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Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck

Titel: Bridget Jones 01 - Schokolade zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Fiedling
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einer Vorstandssitzung stehlen musste (Jude ist Leiterin der Termingeschäfte bei Brightlings), da sie sonst dort in Tränen ausgebrochen wäre, und saß nun mit Augen wie Alice Cooper und ohne Schminktäschchen in der Damentoilette. Ihr Freund, Richard der Gemeine (ein haltloser Beziehungspaniker), mit dem sie seit achtzehn Monaten mit Unterbrechungen zusammen ist, hat sie verlassen, weil sie ihn gefragt hat, ob er mit ihr in Urlaub fahren würde. Typisch, aber natürlich hat Jude sich an allem selbst die Schuld gegeben.
    »Ich kann einfach nicht allein sein. Das ist schon kein normales Bedürfnis mehr, es ist eine Sucht nach Nähe. Und wer macht das schon auf Dauer mit? Ach, wenn ich nur die Zeit zurückdrehen könnte.«
    Ich rief sofort Sharon an, und für halb sieben wurde im Cafe Rouge ein Notstandsgipfel einberufen. Ich hoffe, ich komme weg, ohne dass die dämliche Perpetua Theater macht.

    23 Uhr. Schriller Abend, Sharon begann sofort mit ihrer Theorie in puncto Richard: »Emotionale Flachwichserei, die sich wie ein Buschfeuer unter Männern über Dreißig ausbreitet.« Wenn Frauen von den Zwanzigern in die Dreißiger übergehen, behauptet Shazzer, verlagert sich insgeheim das Machtgleichgewicht. Selbst die coolsten Frauen verlieren die Nerven und haben mit den ersten Anfällen von Lebensangst zu kämpfen: zum Beispiel einsam und allein zu sterben und drei Wochen später gefunden zu werden, angenagt vom eigenen Schäferhund. Sterotype Vorstellungen von Staub, Spinnrädern und einem total eingerosteten Sexleben vereinen sich und bewirken, dass man sich ungeheuer blöd vorkommt, egal, wie intensiv man an Joanna Lumley und Susan Sarandon denkt.
    »Und Männer wie Richard«, schäumte Sharon, »nützen die Schwachpunkte des anderen aus, sie wollen nicht erwachsen werden und lehnen jegliche Verpflichtung, die sich aus einer Beziehung ergibt, grundsätzlich ab, ganz egal, was sie sagen.«
    Zu diesem Zeitpunkt machten Jude und ich bereits »Schhh, schhh« und versanken in unseren Mänteln. Schließlich gibt es nichts Unattraktiveres für einen Mann als schrillen Feminismus.
    »Wie kann er sagen, dass er sich eingeengt fühlt, wenn du ihn fragst, ob er mit dir in Urlaub fährt?« brüllte Sharon. »Was redet er da eigentlich?«
    Während ich verträumt an Daniel Cleaver dachte, riskierte ich die Bemerkung, dass nicht alle Männer wie Richard seien. Daraufhin ließ Sharon eine endlose, aber höchst aufschlussreiche Liste emotionaler Flachwichserei, wie sie Freundinnen von uns erlebt haben, vom Stapel: Okay, da war eine, die mit ihrem Freund seit dreizehn Jahren zusammen ist, aber über eine gemeinsame Wohnung darf nicht einmal andeutungsweise gesprochen werden; eine andere, die viermal mit einem Mann ausgegangen ist, der ihr dann den Laufpass gab, weil es ihm zu ernst wurde; eine dritte, die drei Monate lang mit leidenschaftlichen Heiratsanträgen von einem Typen verfolgt wurde, nur um drei Wochen, nachdem sie ihn erhört hatte, von ihm sitzen gelassen zu werden, damit er das Ganze bei ihrer besten Freundin wiederholen konnte.
    »Wir Frauen sind nur verletzlich, weil wir eine Generation von Pionierinnen sind, die es wagt, in der Liebe Kompromisse zu verweigern und sich auf ihre eigene wirtschaftliche Kraft zu verlassen. In zwanzig Jahren werden es die Männer gar nicht mehr wagen, uns mit dieser Flachwichserei zu kommen, weil wir ihnen einfach ins Gesicht lachen werden«, tobte Sharon.
    In diesem Moment stolzierte Alex Walker, der auch in Sharons Firma arbeitet, mit einer umwerfenden Blondine herein,
    die ungefähr achtmal so attraktiv war wie er. Er kam zu uns herübergeschlendert und begrüßte uns.
    »Ist das deine neue Freundin?« wollte Sharon wissen.
    »Tja. Hm. Weißt du, sie hält sich dafür, aber wir gehen nicht miteinander, wir schlafen nur miteinander. Ich müsste eigentlich damit aufhören, aber na ja...«, sagte er sebstgefällig.
    »Komm uns bitte nicht mit diesem Scheiß, du feiger, gestörter kleiner Fiesling. Ich denke, ich sollte mal mit dieser Frau reden«, sagte Sharon und stand auf. Jude und ich hielten sie gewaltsam zurück, während Alex mit panischer Miene zurückeilte, um seine Flachwichserei ungestört fortzusetzen.
    Schließlich arbeiteten wir drei eine Strategie für Jude aus. Sie musste aufhören, sich selbst immer wieder ä la Wenn Frauen zu sehr lieben zu quälen und statt dessen mehr in Richtung von Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus denken, was ihr helfen würde, Richards

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