Bruce Cincinnaty - Genie der Nanozyten (German Edition)
verglasten Gang entlang, der von den sterilen Bereichen der einzelnen Forschungsabteilungen getrennt war, bis sie endlich vor einem milchglasigen Raum standen, der mit „Nanoinjection“ gekennzeichnet war. Sesam, öffne dich. Die Glastür schob sich nach einem Körperscan von Bruce schwerelos zur Seite und der Erfinder der neuen Kunst sagte lachend „Alter vor Schönheit“ und bat den Professor einzutreten. Steckte da mehr dahinter? Verglichen mit den sonst so pompösen Werkstätten war dieser Raum wie ein primitiver Rostfleck auf dem Cincinnaty Imperium, der wie eine überflüssige verkrustete Wunde abgekratzt werden musste. Es waren nur zwei gewöhnliche Holzstühle mitten in dem Raum zu sehen, sonst nichts.
Professor Whitebeard hakte kurz ein:
„Sind das ...“
Bruce antwortete: „Ja ...“
„Jetzt verstehe ich. Wie haben Sie die ...?“
„Geklaut ...“
Er lachte ...
„Böser Junge ... Warum die ...“
„Mühe?“
„Ja?“
„Ich wollte es für Sie so heimisch wie möglich machen ...“
Der Professor lachte. Es konnte von Seelenlosigkeit keine Rede mehr sein. Diese Sache musste der Professor unter Herzensangelegenheit verbuchen. Bruce hatte Stühle gestohlen. Genau die Stühle, auf denen der Professor und Bruce immer zusammengesessen waren. Zwei uralte Holzstühle, dessen einzelne Kratzer wohl mehr Geschichten erzählten wie manche Geschichtsbücher. Ein heimisches und bekanntes Gefühl überzog den Raum.
„Nehmen Sie Platz.“
Nun saßen sie in dem leeren Raum gegenüber.
„Ich habe mir diesen Moment mehrmals vorgestellt ... Über Millionen Mal an meinem Computer simuliert ... Wie ich Sie ...“
Der sonst so coole Bruce wirkte ein wenig nervös.
„Beeindrucke?“
„Nein. Das habe ich schon.“
„Sondern?“
„Wie ich es Ihnen beibringe.“
Kurze Stille ...
„Es muss dieses Mal klappen.“
„Hat es davor nicht?“
„Habe es noch nicht ausprobiert. Sie haben die Ehre, der Erste zu sein. Ich bin quasi ein Versuchskaninchen.“
Professor Whitebeard verstand nicht und schaute streng und hob seine Augenbrauen fast bis über die Stirn. Bruce holte aus seinem Sakko eine metallfarbene Ampulle und eine Fernbedienung heraus.
„Sehen Sie diese Fernbedienung hier. Achten Sie darauf, was passiert, wenn ich darauf drücke.“
Bruce drückte auf eine Fernbedienung, die zuvor auf dem Stuhl platziert war. Auf allen vier Wänden erschienen vergrößert und verpixelt Bilder von Cambridge, die die Wälder um das Biotechnik und Chemiehaus des Dozenten zeigten.
Bruce legte sein Sakko beiseite und krempelte einen Ärmel hoch. Er erklärte ihm, dass wenn er auf den kleinen Kopf der fingergroßen Ampulle an seiner Vene drückte, die Nanozyten, an denen er schon so lange arbeitete, in seinen Körper injiziert werden.
„Diese Ampulle ist ein Prototyp und ... ist sechs Milliarden Dollar Wert ... Es gibt sie nur ein einziges Mal ... Der ideelle Wert und das Ergebnis dahinter ... unbezahlbar ...!“
„Bruce ... Ich habe nichts anderes erwartet ...“
„Ach wirklich?“
„Nur drücken?“
„Ja ...“
„Warum so einfach?“
„Kompliziertes gibt es nur in Science Fiction Filmen ...“
„Was passiert dann?“
„Ich werde zu Hulk.“
Bruce lachte.
Der Professor drückte ...
Kapitel 53
Ein persönlicher Auftrag namens Lucky
Holzhaus – Yokohama
01.04.2024 – 17:37
Hege das Wissen der Alten nicht in Argwohn. Alexandro de Kamulo, Vater von Lucky, der treueste Schlangenkopf der BSP und rechte Hand vom Chef persönlich, beobachtete von einem unscheinbaren Haus aus in Yokohama mit Darious Benson, dem Propheten jener kriminellen Bewegung, die Geschehnisse in Tokio rund um den Sanjii Ikkyu Konzern. Lucky hatte die ganze Situation nicht mehr unter Kontrolle. Eine simple Entführung war fehlgeschlagen. Lokale wie auch populäre Nachrichtensender berichteten über kriegsähnliche Schauplätze angeführt von religiösen Terroristenbewegungen mit gefährlichen Biowaffen im Betriebsgelände der innovativsten Firma Japans. Der Notstand wurde ausgerufen. Militärkonvoys befanden sich auf dem Weg dorthin.
Der Radiosender, das einzig moderne Gerät in dem schlichten Haus in Holzkonstruktion, berichtete:
„Wegen einer Bombendrohung machten sich japanische Militärtruppen und Geheimdienste bereit. Die Ichimonji Familie, Mehrheitseigner und Gründer des Sanjii Ikkyu Imperiums, wollte zu diesem Zeitpunkt keine Stellung dazu nehmen. Die Sanjii Ikkyu Aktie wurde wegen Verdacht auf
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