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1271 - Die Geister, die sie rief

1271 - Die Geister, die sie rief

Titel: 1271 - Die Geister, die sie rief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein Geschöpf der Nacht, das die Dunkelheit für sich ausnutzte. In der es sich wohl fühlte und in der sich seine Kraft noch mehr verstärkte. Es war es, das sich vom Blut der Menschen ernährte und das Entsetzen brachte, gepaart mit einer kalten Schönheit.
    Es hieß Justine Cavallo. Ein Name, den nicht viele kannten. Aber wer wusste, was hinter ihm steckte, der bekam es mit der Angst zu tun. Es sei denn, er stand auf ihrer Seite.
    Pläne. In die Zukunft blicken. Zusehen, dass sich die Macht vergrößerte. Und das nicht nur in der finsteren Vampirwelt, in der sie lebte und in die sie sich zurückziehen konnte, um dort an neuen Plänen zu arbeiten.
    Sie war immer auf der Suche. Ihr Dasein glich einem Tanz auf der Rasierklinge. Sie wollte die Action, sie wollte den Terror und die Gewalt, um später als Siegerin dazustehen.
    Sie wollte herrschen. Eine Königin werden. Immer auf dem Thron des Siegers sitzen, um von dort aus zu regieren und zu manipulieren. Nicht nur die Menschen. Es gab noch andere Geschöpfe, die ihr wichtiger waren. Stärkere. Dämonen. Oder diejenigen, die sich auf die Seite der Finsteren geschlagen hatten. Sie zu beherrschen, das war ihr Ziel, und darauf arbeitete sie hin. Dass ihr dabei Menschen in die Quere kamen, ließ sich nicht vermeiden. Bis auf einige wenige Ausnahmen konnte sie diese Typen vergessen.
    Die einzelnen Bretter an den Seiten der Gasse waren in den Boden hineingerammt worden. Man hatte sie bemalt und beschmiert. Im Hellen waren die obszönen Sprüche zu lesen, im Dunkeln wurden sie von dem Holz fast verschluckt.
    Justine Cavallo ging diesen Weg nicht zum Spaß. Sie wusste genau, wo sie hinwollte, und sie würde sich von nichts aufhalten lassen, das hatte sie sich vorgenommen.
    Die Sohlen der weichen Stiefel verursachten kaum ein Geräusch, als Justine Cavallo die Gasse verließ. Sie stand auf einem Hof oder einem Gelände, bei dessen Anblick nicht klar war, ob es nun weiter abgebrochen werden sollte oder nicht. Und es war ein Ort, an dem es kaum Licht gab. Vor ihr sah sie einen viereckigen Ausschnitt, der mit gelbem Licht gefüllt war. Da Justine auch in der Dunkelheit scharf sah, erkannte sie, dass dieser Ausschnitt zu einem größeren gehörte, der sie an einen quer gestellten Kasten erinnerte oder an eine überdimensionale Kiste, die jemand vergessen hatte.
    Das stimmte so nicht. Sie war nicht vergessen worden, sonst wäre sie nicht von innen beleuchtet worden. Wer seine Blicke von diesem gelben Ausschnitt entfernte und sich in der Umgebung umschaute, der entdeckte noch mehr. Anzeichen, dass man nicht allein war, auch wenn keine Menschen zu sehen waren.
    Aber die abgestellten Roller und Motorräder zeigten ihr an, dass sich in dieser finsteren Gegend Menschen aufhielten, die ebenfalls die Nacht liebten und das Licht des Tages scheuten. Hier konnte man sich treffen, ohne gesehen zu werden. Hier hockte man zusammen. Man war unter sich und schmiedete finstere Pläne.
    Menschen - Blut!
    Justine Cavallo brauchte nicht zu atmen wie ein normaler Mensch. Aber sie war sensibel genug, um herauszufinden, welche Gerüche sie umgaben. Sie witterte, und da unterschied sie sich kaum von einem Tier. Auch jetzt blieb sie stehen und schaute nach vorn. In ihren kalten Augen bewegte sich nichts.
    Sie roch den Staub. Sie roch den Gestank dessen, was Menschen hier hinterlassen hatten, wenn sie ihre Notdurft verrichteten. Sie nahm den Geruch der Ratten und den der Mäuse wahr. Ihre scharfen Blicke zerteilten die Dunkelheit und wurden erst von den Mauern der Holzbaracke gestoppt.
    Das Licht war wichtig. Es zeigte Justine, dass die Person, um die es ihr ging, noch auf den Beinen war. Aber sie sonderte den Geruch nicht ab. Da gab es noch andere.
    Justine ging weiter. Sie war davon überzeugt, dass man sie bereits gesehen hatte, aber auch das machte ihr nichts aus. Es gehörte zum Spiel.
    Fünf Schritte weit ließ man sie kommen, dann waren sie plötzlich da. Sie lösten sich aus einer schattigen Wolke. Zwei Gestalten stießen in die Dunkelheit hinein.
    Justine blieb stehen.
    Sie lächelten schmal. Sie war ganz locker. Eigentlich hätte sie die beiden Typen bedauern müssen, die nicht wussten, worauf sie sich einließen und mit wem sie es dabei zu tun bekamen.
    Das Licht schoss für sie überraschend in ihr Gesicht. Sie schloss die Augen zu einem Spalt und nicht ganz, weil sie noch etwas erkennen wollte. Die Lippen hielt sie fest zusammengepresst. Niemand sollte erkennen, wer sich hinter diesem glatten

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