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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Rascheln, Zirpen und Tschilpen, das Gott weiß welches Getier noch bis vor Kurzem erzeugt hatte, war verstummt. Entweder war dort draußen noch jemand anderes, der die Tiere erschreckte, oder sie selbst erzeugten zu viel Aufruhr. Keine der beiden Möglichkeiten verhieß Gutes.
    Tim Farbers Stimme ertönte über den Kopfhörer. „Raheem sagt, dass das Lager nur noch ein paar Hundert Meter entfernt ist. Teilt euch in Gruppen auf.“
    Na endlich! Das wurde ja auch Zeit. Wenn sie hier das Kommando hätte, hätten sie sich schon von Beginn an nur in kleinen Gruppen fortbewegt. Und nicht nur das. Sie würde den Aussagen dieses sogenannten Informanten Raheem Al Hadi mit einem gehörigen Quäntchen Vorsicht begegnen, statt ihm einfach blind zu vertrauen.
    „Kommando zurück!“, ertönte da Tims Stimme laut in ihrem Ohr. „Raheem sagt gerade, dass dieser Pfad hier die einzig begehbare Route sei. Der Dschungel ist voller Tretminen. Bleibt zusammen!“
    P. J. fühlte sich wie eine wandelnde Zielscheibe für Guerillakämpfer.
    Bevor sie diese Mission angetreten waren, hatte sie ihre Bedenken bezüglich Raheems Vertrauenswürdigkeit mit Tim Farber diskutiert. Oder vielmehr hatte sie einige skeptische Fragen gestellt, die Farber jedoch nicht ernst genommen und verworfen hatte. Raheem war schließlich bereits schon früher als Informant für die SEALs tätig gewesen. Er galt als überaus verlässlich, das hatte Tim ihr versichert. Das Einzige, wovon er sie dadurch überzeugt hatte, war allerdings, dass er ein totaler Idiot war.
    Von den andern beiden FInCOM-Agenten hatte P. J. später erfahren, dass Farber dachte, die SEALs wollten ihn auf die Probe stellen. Man wolle wissen, ob er ihnen vertraute. Und er war fest entschlossen, ihnen zu zeigen, dass er das tat.
    Bleiben Sie dicht bei mir, signalisierte Harvard.
    P. J. tat so, als hätte sie ihn nicht gesehen, und entsicherte ihre Waffe. Sie brauchte keinen Babysitter. Ärger stieg in ihr auf und verdrängte für einen Moment das Adrenalin, das durch ihre Adern schoss. Dabei fühlte sie sich fast ruhig.
    Plötzlich war er direkt vor ihr. Bilden wir ein Team, signalisierte er ihr. Folgen Sie mir.
    Nein. Sie folgen mir!, schoss sie zurück. Sie hatte die Nase voll davon, anderen blind hinterherzulaufen. Sie war hierhergekommen, um in dieser gottverlassenen, insektenverseuchten Sumpflandschaft Terroristen aufzuspüren und auszuschalten. Und genau das würde sie jetzt tun. Wenn dieser Superheld ihr folgen wollte, dann würde sie ihn nicht aufhalten.
    Ehe sie sich jedoch abwenden konnte, packte er ihr Handgelenk – Gott, seine Hände waren riesig! – und schüttelte warnend den Kopf.
    Er war ihr so nah, dass sie die Hitze seines Körpers spüren konnte. Er war viel größer als sie. Seine Gestalt überragte die ihre um mindestens dreißig Zentimeter. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm einen bösen Blick zuwerfen zu können.
    Ihre Empörung schien ihn zu amüsieren. Auf seinem Gesicht erschien unwillkürlich ein Lächeln. Er schob das Mikrofon vor seinen Lippen zur Seite und beugte sich zu ihr hinab, um ihr leise ins Ohr zu flüstern: „Ich wusste vom ersten Moment an, dass Sie Ärger bedeuten.“
    Es war wirklich erstaunlich. Das Lächeln dieses Mannes hatte ihn mit einem Schlag von einem gefährlichen Krieger in einen potenziellen Geliebten verwandelt. Sein Blick verriet neben Erheiterung auch einen Anflug körperlichen Interesses. Oder bildete sie sich Letzteres etwa nur ein?
    P. J. entzog ihm ihre Hand. Als sie sich gerade befreit hatte, explodierte auf einmal alles um sie herum. Harvard fiel zu Boden.
    Er war getroffen.
    Ihre Gedanken waren wie gelähmt. Als im nächsten Moment ein Projektil dicht an ihrem Kopf vorbeischoss, reagierte ihr Körper jedoch blitzschnell.
    Noch während sie sich auf den Boden fallen ließ, brachte sie ihre Waffe in Position. Kaum dass sie die Tangos im Unterholz ausgemacht hatte, begann sie zu feuern. Sie schoss, traf erst einen, dann einen zweiten und schließlich einen dritten in rascher Folge.
    Überall um sie herum wurde geschossen. Männer schrien vor Schreck und Schmerz. Soweit sie sehen konnte, war ihr gesamtes Team umzingelt. Die einzige Lücke im Kreis der Angreifer war die, die sie gerade freigeschossen hatte.
    „Mann verletzt!“, meldete P. J., während sie sich auf allen vieren in Harvards Richtung schob. Ein Blick auf seinen Körper genügte. Es hatte keinen Sinn, ihn hinter sich her aus der Schusslinie zu

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