Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
für alle paranormalen Wesen.
„Es wird darüber beraten, was wir in Sachen Koschei unternehmen werden. Kein Ahne wurde jemals droch fola, und wie gesagt: Keiner weiß, was geschieht, wenn der Ahne einer Familie stirbt.“ Damit stand er auf. Auch ich erhob mich.
Er küsste mich sacht, dann erhob er sich in die Lüfte.
Ich wollte ihm hinterrufen: Ist das alles? Kannst du nicht ein bisschen romantischer sein? Mir deine ewige Liebe versichern? Mir einen Heiratsantrag machen?
Aber ich sah ihm bloß hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war und fühlte mich einsam.
Nicht mehr lange, und sie würden kommen, um mein Haus abzureißen.
Am Abend saß ich ein letztes Mal auf den Stufen meiner Veranda vor dem Haus und streichelte das Eichhörnchen, das es sich in meinem Schoß bequem gemacht hatte.
Tamara und ich hatten versucht, die Ereignisse der letzten Tage zu verdrängen, dennoch war eine Veränderung in uns vorgegangen.
Wir hielten einen kleinen Abschiedsgottesdienst für Johnny Angelo, obwohl es kein Grab gab. Jessica hatte erklärt, das alte Kino in der Hauptstraße würde renoviert und sollte danach „Johnny-Angelo-Kino“ heißen. Sie plante bereits einen einwöchigen Filmmarathon mit allen seinen Filmen.
Ich drehte mich um und betrachtete mein leeres, verlassenes Haus. Alle Bücher befanden sich bereits in der Bibliothek des Konsortiums. Tamara und ich hatten uns auf dem Grundstück ein hübsches, ranchartiges Haus ausgesucht. Dort waren wir nicht nur in Sicherheit, es lag auch in der Nähe der Schule.
Der Rat des Konsortiums zweifelte an meiner Fähigkeit als Lehrerin, aber nachdem sich Jessica und Lorcan für mich stark gemacht hatten, hatte man mich zumindest als Lehrerin auf Zeit engagiert. Die Schule begann erst in der zweiten Oktoberhälfte. Es war kurz vor dem Monatsersten, und ich hatte noch eine Menge zu tun. Ich war sehr nervös, aber auch angenehm aufgeregt. Mom hatte immer gesagt: „Gott schließt nie eine Tür, ohne ein Fenster zu öffnen.“ Ich betrachtete die Bücherei als meine geschlossene Tür und die Schule als mein geöffne tes Fenster.
Trotzdem haderte ich mit dem Gedanken, dass morgen mein Haus abgerissen und an seiner Stelle ein Wachturm gebaut würde.
Tamara war in unserem neuen Domizil geblieben. Sie strich voller Enthusiasmus die Wände ihres Zimmers in dunklem Lila und trauerte Durriken nach. Er war mit seiner Familie zu einer neuerlichen Vampirjagd aufgebrochen, hatte aber versprochen, an Weihnachten wieder hier zu sein. Zum Abschied hatte er Tamara ein Black-Berry geschenkt. Der Junge konnte Vampire abschlachten und SMS verschicken. Das nenne ich Talent.
Und ich war vermutlich nicht nur hier, weil ich Abschied von meinem alten Haus und diesem Kapitel meines Lebens nehmen wollte, sondern auch, weil ich hoffte, Lucky zu sehen.
Ich vermisste ihn und machte mir immer noch Gedanken, ob ihm vielleicht etwas zugestoßen war. Aber wer weiß, wahrscheinlich war er einfach weitergezogen. Vielleicht hatte er endlich eine Partnerin gefunden und eine Familie gegründet; ich wünschte es ihm von Herzen.
Das Verhältnis zwischen Lorcan und mir war immer noch liebevoll, aber irgendwie hielt er mich auf Distanz. So empfand ich es jedenfalls. Keine Ahnung, warum ich mich nicht traute, Lorcan meine Gefühle zu gestehen. Ich hatte wohl Angst vor Zurückweisung oder davon, dass er mich nicht mehr lieben könnte.
Als ich so dasaß und in meinen Ängsten schwelgte, hörte ich plötzlich ein Heulen.
Ich setzte das Eichhörnchen auf die Treppe. Es keckerte sofort los, wie um sich zu beschweren, dass ich es von meinem Schoß genommen hatte.
Das klagende Heulen erklang wieder. Ich rannte hinunter in den Garten und sah hinüber zum Wald. Und da war Lucky! Er kam freudig auf mich zu. Als er den Garten erreichte, wurde er langsamer und blieb ein paar Meter vor mir entfernt stehen.
Schön, dass du da bist, schickte ich ihm als mentale Botschaft. Ich habe dich vermisst.
Er setzte sich auf die Hinterbeine und jaulte.
Dann veränderte sich plötzlich seine Gestalt. Sein Fell schien sich in Haut zu verwandeln, seine Schnauze wurde kürzer und seine Beine länger.
Und plötzlich stand Lorcan vor mir.
„Großer Gott.“ Schockiert starrte ich ihn an. „Du bist Lucky? Du bist ein Lykan?“
Er murmelte etwas auf Gälisch, und im Handumdrehen war er mit einer ausgebleichten Blue Jeans und einem grauen T-Shirt bekleidet. Erstaunlich, seine
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