja. Sie haben mich mit einer absurden Geschichte abgespeist und behauptet, aufgrund der Erdkrümmung sei die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten keine gerade Linie.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. Die Erklärung verblüffte ihn offenbar, doch er war noch immer nicht überzeugt. »Ich weiß nicht…«
    Francesca fiel noch ein andere Unstimmigkeit ein. »Erinnern Sie sich noch, was die beiden gesagt haben, als sie an Bord gekommen sind? Dass sie Ersatzpiloten seien?«
    »Ja, klar. Sie haben gesagt, ihre

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