Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
gehabt.
„Ralph?“
Er war weg. Taumelnd kam ich auf die Füße und drehte mich um.
Ash und Ralph standen sich gegenüber. Sie hielt ihn bei den Schultern, und die blauen Lichtwürmer zuckten um ihn herum.
Ich bekam sogar den Augenblick mit, in dem seine Seele aus ihm herausbrach. Ein orangeroter Ball aus purer Energie glitt auf Ashs Brust zu.
Dann erstarrten die Lichter, und Ralphs ganzer Körper war von dem pulsierenden Blau umgeben. Ash hatte ganz leere Augen, und mir war klar, sie hatte überhaupt keine Macht über das, was hier passierte.
Ein Nebel stieg um Ralph herum auf, den Ashs weit aufgerissener Mund aufsaugte.
Dann war es vorbei.
Ash erwachte aus ihrer Trance. Sie stolperte davon, wie eine Frau, die zu viel Tequila getrunken hat, dann beugte sie sich vor und übergab sich.
Tränen liefen über mein Gesicht. Ralph lag auf dem Boden. Ich rannte zu ihm und fiel auf die Knie. Ich brach über seiner Brust zusammen und schluchzte.
Er hatte mehr als nur sein Leben für mich gegeben. Er hatte seine Seele geopfert.
„Ralph“, heulte ich. „Oh, Ralph.“
„Was ... ist passiert?“
Ich fuhr hoch und starrte ihn an. Er öffnete die Augen und sah mich an. „Du bist am Leben.“
„Untot“, sagte er und schnitt eine Grimasse. „Ich fühle mich wie durch den Reißwolf gedreht.“
„Das Gefühl kenne ich.“
„Komm her.“ Er küsste mich, dann drückte er mich zurück. „Und übrigens, tu so was niemals wieder.“
„Ich liebe dich auch.“
„Du bist noch nicht aus dem Schneider“, brummte er. „Ich kapiere immer noch nicht, wieso ich nicht zu Staub geworden bin.“
Wir blickten zu Ash, die mit dem Kopf zwischen den Knien dasaß.
„Ich habe deine Hälfte von Sybinas Drachenseele bekommen“, sagte sie mit rauer Stimme. „Du bist jetzt wieder ausschließlich Vampir.“
„Ich dachte, du würdest die Leute töten, deren Seelen du dir nimmst“, sagte ich.
„Tue ich auch. Frag mich nicht, warum dein Mann noch auf seinen Beinen stehen kann.“ Sie versuchte zu lächeln. „Ich bin keine Biologin.“
Wir kehrten in den Erholungsraum zurück. Ralph hatte nicht ein einziges Mal meine Hand losgelassen. Ich fühlte mich sicher und beschützt. Umgeben von einer Reihe paranormaler Leutchen, die alle sehr glücklich waren, uns lebend wiederzusehen, setzten wir uns auf das blaue Sofa. Stephen saß auf meinem Schoß und nuckelte an seiner kleinen Faust. Michael wand sich auf dem Schoß seines Vaters und zog an seinem T-Shirt.
„Wisst ihr, was wirklich toll wäre?“, sagte Patsy, die auf der gelben Couch saß. „Wenn wir in diesem Städtchen in Frieden leben könnten, ohne dass uns alle paar Monate irgendein Arsch umlegen will. Ich würde meine Kinder gern großziehen, ohne jeden Tag um ihr Leben fürchten zu müssen.“
„Wir könnten einen Schutzschild rund um die Stadt errichten“, sagte Brady. Er lehnte an einer Wand und ließ sämtliche Ausgänge nicht aus den Augen. Ash tat auf der anderen Seite des Raums dasselbe. Seit wir zurückgekommen waren, hatte sie kaum was gesagt.
„Ich kann Feuer manipulieren, Wasser zum Tanzen bringen, Dämonen zurück in die Hölle schicken, Metall verbiegen, mit Geistern reden, die Gestalt eines Wolfs annehmen“, sagte Patsy. „Aber eine ganze Stadt kann ich trotzdem nicht unsichtbar machen.“
„Aber ich kann das“, sagte Brady.
Alle Blicke richteten sich auf ihn.
„Dora sagt, dass wir hierbleiben. Also bleiben wir hier.“
„Okay“, sagte Patsy. Sie sah mich, meine Eltern und Brady der Reihe nach an. „Willkommen in Broken Heart.“
Drei Monate später ...
„Alles ganz normal“, sagte Dr. Merrick und blickte auf den Monitor.
Ich lag auf dem Untersuchungstisch, das Hemd war hochgeschlagen und legte meinen gerundeten Bauch frei. Er war ganz mit einem Gel eingeschmiert, und Dr. Merrick ließ einen kleinen Stab fröhlich über meinen Unterleib gleiten. Ralph stand neben mir und hielt meine Hand.
„Schuppen?“, fragte ich. „Gibt es da drin Rauch? Oder ist sie in Feuer gehüllt?“
„Nein.“ Dr. Merrick kicherte. „Fast alle, die ihre Gestalt verändern können, bringen ganz normale menschliche Babys zur Welt. Was passieren wird, wenn das Baby einmal da ist, kann ich allerdings nicht sagen. Mit Drachen hatte ich bisher noch nie zu tun.“
Ich hatte ständig Bäuerchen aus Feuer und Drachengas im Kopf gehabt, die überall Brandalarm auslösen würden. Ralph und ich bauten gerade
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