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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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angegebenen neuen Ziel zu berechnen. Die drei Offiziere wechselten einen nervösen Blick, dann wandte der Pilot sich an Sun Ji Guoming. »Genosse Admiral, die Landebahn in Juidongshan ist für unsere Maschine zu kurz. Der nächste Platz mit ausreichender Landebahnlänge ist Shantou, das wir in fünfzig Minuten erreichen. Ich schlage vor, einen Hubschrauber anzufordern, der Sie nach Juidongshan bringt. Das dauert ...«
    »Pilot, ich habe Ihnen nicht befohlen, nach Shantou zu fliegen«, unterbrach Sun ihn aufgebracht. »Halten Landebahn und Rollwege in Juidongshan die Belastung durch dieses Flugzeug aus?«
    Der Kopilot schlug die entsprechenden Angaben im Handbuch für fliegende Besatzungen nach und antwortete: »Ja, Genosse Admiral, die Landebahn kann uns bei geringster Beladung aufnehmen. Aber Rollwege und Abstellplätze sind auf fünfzehn Tonnen Radlast beschränkt, deshalb ...«
    »Das genügt mir«, entschied Sun. »Sie brauchen diese Maschine nirgends abzustellen - ich will dort nur abgesetzt werden. Sie können im Landeanflug Treibstoff ablassen, bis nur noch die für eine Notlandung erforderliche Mindestmenge an Bord ist.«
    »Aber die Startbahn ist nur für Verbindungsflugzeuge und ähnliche kleine Maschinen ausgelegt, Genosse Admiral«, warf der Flugingenieur ein. »Sie ist nur fünfzehnhundert Meter lang! Selbst mit Mindesttreibstoff für die Überführung nach Shantou übertrifft unsere sichere Startbahn die Landebahnlänge um ...«
    »Leutnant, mir ist es egal, ob dieses Flugzeug zu einer ständigen Einrichtung in Juidongshan wird - ich will dort in weniger als einer Stunde landen. Sitze ich zu diesem Zeitpunkt nicht in einem Wagen, der mich zum Flottenkommando bringt, ist Ihr nächster Landeort ein Hochsicherheitsgefängnis in Tibet. Und jetzt los!«
Kriegsmarine der Volksbefreiungsarmee, Flottenkommando Ost, Flottenstützpunkt Juidongshan, Provinz Jujian, VR China Sonntag,
18. Mai 1997, 23.16 Uhr Ortszeit
17. Mai, 14.16 Uhr Ostküstenzeit
    »Ich grüße Sie, Genosse Admiral Sun Ji Guoming«, krächzte Generalleutnant Qian Shugeng, der ältliche stellvertretende Chef des Planungsstabs für Einsätze gegen Taiwan, mit heiserer Stimme. »Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen im Auftrag des Generalstabs unsere Einsatzplanung zu erläutern. Dazu übergebe ich das Wort meinem jungen Mitarbeiter Oberstleutnant Ai Peijian. Oberstleutnant Ai hat sich um die Zusammenstellung dieses Berichts für Sie besonders verdient gemacht. Er gehört zu meinen fleißigsten jungen Leuten und ist ein erprobter, loyaler Sohn der Partei.«
    Der fast achtzigjährige General deutete mit einer ausgezehrten Hand auf den Offizier, der heute Abend vortragen sollte. Oberstleutnant Ai Peijian - »jung« bedeutete in seinem Fall ungefähr Mitte fünfzig - stand auf und verbeugte sich respektvoll. »Willkommen, Genosse Admiral, zu meinem Informationsvortrag über unsere ständig aktualisierte Planung für die ruhmreiche Befriedung und Wiedervereinigung mit den aufständischen Nationalchinesen auf der Insel Taiwan. Bevor ich ins Detail gehe, darf ich melden, dass unsere Planung steht und nur auf den Einsatzbefehl des Obersten Führers wartet, um sofort in die Tat umgesetzt zu werden. In weniger als einer Woche können wir den Verteidigungsring der Nationalisten durchbrechen, ihren Präsidenten, seine wichtigsten Berater und die Führungsspitze der Kuomintang gefangen nehmen und den Wiedervereinigungsprozess unter Führung der Kommunistischen Partei Chinas in Gang bringen.«
    »Darüber haben General Chin und ich zu entscheiden, Genosse Oberstleutnant«, sagte Sun und forderte ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung auf, endlich mit seinem Vortrag zu beginnen.
    Sun wusste schon nach zwei Minuten, dass sich praktisch nichts geändert hatte - dies war derselbe Vortrag, den er seit nunmehr einem Jahr alle vierzehn Tage gehört hatte. Der hier in Juidongshan stationierte Planungsstab für Einsätze gegen Taiwan hatte den Auftrag, die Planung des Zentralen Militärausschusses, der höchsten chinesischen Kommandostelle, für die Eroberung, Besetzung und Unterwerfung der Rebelleninsel Formosa ständig zu überarbeiten und den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Alle vierzehn Tage musste der Planungsstab dem zentralen Militärausschuss (ZMA) oder seinem Beauftragten - seit fast einem Jahr Admiral Sun - über Änderungen berichten, die durch Truppenverschiebungen oder Kommandowechsel beim Gegner notwendig geworden waren.
    Aber das war eine Farce - typisch

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