Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
Vom Netzwerk:
er die Tiere, die in meinem Garten umherhuschten. Schließlich sah er mich an und fragte: „Findest du denn nicht, dass deine Tochter böse auf mich sein darf? Ich habe dich getötet, Evangeline. Meinetwegen bist du ein
Vampir.“
    „Jeder hat ein Recht auf Gefühle. Aber Gefühle darf man nicht mit Taten verwechseln. Taten sagen mehr über eine Person als Worte.“ Ich streute einer Drossel, die aut dem Treppengeländer landete, etwas Vogelfutter hin. „Aber auch Worte besitzen Macht.“
    „Ich habe gehandelt wie ein Mörder. Was sagt das über meine Person?“
    „ Mir war bisher nicht bewusst, dass du uns umbringen wol ltest. Dass du den Tod von elf Menschen geplant hast -  nein, das war nicht nett.“
    „Du weißt, dass das nicht stimmt.“ Er seufzte. „Ich werde nie wieder gutmachen können, was ich getan habe.“
    „Wie willst du das beurteilen? Durch das, was du fühlst oder durch das, was andere dir sagen?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Ich wusste, wie es war, für einen schweren Fehler zu bezahlen. Vielleicht war ich gegenüber Lorcan deshalb nicht so hart. Ich hatte keine Angst vor ihm, vielleicht weil ich tief in mir seinen Schmerz spürte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Ahnung, warum ich meine innere Schwere mit seinen Seelenqualen verband. Er hatte gesagt, meine Kräfte würden stärker werden; vielleicht lag es daran. Lorcan tat es ehrlich leid - er wirkte in der Tat wie ein Häufchen Elend.
    Lorcans Blick fing sich mit meinem, und mein nicht existierender Puls beschleunigte sich. Begierde ergriff meinen Körper. Ich legte ihm eine Hand auf den Arm. „Das wird schon.“ Ich hörte mich an wie meine eigene Mutter. „Du musst es nur zulassen.“
    „Es würde werden“, sagte er mit samtweicher Stimme, „wenn ich wüsste, dass man mir verzeiht.“
    „Solltest nicht du zuerst dir selbst verzeihen? Das würde es den anderen leichter machen.“
    „Und wenn ich dich zuerst um Verzeihung bäte?“
    Aber mir ging es gerade gar nicht um Verzeihung. Die pure, wilde Lust stieg in mir auf einmal auf - plötzlich und mächtig wie ein Blitz. Lorcan sah mir in die Augen, und ich wich seinem Blick nicht aus. Ich wusste nicht, ob ich wahr machen könnte, was meine Fantasie mir vor spielte. War ich einfach geil oder empfand ich mehr für Lorcan?
    Ich nahm meine Hand weg, und der Moment der Einheit mit ihm war vorbei. Ich sah mich im Garten um. Mir waren alle Tiere willkommen (mir blieb ohnehin keine Wahl), aber eines von ihnen vermisste ich.
    Lucky war wieder nicht da. Ich wusste immer noch nicht, ob er vielleicht ein Lykan war oder nicht. Bisher hatte ich ihn noch nicht streicheln können, aber er kam jedes Mal ein Stückchen näher heran. Er vermittelte mir tiefe, schmerzende Verletztheit. Ich wusste nicht, was ihn zu mir gelockt hatte. Vielleicht wusste er, was es heißt, einen Verlust zu erleiden - so wie ich - und das war es, was uns verband.
    „Nach wem suchst du?“, fragte Lorcan. „Ich habe den Eindruck, alle Tiere aus ganz Nordost-Oklahoma sind schon hier.“
    Ich zuckte die Schultern. Wenn Lucky kein Lykan war, wollte ich nicht, dass ihn unsere Stadtwächter verjagten. Und wenn er einer war, sollte es niemand wissen. Ich fühlte mich für seinen Schutz verantwortlich.
    Ich sah Lorcan an. Er lächelte. Seine sinnlichen Lippen ... Es traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Er war mehr als schön.
    „Mann“, sagte ich und fächerte mir Luft zu, „ist das heiß.“
    „ Hallo, Eva. Hallo, Lorcan.“
    Ralph kam den kaputten Bürgersteig zu meinem Haus entlang. Er war der einzige alleinerziehende Vater unter den Personen, die Lorcan unbeabsichtigt getötet hatte. Seine Zwillinge hielten ihn ganz schön auf Trab. Zwar hatte er ein Kindermädchen und eine Köchin, dem Konsortium sei Dank, doch man sah ihn trotzdem selten auf der Straße. Alle paar Wochen kam er mit seinen Söhnen in die Bücherei. Allerdings besuchte er regelmäßig die Wandelblut-Treffen und Partys, die das Konsortium veranstaltete.
    Ralph sah in Hemd, Jeans und Lederschuhen richtig gut aus. Er hatte kurze braune Haare und freundliche blaue Augen. Er war nicht viel größer als ich, aber unter seiner Kleidung zeichnete sich ein gut trainierter Körper ab.
    Neben mir machte Lorcan ein leises Geräusch, das wie ein Heulen klang. Ich sah ihn an, aber er schien sich auf zwei fressende Rehe zu konzentrieren.
    „Die Bücherei hat noch geschlossen“, sagte ich. „Hast du

Weitere Kostenlose Bücher