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Bruderschaft der Unsterblichen

Bruderschaft der Unsterblichen

Titel: Bruderschaft der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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vorzuschlagen, wir sollten uns anziehen und weitergehen, da drehte Karl sich zu mir hin, und er hatte einen eigentümlichen Blick in den Augen. Ich bemerkte, daß er meinen Körper betrachtete, und da besonders die Leistengegend. Und dann sagte Karl etwas über Mädchen, wie doof sie seien, was sie für dämliche Geräusche machten, wenn man sie bumste, wie satt er es habe, ihnen jedesmal zärtliche Sachen sagen zu müssen, bevor sie einen ranließen, wie sehr ihn ihre trägen, schlaffen Titten langweilen, ihr Make-up, ihr Gekichere, wie sehr es ihn auf die Palme brachte, ihnen eine Cola kaufen zu müssen, ihrem Getratsche zuzuhören und so weiter. Ich lachte und sagte: ‚Nun, Mädchen haben ihre Macken, aber ohne läuft die Chose nicht, oder?’ Und Karl sagte: ‚Nein, das stimmt nicht.’
    In diesem Moment war ich noch sicher, er wollte mich auf den Arm nehmen, und sagte deshalb: ‚Ich hatte noch nie großes Verlangen, Kühe oder Schafe zu ficken, Karl. Oder vielleicht bist du auch gerade dabei, es mit Enten zu treiben.’ Karl schüttelte den Kopf und machte einen unwilligen Eindruck. ‚Ich rede nicht davon, Tiere zu ficken’, sagte er in einem Tonfall, in dem man sonst zu kleinen Kindern spricht. ‚So ein Scheiß ist ja nur was für Beknackte. Ich versuche dir nur zu erklären’, sagte er, ‚daß es eine Möglichkeit gibt, sich ein Vergnügen zu bereiten, die gut und sauber ist, und man braucht keine Weiber dazu. Man muß sich dabei nicht bei den Weibern einschleimen und den ganzen Scheiß machen, den sie von einem verlangen. Weißt du nicht, was ich meine? Es ist eine einfache, eine ehrliche, eine saubere Sache, alle Karten liegen auf dem Tisch. Und jetzt möchte ich dir mal was erklären, und verdamme es nicht, bevor du es nicht ausprobiert hast.’ Ich wußte noch immer nicht, was er wollte, teils, weil ich noch zu naiv war, und teils, weil ich nicht wahrhaben wollte, daß er das meinte, was ich glaubte, er meine es. Ich grunzte unverbindlich, was Karl fälschlicherweise so verstand, er solle fortfahren; denn er streckte die Hand aus und legte sie auf meinen Körper, ziemlich weit oben auf dem Oberschenkel. ‚He, Moment mal’, sagte ich. Und er sagte: ‚Verdamme es nicht, bevor du es nicht ausprobiert hast, Oliver.’ Er redete mit leiser, eindringlicher Stimme weiter, die Worte purzelten nur so aus ihm heraus, und er erklärte mir, daß Weiber eigentlich nur Tiere seien, und er wolle sich sein Leben lang von ihnen fernhalten. Und selbst wenn er heiratete, würde er seine Frau nie anpacken, außer, um Kinder zu machen. Auf der anderen Seite hoffte er, daß er, solange seine Leidenschaft anhalte, er diese streng auf der Basis der Männerbeziehung halten wolle, denn das sei ehrlich und richtig. ‚Du gehst mit Männern auf die Jagd’, sagte er, ‚du spielst mit Männern Karten, du besäufst dich mit Männern, du redest mit Männern über Sachen, über die du mit Frauen nie reden würdest; Männern gegenüber kannst du wirklich deine Seele öffnen, warum nicht auch mit Männern Sex machen?’
    Und so erklärte er mir die ganze Sache, sprach sehr schnell und gab mir nie die Gelegenheit, auch nur ein Wort einzuwerfen; so wie er es erklärte, schien es vernünftig und logisch zu sein. Seine Hand lag auf mir, lag in einer kaum mehr zweideutigen Weise auf meinem Oberschenkel, so wie man vielleicht jemandem die Hand auf die Schulter legt, während man ihm etwas erklärt, ohne sich bei dieser Berührung etwas zu denken. Und Karl ließ die Hand rauf und runter fahren, rauf und runter, und redete immer noch wie ein Wasserfall, während die Hand meinem Schwanz immer näher kam. Und der Schwanz wurde hart, Eli, und ich wurde geil, Eli. Das war es ja, was mich so verwunderte, daß ich geil wurde. Er wurde hart. Über uns ein wolkenloser blauer Himmel, und kein Mensch im Umkreis von fünf Meilen. Ich wagte es nicht, an mir hinabzublicken, so sehr schämte ich mich dessen, von dem ich wußte, daß es sich dort unten tat. Das war wie eine Offenbarung für mich, daß ein anderer Junge mich so scharf machen konnte. ‚Laß es uns nur einmal probieren’, sagte Karl, ‚nur einmal. Und wenn es dir nicht gefällt, Oliver, werde ich dich mit diesem Thema nie mehr belästigen. Aber du darfst es nicht verdammen, bevor du es nicht ausprobiert hast, verstehst du?’ Ich wußte nicht, was ich ihm darauf antworten sollte, und ich wußte nicht, wie ich ihn dazu bewegen sollte, seine Hand von mir zu nehmen. Schließlich ruckte

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