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Brown, Dale - Schattenpilot

Brown, Dale - Schattenpilot

Titel: Brown, Dale - Schattenpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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werden sollten. Aber das Wetter scheint etwas besser zu werden, sodass die Q~5 gute Chancen hätten.« Er machte eine Pause und betrachtete Ai, der vor Verwirrung wie gelähmt war und abwechselnd Sun und Qian anstarrte. »Haben Sie überhaupt etwas mitbekommen, Oberstleutnant?«
    »Ja, Genosse Admiral«, sagte Ai und schluckte so krampfhaft, dass sein Adamsapfel tanzte. Dann fing er einen warnenden Blick Qians auf und fuhr fort: »Äh... ja, wie ich ausgeführt habe, zerstören auf Longtian stationierte Raketen DF-15 die Luftwaffenstützpunkte Taoyuan und Hsinchu und bekämpfen Nebenziele in Taipeh und Lung Tan, sobald diese beiden Hauptziele zerstört sind...«
    »Genosse Oberstleutnant, hören Sie mir eigentlich nicht zu?«, unterbrach Sun ihn aufgebracht. »Sie können Luftwaffenstützpunkte nicht mit Waffen zerstören, die Sie nicht haben. Ich habe Ihnen gesagt, dass auf Longtian jetzt keine Raketen stehen, und den Einsatz von Bombern oder Jagdbombern vorgeschlagen, bis die DF-15 wieder einsatzbereit sind. Warum tragen Sie weiter überholte Informationen vor?«
    »Ich... weil der Plan vorsieht, Genosse Admiral, dass diese beiden Stützpunkte der Nationalisten von Longtian aus zerstört werden«, antwortete Oberstleutnant Ai. »Das steht alles im Plan, Genosse Admiral.«
    »Ja, ich weiß, aber der Plan ist eben falsch«, sagte Sun nachdrücklich. Ai und einige der übrigen anwesenden Offiziere holten erschrocken tief Luft, während Qian schmerzlich betroffen das Gesicht verzog. »Er ist falsch, weil... verdammt noch mal, Oberstleutnant, Sie sehen selbst, dass er falsch ist. Ändern Sie ihn ab. Der Befehl, den Angriffsplan auszuführen, kann jeden Augenblick kommen, und ich will sicherstellen, dass er perfekt ist.«
    »Es ist nicht klug, Angriffspläne abzuändern«, warf General Qian ein. »Ja, ja, ein paar Raketen sind im Augenblick nicht in Stellung, aber das sind sie bald wieder. Erhalten wir Befehl, den Angriffsplan auszuführen, können wir zusätzliche Kräfte nach Osten verlegen, um sie die beiden Luftwaffenstützpunkte der Nationalisten angreifen zu lassen. Sind Ihre Bedenken damit ausgeräumt, Genosse Admiral?«
    »Genosse General, dieser Planungsstab hat den existierenden Angriffsplan an die jeweils herrschenden Umstände und Bedingungen anzupassen«, sagte Sun }i Guoming. »Das ist nötig, damit wir nicht erst im Ernstfall feststellen müssen, dass unsere Kräfte für die gestellten Aufgaben nicht ausreichen. Als Ihnen gemeldet worden ist, die auf Longtian stationierten Raketen seien wegen der Überschwemmung verlegt worden, hätten Sie sofort Bomber und Jagdbomber anfordern müssen, um diese Lücke zu schließen.«
    »Wir hätten Hunderte von Flugzeugen und Tausende von Soldaten für ein paar Tage aus ganz China zusammenziehen sollen, bis der Schlamm wieder weggeräumt ist?«, fragte General Qian. »Ist Ihnen klar, was das gekostet hätte? Und was wäre aus dem bisherigen Kampfauftrag dieser Einheit geworden? Ihre Verlegung hätten wir mit Dutzenden von Kommandostellen in ganz China abstimmen müssen.«
    »Aber das ist der Zweck dieses Planungsstabs, Genosse General: Er soll sofort auf Veränderungen reagieren, die sich auf den Angriffsplan auswirken könnten«, stellte Sun fest. »Wird es notwendig, Truppen und Material zu verlegen, lässt sich das eben nicht ändern. Wir sollten...«
    »Wir sollten möglichst eine Lösung finden, die weder so kompliziert noch so kostspielig ist«, unterbrach Qian ihn ungeduldig. »Vielleicht können wir in Zukunft festlegen, welche Einheiten wie im Fall Longtian als Ersatz herangezogen werden sollen. Wir verlegen sie nicht wirklich, sehen sie aber für den Fall vor, dass der Angriffsplan aktiviert wird. Was halten Sie davon, Genosse Admiral?«
    Sun wollte darauf antworten, hielt dann aber doch lieber den Mund. Das war keine gute Idee. Der Plan zur Befreiung Taiwans sollte schnellstens in die Tat umgesetzt werden - die Invasion sollte binnen vierundzwanzig Stunden nach dem Ausführungsbefehl anlaufen. Die Welt, vor allem Taiwan und sein De-facto-Verbündeter USA, würde größere Truppenbewegungen sofort bemerken; dann war das Überraschungsmoment verloren, und China würde die geplante Invasion zweifellos abblasen müssen. Gab es erhebliche Lücken in der Reaktionszeit entscheidender Kräfte - vor allem der Raketenbatterien, die mit ihren DF-15 die wichtigsten Luftabwehrund Küstenverteidigungsstellungen im Westen Taiwans zerstören sollten -, war der gesamte

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