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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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nur auf das Mädchen draußen auf dem Wagendach. An viele Einzelheiten sollte er sich später erinnern: an ihre langen schwarzen Haare, die unter einer Schirmmütze hervorquollen, an den Namen auf dem Karren und an das Motto, das darunter gepinselt war (Fata Morgana: Arte et Marte ), an die Farbe der Funken, die aus ihren Handflächen flogen (blau, einen Ton heller als das Wasser hinter ihr), an seine Vermutung, dass es sich um eine Art Feuerwerk handeln musste, das sie anscheinend aufhalten wollte.
    Aber in diesem einen Moment wusste er nur, dass sie ein Mädchen war, dass sie eine Welt aus Feuer in ihren Händen hielt und dass sie keine Angst hatte.
    Tom tippte Sam auf die Schulter und schob ihm ein Flugblatt zu.

    «Möchtest du nicht heute Abend wiederkommen und dir die Show ansehen?», fragte Ambrose.
    Sam wusste nicht, wohin mit seinem Blick, als er das Flugblatt zurückgab. «Oh, ich …»
    «Natürlich als mein Gast.»
    «Ich muss dich warnen: Ambrose handelt niemals uneigennützig, wenn er jemandem eine Nettigkeit erweist», mischte sich Tom lächelnd ein. «Vermutlich will er nur testen, wie viel von dem Spesengeld seiner Zeitung er in einer Woche aus dem Fenster werfen kann.»
    «Ich will wirklich nur nett sein.» Der Journalist machte ein beleidigtes Gesicht. «Er ist ein Junge. Jungen mögen Feuerwerk. Und Mädchen. Und wahrscheinlich ganz besonders Mädchen, die Feuerwerker sind. Obwohl ich zugeben muss, dass ich es hinterhältig finde, jemanden dabei zu unterstützen, die Bekanntschaft eines weiblichen Wesens zu machen.»
    Tom warf Sam einen strengen Blick zu und drohte leicht mit dem Zeigefinger. «Ich habe dich gewarnt.»
    Wenn Jin gewusst hätte, dass jemand, der sie dabei beobachtete, wie sie Feuer von einer Hand in die andere warf, romantische Gedanken entwickelte, hätte sie gelacht. Das heißt, wenn sie in ihrer Konzentration auf das Feuer so weit nachgelassen hätte, um lachen zu können – und das wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Sie war vollauf beschäftigt zu verhindern, dass der Wagen samt Inhalt in die Luft ging. Und damit, Mr. Burns zu verfluchen, der sie beinahe alle auf dem Gewissen gehabt hätte. Natürlich würde er alles abstreiten, aber sie war sich sicher, dass er die Zündschnüre in Brand gesetzt hatte, als er achtlos im Wagen geraucht hatte. Wieder einmal.
    Und solange Mr. Burns einen Feuerwerkskörper nach dem anderen mit Funken sprühenden Zündschnüren durch die Luke hinauf aufs Dach reichte, war immer noch alles möglich, einschließlich eines Feuertodes.
    Jin streckte die Hände nach unten in den Wagen, damit der Besitzer der Fata Morgana Feuerwerk-Kompanie sie mit zischenden Röhrchen füllen konnte. Sie knirschte mit den Zähnen und zwang sich, ihre Hände still zu halten, während er die Sprengkörper vorsichtig zwischen ihre Finger steckte, mit den entzündeten Schnüren nach außen, damit sie sich nicht verbrannte.
    Sobald sie vier Stück in jeder Hand hatte, richtete Jin sich auf und warf die Feuerwerkszylinder in die Luft, wo sie in blaue Chrysanthemen zerbarsten. Dann kniete sie sich wieder hin und holte sich aus dem Wagen Nachschub. Es war der einzige Weg, die Gefahr loszuwerden, ohne dass jemand merkte, wie nah sie und die Kompanie einer Katastrophe gekommen waren.
    «Die letzte Ladung», sagte Mr. Burns und bestückte sie erneut mit brennenden Sprengkörpern. Er zuckte jedes Mal zusammen, wenn er einen der Knaller berühren musste, was Jins Zorn nur noch mehr anfachte.
    «Das ist auch besser so», murmelte sie. Mittlerweile waren die Zündschnüre beinahe abgebrannt, und sie schaffte es gerade so, sie aus dem Wagen zu ziehen. Die Feuerwerkskörper explodierten bereits eine Sekunde, nachdem sie sie in die Luft geworfen hatte.
    Die Hotelgäste, die sich auf dem breiten Rasenstreifen versammelt hatten, raunten verzückt und applaudierten begeistert. Jin zwang sich zu einem Lächeln und verbeugte sich, aber hinter ihren lächelnden Lippen biss sie die Zähne zusammen. Was sie gerade getan hatte, mochte wie eine geplante Schaunummer ausgesehen haben und nicht wie eine Verzweiflungstat, aber an der letzten Ladung hatte sie sich tatsächlich verbrannt.
    «Jin!», zischte Burns von unten. Sie bückte sich noch einmal und hatte kaum die Finger um die Feuerwerkskörper gelegt, die er in ihre Hände schob, als sie sah, dass die Zündschnüre – Gott helfe ihr! – gänzlich heruntergebrannt waren.
    Jin unterdrückte einen Schrei, schoss nach oben und schaffte es

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