Brunftzeit
keinesfalls unter seinen Kopfschmerzen leiden. Sie schaute ihn entsetzt an. »Wir haben letzte Nacht miteinander geschlafen«, schleuderte sie ihm ins Gesicht, ehe sie nach ihrer Tasche griff und fluchtartig die Wohnung verließ.
Mistkerl 2: Er ging zu einem Blind Date mit einer Frau, die sich sinnlos betrank – und zwar so heftig, dass er ihre Mitbewohnerin anrufen musste, um sie nach Hause zu bringen. Die Mitbewohnerin brauchte dazu allerdings die Hilfe des Mistkerls Nummer 2. Als sie die betrunkene Dame schließlich ins Bett verfrachtet hatten, dachte er, dass er nichts zu verlieren hatte, und versuchte sein Glück bei der Mitbewohnerin. Es funktionierte. Als er sich am nächsten Morgen davonschleichen wollte, kam die betrunkene Blind-Date-Frau just in diesem Augenblick aus ihrem Zimmer. »Was machst du hier?«, fragte sie. Seine Gedanken überschlugen sich. »Ich hielt es nicht für richtig, in deinem Bett zu schlafen und habe auf dem Sofa übernachtet.« Das betrunkene Blind Date lächelte ihn an. Sein ritterliches Verhalten beeindruckte sie. »Wie wäre es dann jetzt?«, schlug sie vor. Eine Stunde später schlich sich der Mistkerl Nummer 2 unter tausend Vorsichtsmaßnahmen aus dem Haus. Natürlich wollte er keinesfalls von der Mitbewohnerin entdeckt werden.
Mistkerl 3: Während eines Urlaubs mit seiner ahnungslosen Freundin ließ Mistkerl Nummer 3 nur allzu gern seine Blicke umherschweifen. Der Anblick so vieler Bikinischönheiten war zu viel für ihn. Eines Abends pulverisierte er ein paar Schlaftabletten und würzte damit das Essen seiner Freundin, und schon wenig später wurde diese sehr müde. Kaum war sie ins Land der Träume geglitten, eilte er auch schon in die nächste Bar und ließ seinen Charme spielen. Nach dem tatkräftigen Besuch einer Frau in einem Zimmer eines anderen Hotels kehrte er zu seiner Freundin zurück, ehe sie überhaupt bemerkte, dass er ausgegangen war. In der folgenden Nacht wiederholte er das Spielchen. Und in der nächsten Nacht ebenfalls.
Mistkerl 4: Dass er mit seiner Partnerin zusammenlebte hinderte unseren Mistkerl Nummer 4 nicht daran, seinen beiden Lieblingshobbys nachzugehen – sich fit zu halten und mit anderen Frauen zu schlafen. Er lernte eine Frau kennen, die nur fünf Jogging-Minuten von ihm entfernt wohnte. Wenn er Lust hatte, sie zu besuchen, erklärte er seiner Freundin, er gehe eine Stunde laufen, rannte die fünf Minuten zur Wohnung der Frau, blieb fünfzig Minuten dort und joggte wieder nach Hause. Danach musste er sich erst einmal ausruhen.
Mistkerl 5: Der Mistkerl Nummer 5 und seine Freundin planten eine große Reise. Um Geld dafür zu sparen, beschlossen sie, zu den Eltern der Freundin zu ziehen. Der Mistkerl Nummer 5 musste immer erst mittags zur Arbeit, während seine Freundin und ihr Vater das Haus schon am Morgen verließen. Die Mutter allerdings arbeitete nicht, und so verbrachten der Mistkerl Nummer 5 und sie die Vormittage zusammen. Einen Zeitvertreib zu finden fiel ihnen nicht schwer.
Eine andere Art Mistkerl, oder: Eine Freundin hat die Stirn, mir Vorwürfe zu machen, nachdem sie sich einen Korb geholt hat (das hängt davon ab, auf wessen Seite Sie stehen)
Eine gute Bekannte schickte mir kürzlich eine E-Mail mit einer Geschichte über einen Mann, den sie kennengelernt hatte: »Vor einigen Tagen fuhr ich morgens mit der U-Bahn zur Arbeit. Mir gegenüber saß ein Mann in einem grauen Anzug (typischer City-Look). Als die Frau, die neben ihm saß, aufstand, um auszusteigen, ruckte der Zug, und sie fiel heftig auf seinen Schoß. Beide waren ziemlich verdutzt, aber er verhielt sich sehr nett und beruhigte sie, weil ihr die Situation schrecklich peinlich war.
Nur wenige Minuten später passierte einer schwangeren Frau genau das Gleiche. Sie stand auf und fiel auf seinen Schoß. Ich kicherte, suchte seinen Blick und platzte hervor: »Wow, Ihnen fallen die Frauen ja gleich reihenweise in den Schoß!« Er grinste und erwiderte: »Tja, was soll ich dazu sagen?« Und wir lächelten uns weiter an.
Als ich schließlich aussteigen musste, reichte er mir die Hand und half mir aufzustehen, um »sicherzugehen, dass ich nicht auch noch falle«. Er begleitete mich aus der U-Bahn-Station und fragte, ob er mich – so wörtlich – »bei einem Drink auffangen« könne. Wir gingen miteinander aus. Es war ein wirklich netter Abend, dem viele SMS und Anrufe folgten. Bis es plötzlich aufhörte. Als wäre er von der Erdoberfläche verschwunden.
Ich nehme an, dass er
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