Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gänge.
    Ein Ausgang war noch offen, und den musste sie lebend erreichen. Das war für Liz das große Problem.
    Obwohl sie es nicht wollte, warf sie einen letzten Blick zurück und erschrak noch einmal, als sie sah, wie der Tote den rechten Arm anhob. Der Ärmel des Jacketts war zurückgerutscht, Hand und Unterarm schauten weiter hervor, und sie musste mit ansehen, wie die Hand allmählich dahinschmolz und aus den Fingern eine grüne, sirupartige Masse wurde, die in dicken Tropfen zu Boden klatschte. Liz schüttelte den Kopf. »Ich werde noch verrückt!« presste sie hervor und musste sich beinahe übergeben. Dieses letzte Bild hatte ihren Entschluss gefestigt, so schnell wie möglich das Theater zu verlassen. Sie spielte auch mit dem Gedanken, den Job aufzugeben. Das Leben war ihr wichtiger als die Dollars, die sie verdiente. Sicherlich konnte sie auch woanders unterkommen.
    So sehr Liz es auch versuchte, schnell zu gehen, sie schaffte es nicht. Irgendeine Kraft hinderte sie daran. Vielleicht war es das Gefühl, sich nicht verraten zu dürfen. Aus diesem Grunde setzte sie die Schritte so vorsichtig und behutsam. Zum Glück trug sie Turnschuhe, so dass sie kaum zu hören war, als sie den Gang durchschritt. Hinter der nächsten Tür begann ein hallenartiger Raum. Von ihm gelangte man auch zur Bühne. Manchmal standen dort Kulissen. Weiter ging es, vorbei an der Kabine des Nachtwächters, zum Seitenausgang. Der Gang blieb frei. Niemand stellte sich ihr in den Weg. Sie hörte auch keine fremden Geräusche, nur ihre eigenen Schritte und das Atmen. Schlagartig änderte sich dies.
    Liz hatte bereits die Tür erreicht und sie aufgezogen, um in die Halle zu schlüpfen, als sie das hörte, was auch den Zuschauern stets einen Schauer über den Rücken jagte.
    Dr. Horrors Lachen!
    Es hallte durch diesen Raum, wurde verstärkt, als käme es aus mehreren Lautsprechern, und wurde für Liz Vacarro zu einer körperlichen Qual. Sie verzog das Gesicht, öffnete den Mund und schrie gegen die Lache an, ohne sie jedoch übertönen zu können. Triumphgelächter nach einem Mord. So kam es ihr vor, und sie ging davon aus, den Mörder des Nachtwächters zu hören. So schnell, wie es aufgeklungen war, verstummte das Gelächter auch wieder. Zunächst kam Liz die plötzliche Stille bedrückend vor.
    »Ich muss hier durch!« machte sie sich Mut. »Verdammt noch mal, ich muss hier einfach durch.« Es wurde ein wahrer Spießrutenlauf… Zwar hatte die Tänzerin noch keinen Feind zu Gesicht bekommen, sie war aber davon überzeugt, dass sie irgendwo lauern würden. Verstecke gab es schließlich genug. Unter den Treppen, an den Wänden, hinter einigen Kulissen, die zum Teil an der Wand lehnten und auch wieder mitten im Raum standen.
    Sehr hohe Kulissen waren es. Als das Mädchen sie passierte, kam sie sich klein vor. Eine Decke war nicht zu sehen. Dieser hohe Saal endete praktisch in einen Schnürboden, wo Galerien herliefen, Seilwinden befestigt waren, der eiserne Vorhang herabgelassen werden konnte und ein Teil der Theater-Technik installiert war.
    Auch die hier leuchtenden Lampen gaben einen bläulichen Schein ab, der sich sehr schnell wieder verlief und niemals den aufgerauhten Betonboden erreichte.
    Kein Schatten durchbrach die quellenden Lichtinseln. Die drückende Stille passte zu diesem Raum, aber Liz war sicher, dass man sie unter Kontrolle hielt.
    Den ersten sah sie plötzlich. Er hockte auf der Feuerleiter, die ebenfalls hoch zum Schnürboden führte. Er saß zusammengeduckt da nd wirkte noch kleiner, als er es ohnehin schon war.
    Ein Zwerg!
    Liz blieb stehen. Zwar wollte sie weitergehen, das schaffte sie jedoch nicht mehr, denn der Zwerg stierte sie an. Auch sie schaute zurück. Noch lag das Gesicht des Wesens im Schatten. Ihr waren nur die großen Augen aufgefallen, die wie zwei Kugeln wirkten und sich nicht bewegten. Dafür bewegte sich der Körper.
    Der Zwerg stand auf. Er tat dies mit genau abgezirkelten Bewegungen und hielt sich dabei mit einer Hand am Geländer fest. Dann schaute er schräg nach unten und geriet durch diese Bewegung in den Lichtausläufer einer Lampe. Liz Vacarro erschrak. Sie presste ihre Hand unter die linke Brust, denn sie hatte den Zwerg erkannt. Es war einer ihrer verschwundenen Kollegen, ein Weißer, ein Mann aus dem Staate Oregon, dessen helles, kurzgeschnittenes Haar stets aufgefallen war.
    Auch jetzt schimmerte die Bürste noch auf seinem Kopf, aber das Gesicht zeigte einen sehr bösen und verbissen

Weitere Kostenlose Bücher