Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
packte mich an der Schulter und sah mich hasserfüllt an. Wieder prickelte mein Körper, und plötzlich standen wir im Flur. Koschei schob mich ins Wohnzimmer.
Nefertiti wartete bereits auf der blauen Couch; den Lauf einer Waffe auf die Stirn meiner Tochter gerichtet.
„Mein Gott! Tamara, bist du in Ordnung?“
„Klar. Mir geht’s super.“
Meine arme Kleine! Sie trug ein neonpinkfarbenes Stretch-Oberteil, ein schwarz- und pinkfarbenes Shirt, gestreifte Tights und schwarze Plateauschuhe. Ihre Kleidung drückte aus: Ich bin ein cooler Gothic-Punk. Aber in ihrem Gesicht las ich: Ich bin ein kleines ängstliches Mädchen. Ihr Make-up war vom Weinen ganz verschmiert; schwarze Tränen rannen über ihre Wangen.
Ich wandte mich an Koschei. „Du hast meine Tochter zum Weinen gebracht.“
„Tränen machen keinen Eindruck auf mich.“
Jetzt reichte es! Niemand machte meiner Tochter Angst, nicht einmal der Meister meiner Vampirfamilie! Ich entwand mich seinem Griff, fixierte ihn mit kaltem Blick und befahl ihm mit fester Stimme: „Erstarre!“
Das Wort kam völlig überraschend aus meinem Mund. Koschei stand absolut still. In seinen Augen konnte ich wilde Wut lesen.
Jetzt wandte ich mich der Schlampe auf der Couch zu. „Nefertiti, du wirst mir gehorchen.“
„Ja, Eva.“
„Bleib, wo du bist und richte die Waffe auf Koschei.“ Meine Worte schienen aus Stahl gemacht.
Sie drehte die Waffe in seine Richtung.
„Tamara, du kommst her.“
Mit aufgerissenen Augen rutschte sie von der Couch und ging hinter Nefertiti vorbei, um nicht vor den Lauf zu geraten. Sie stürmte auf mich zu und hängte sich an mich. „Verdammte Scheiße, Mom.“
„Ja, das kann man so sagen.“
Hey, Türhüter, rief ich mental, beweg deinen haarigen Arsch hierher.
Ich hörte den Lykan durch den Gang schlurfen. Mit einem Blick hatte er die Situation erfasst, machte einen Satz und sprang knurrend auf mich zu.
„Erstarre!“
Mitten im Sprung gefror er und fiel zu Boden, die Arme und Beine in der Bewegung erstarrt.
„Tamara, warte draußen auf mich.“
Zum ersten Mal musste ich ihr nicht zweimal sagen, was ich verlangte. Sie rannte aus dem Zimmer. Kurz darauf hörte ich die Haustür schlagen.
Ich sah Nefertiti an. „Schieß auf Koschei“, befahl ich. „Und zwar, bis das Magazin leer ist.“
Als Tamara und ich über die Wiese davonrannten, hörten wir die Schüsse. Ich lenkte Tamara in Richtung des Konsortium-Geländes, dem sichersten Ort von Broken Heart.
„Hast du ihn getötet?“, fragte Tamara.
„Nein. Nicht mal ein ganzes Magazin Kugeln kann einen Ahnen langfristig etwas anhaben. Ich wollte nur etwas Zeit gewinnen, damit wir fliehen können.“
„Du hättest ihn umbringen sollen!“
„Keiner weiß, was mit einer Familie geschieht, wenn ihr Ahne stirbt. Unsere Kräfte sind direkt mit unserem Schöpfer verbunden. Wenn ich Koschei getötet hätte, hätte ich vielleicht alle Vampire aus der Romanow-Linie getötet.“
„Verstehe.“ Tamara sah sich um. „Komm, schneller.“
Ich war ganz ihrer Meinung, also legten wir einen Zahn zu.
Lorcan?
Er antwortete nicht. Dunkle Ahnungen erfüllten mich. Hatten Koscheis Helfershelfer ihn geschnappt?
Damian?
Eva! Wo bist du?
Ich bin mit Tamara auf dem Weg zum Konsortium-Gelände. Koschei der Zweite hat uns entführt. Ich habe Nefertiti gerade befohlen, auf ihn zu schießen.
Du hast... was?
Ich weiß, die Kugeln werden ihn nicht umbringen, aber aufhalten. Er hat mir gesagt, seine Mutanten hätten die Stadt angegriffen.
Ja, es gab mehrere Überfälle gleichzeitig. Aber die Lage ist inzwischen wieder unter Kontrolle.
Gut. Geht zum verlassenen Haus nördlich vom alten Minigolfplatz und schnappt euch dort den Rest der Bande.
Wird gemacht.
Moment noch. Wo ist Lorcan?
Er wurde angegriffen. Stan hat ihn versorgt, aber es dauert trotzdem einen Tag, bis er wieder voll genesen ist. Ich spürte, wie Damian zögerte. Dann sagte er: Es war Bert, der ihn angefallen hat. Es tut mir leid, Eva. Wir mussten die Dogge einschläfern.
Bert hatte mich bei dem gruseligen Haus ganz plötzlich verlassen. Koschei musste ihm den mentalen Befehl erteilt haben, Lorcan zu finden und anzugreifen. Der arme, liebe Bert. Und für Lorcan war es sicher ein Schock, dass sein Freund sich gegen ihn wandte - wie für mich auch. Mein Herz zog sich zusammen. Ich wollte nur noch eins: Koschei eigenhändig töten. Aber zuerst würde ich ihm die Eier
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