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Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)

Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)

Titel: Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adil Edin
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Sie zu sehen. Erzählen Sie doch mal! Wie geht es Ihnen so in Ihrer neuen ...“
    Patsch.
    Dr. Yoshida musterte diesen Abgang. Er holte tief Luft.
    „... Mistkerl!“
    Nachdem Dr. Yoshida Bruce sagte, dass der Professor auf dem Heimweg sei, wusste Bruce sofort, wo er nach seinem alten egozentrischen Professor suchen musste. Er war bestimmt auf der Route seines täglichen Spaziergangs. Ohne auf die letzte Frage von Dr. Yoshida einzugehen, machte sich Bruce auf und davon. Die Tür knallte zu.
    Patsch.
    So ungeduldig wie er war, vergaß er sogar, sich zu bedanken. Dr. Yoshida schüttelte nur den Kopf. Der Jungunternehmer war vollkommen in den komplexen Systemstrukturen seiner neuen Idee versunken, sodass er die Umwelt kaum noch wahrnahm, wie es andere taten. Sein Ziel war es, seinem Professor diese Nachricht zu überbringen. Er war eben sein Lieblingsprofessor. Bei den anderen ... da entstand nicht diese gewisse Sympathie. Aber die Idee. Sie war ...
    Revolutionär. Mehr als das. Der eiskalte Tag war mit Wolken eingehüllt, den man trotzdem als erfrischend und reinigend empfand. Der Campus, die Straße, die Straßenschilder, die Laternen, alles mehrfach bedeckt von hellweißem Schnee. Die dichten Schneeflocken, die einem fast die Sicht versperrten, schwebten ungeachtet der Hektik von Bruce in geschmeidigem Tempo langsam auf den Boden und alles was über diesem stand, wurde ohne Nachfrage überlagert.
    Der junge Mann spürte nicht mal die Kälte an seinen Händen oder Ohren. Vor ein paar Stunden noch war er in Kapstadt, als er von seinem Forscherteam auf eine Komplikation in seiner letzten Forschung, die er veranlasste, aufmerksam gemacht wurde. Und das erste was ihm in den Sinn kam, war sofort nach Cambridge zu reisen. Er ließ alles stehen und liegen und machte sich auf den Weg. Ja ... Bruce war einer der Männer, die für eine Entscheidung nicht lange nachzudenken brauchten. Diese sogenannte Komplikation war jedoch kein Fehler im klassischen Sinne. Bruce erkannte die Möglichkeit, die man daraus gewinnen konnte. Eine Tür öffnete ihm quasi zeitgleich zwei weitere. Nicht nur zwei, sondern Tausende in Bruce´ Vorstellung. Der Mann rannte, kämpfte gegen den Wind und Schnee, wie ein kleiner Junge, der in die Arme seiner Mutter an Sommertagen voller Freude springen würde. Er wusste nur zu gut, wo sein Professor sich befinden würde.
    Er lachte und kicherte über sich selbst, als ihm klar wurde, dass er nur Poloshirt und eine hauchdünne Sommerjacke anhatte, mit klassischer heller Hose und weißen Sneakers. Er grinste. So war er eben. Wie ein kleines Kind, welches das Öffnen von Weihnachtsgeschenken niemals abwarten konnte. Und das auch zum zweiten Mal? In so kurzer Zeit. Zuerst ... Und jetzt das. Professor Whitebeard war ein Mann, der von Anfang an von Bruce‘ Ideen fasziniert war und ihn in jedem seiner Gedankengänge und Vorstellungen unterstützte.
    Er war ein leidenschaftlicher Professor, der sein Leben der Forschung von molekularen Theorien widmete. Manchmal munkelten Studenten während seiner Vorlesungen, dass dieser Mann es mit der Veranschaulichung mit kunterbunten Tafelbildern und Erklärungen von für andere unwichtigen Fakten einfach übertrieb, indem er unheimlich viele Daten aus seinem Gedächtnis herunter zählte. Dass Whitebeard extra auf seinen Pult stieg und mit seinen Händen oder Körpern stark herum gestikulierte, um dem Lernstoff die notwendige Betonung der Faszination zu verleihen, war eines der Gründe, weshalb er mit zahlreichen Auszeichnungen überschüttet wurde. Er war nicht nur einer der Pioniere der Stammzellenforschung, molekularen Genetik, Biotechnik im menschlichen Körper. Sein Traum war es, den Menschen ein längeres Leben zu ermöglichen. Das war genau der Punkt, wo sich Bruce und Whitebeard zu hundert Prozent einig waren und deshalb exakt dieselbe Leidenschaft teilten. Zwei Seelenverwandte hatten zueinander gefunden.
    Bruce fiel in den Vorlesungen dadurch auf, dass er komplexe Strukturen im Nu verstand, eine ungeheure Menge an Informationen ohne Probleme in kürzester Zeit reproduzieren, neue Zusammenhänge herstellen und die Abhängigkeit dieser mit anderen Faktoren sofort logisch ableiten konnte, und dem Professor solch schwierige Fragen stellte, welche ihn nicht mehr in Ruhe schlafen ließen. Bruce näherte sich endlich dem braun gekachelten Altbau mit endlos kleinen Fenstern. Ein paar Meter davor war der übliche Treffpunkt, eine Sitzbank mit Aussicht auf den kleinen See. Es

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