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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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meinem baufälligen viktorianischen Haus mit dem abblätternden Anstrich und der altersschwachen umlaufenden Veranda. Es hatte wirklich seine beste Zeit hinter sich - und ich hatte auch nichts getan, um diesen Zustand zu ändern.
    Das Konsortium verfügte über eine eigene Bibliothek mit unzähligen Manuskripten, Dokumenten und Büchern, von denen Lorcan einige geschrieben hatte. Ich hätte mir im Traum nicht vorgestellt, dass man jemals mein kleines Bibliophilenparadies mit der Sammlung des Konsortiums zusammenlegen würde.
    „Du kannst dir aussuchen, wo auf dem Gelände du wohnen möchtest“, sagte Lorcan. „Oder auch in der Stadt. Ganz, wie du möchtest - ich werde dafür sorgen, dass deinem Wunsch Rechnung getragen wird.“
    „Moment mal! Ihr wollt mir meine Bücherei und mein Haus wegnehmen?“
    Lorcan zuckte zusammen, als hätte ich ihn geohrfeigt. Er nickte, wich aber meinem Blick aus. „Das Haus steht genau auf der äußeren Grenze der Stadt. Es ist für uns ein blinder Fleck. Wir brauchen das Areal, um unsere Sicherheitszone zu verstärken.“
    „Ihr wollt mein Haus abreißen! Aber es ist über einhundert Jahre alt und war eines der ersten Gebäude, die hier erbaut wurden!“ Das Reh verzog sich. Ich ließ meinen Blick über das Waldstück schweifen, das das LeRoy-Haus umgab. „Warum etwas Historisches zerstören? Man sollte es lieber bewahren!“
    Man sollte doch wirklich meinen, ein viertausend Jahre alter Vampir wusste die Vergangenheit zu schätzen! Aber vielleicht hatte er auch so vieles zerfallen sehen, dass es ihm sinnlos erschien, etwas Altes zu bewahren. Ich ging zurück zu der morschen Verandatreppe und setzte mich. Dann sah ich Lorcan an und fragte: „Warum hast du mir diese Neuigkeit überbracht?“
    „Ich wollte, dass du es von mir erfährst. Denn ich werde mit dir in der neuen Bücherei zusammenarbeiten, auch was Aufbau und Anschaffung neuer Programme angeht und so weiter.“
    Lorcan der Bibliothekar. Er wusste mehr über Bücher - und alles andere - als ich mir je anlesen könnte. Er kannte die DDC, die Dezimalklassifikation nach Dewey, sicher in- und auswendig, die bekannteste Klassifikation für die inhaltliche Erschließung von Bibliotheksbeständen. Und nicht nur das. Wahrscheinlich kannte er Melvil Dewey, der sie in den 1870er Jahren entwickelt hatte, sogar persönlich.
    „Ja, ich kannte ihn“, sagte Lorcan.
    Ich sah ihn überrascht an. „Wie bitte? Ich habe doch gar nichts über Melvil Dewey gesagt!“
    „Nein?“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Dewey war ein brillanter Gelehrter mit einer großen Liebe zur englischen Sprache - obwohl er sie vereinfachen wollte. Er hatte allerdings etwas von einem Wüstling.“
    „Er hat neue Arbeitsmöglichkeiten für Frauen geschaffen“, verteidigte ich den Mann.
    Lorcan nickte. „Da hast du recht. Aber er war trotzdem auch ein Mann seiner Zeit.“ Er winkte mit der Hand, als wolle er das Thema beiseitewischen. „Wie lange schätzt  du, wirst du für den Umzug brauchen?“
    Ungläubig starrte ich ihn an. „Ihr meint es also ernst.“ Ich betrachtete das Eichhörnchen zu meinen Füßen. Es zuckte mit dem Schwanz und reckte seine leeren Pfötchen in meine Richtung. Ich griff in eine der Taschen neben mir und reichte ihm eine weitere Eichel. „Wie viel Zeit gedenkt das Konsortium mit zuzugestehen?“
    „So viel Zeit, wie du brauchst.“
    „Sehr großzügig“, stellte ich sarkastisch fest.
    Lorcan erwiderte nichts. Was sollte er auch sagen? Verdammt. Aber ich kannte mich ja inzwischen aus mit Verlusten. Warum wunderte ich mich also darüber, dass ich demnächst ohne Arbeit und ohne ein Dach über dem Kopf dastehen würde? Dabei war ich so glücklich in dem alten Haus und der vollgestopften Bücherei. Aber das Glück war flüchtig - das musste ich doch mittlerweile gelernt haben. Der Komiker Denis Leary sagte einmal, Glück wäre wie ein fünfsekündiger Orgasmus oder ein Schokokeks. Wie elend recht er doch damit hatte. Ganz egal, was mir Lorcan für meine Zukunft in der neuen Bücherei versprach - es würde nicht dasselbe sein.
    „Ich protestiere“, sagte ich. „Ich lege Berufung ein.“
„Eva.“ Seufzend stand er auf. „Abgelehnt.“
    Das Endgültige in seiner Stimme verriet mir, dass ein Protest gegen die Entscheidung des Konsortiums so erfolgreich sein würde, wie mit bloßen Fäusten gegen eine Backsteinwand zu boxen. Man holte sich nichts als blutige Schrammen dabei.
    „Es tut

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