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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Ach so, bevor du gehst, Mia, da ist noch was...«
    Ich sah sie erwartungsvoll an.
    »Apropos anstauen«, sagte sie. »Du musst aufhören, alles in dich hineinzufressen. Ich weiß, dass du gern und viel Tagebuch schreibst – ja, ich hab dich gesehen -, und das ist ganz toll. Aber du musst deine Gefühle auch ARTIKULIEREN. Besonders wenn du auf jemanden wütend bist. Je mehr du in dich reinfrisst, desto wahrscheinlicher ist es, dass so etwas wie heute passiert. Ich weiß, dass Prinzessinnnen beigebracht wird, immer Haltung zu bewahren, aber wenn jemand darauf achten sollte, dass sich nichts anstaut, dann bist du das. Verstehst du?«
    Ich nickte. Schwester Lloyd ist möglicherweise der klügste Mensch, dem ich je begegnet bin. Und das schließt alle Genies mit ein, die zufälligerweise meine besten Freundinnen oder über alles geliebten Freunde sind.
    »Super. Dann schreib ich dir jetzt eine Bescheinigung, dass du wieder unterrichtsfähig bist«, sagte Schwester Lloyd.
    Und dann ist sie in ihr Kabuff gegangen, wo sie gerade dabei ist, die Bescheinigung zu schreiben.
    Also, eins muss ich echt sagen:
    SCHWESTER LLOYD IST DIE GRÖSSTE!!!!!!!!
     
    Wichtig: Tina sagen, dass sich Boris vor dem Abschlussball ein neues Kondom anschaffen muss.

Freitag, 4. September, Treppenaufgang im dritten Stock
    Als ich aus dem Krankenzimmer kam, saß Lilly nicht im Unterricht, sondern im Gang und wartete auf mich. Sie hatte schon von drei vorbeikommenden Lehrern schriftliche Verwarnungen bekommen.
    Aber sie sagt, das sei ihr egal, weil sie unbedingt wissen wolle, ob es mir gut gehe. Sie müsse einfach mit mir reden, hat sie gesagt.
    Eingedenk dessen, was Schwester Lloyd mir gerade zum Thema Gefühlsstau empfohlen hatte, sagte ich zu ihr, dass ich auch mit ihr reden müsse.
    Also haben wir uns nach hier oben geflüchtet, wo uns keiner findet, es sei denn, er müsste dringend mal aufs Dach. Aber aufs Dach muss eigentlich nur jemand, wenn ein Kind aus einem der benachbarten Hochhäuser sein Pikachu oder was anderes aus dem Fenster geworfen hat und unser Hausmeister oder der Portier vom Hochhaus es bergen muss.
    Ich war Lilly gegenüber erst mal ziemlich reserviert, weil sie ja wohl zumindest teilweise an meinem Weinkrampf schuld ist. Ich meine – Kulis aus dem Palast? Hallo???
    »Aber die Leute sind total scharf drauf«, verteidigte sie sich. »Im Ernst, Mia, die reißen sich darum. Nicht jeder verbringt seine Sommerferien in einem Palast wie du, Mia.«
    »Darum geht es nicht.« Nicht zu glauben, dass selbst jemand wie Lilly, die nachweislich ein Genie ist, solche Sachen erklärt bekommen muss. »Es geht darum, dass du mir versprochen
hast, dass ich dieses Schulsprecherding nicht durchziehen muss.«
    Lilly blinzelte verwirrt. »Hä? Wann soll ich das versprochen haben?«
    »LILLY!« Ich fasste es nicht. »Du hast geschworen, dass ich nicht Schulsprecherin sein muss.«
    »Weiß ich«, sagte Lilly. »Musst du auch nicht.«
    »Und du hast mir auch versprochen, dass Lana mich nicht in einer demütigenden Niederlage vor aller Welt lächerlich machen wird.«
    »Weiß ich«, sagte Lilly. »Wird sie auch nicht.«
    »LILLY!« Ich hatte echt das Gefühl, mir platzt gleich der Schädel. »Wenn ich gegen Lana nicht verliere, werde ich aber Schulsprecherin.«
    »Nein, wirst du nicht«, sagte Lilly. »Weil ich es werde.«
    Diesmal war ich diejenige, die verwirrt blinzelte. »WAS? Das ist doch unlogisch.«
    »Ist es nicht«, sagte Lilly gelassen. »Ich sag dir, was passieren wird: Du wirst die Wahl gewinnen, weil du Prinzessin bist und zu allen nett bist und weil alle dich mögen – und nach einer angemessenen Frist, sagen wir mal nach zwei, drei Tagen, wirst du, natürlich voller Bedauern, den Posten als Schulsprecherin abgeben, weil du zu sehr mit deinen Prinzessinnenaufgaben beschäftigt bist. Und das ist dann der Moment, in dem ich – die von dir ernannte stellvertretende Schulsprecherin -, das Zepter der Verantwortung von dir übernehme.« Lilly zuckte mit den Schultern. »Siehst du? Alles kein Problem.«
    Ich starrte sie sprachlos an.
    »Warte mal. Du machst das alles nur, damit DU Schulsprecherin werden kannst?«
    Lilly nickte.
    »Aber Lilly... wieso hast du dich dann nicht aufstellen lassen?«
    Und da passierte etwas vollkommen Unerwartetes. Lillys
Augen hinter den Brillengläsern füllten sich mit Tränen. Und bevor ich kapierte, was los war, wurde sie selbst von einem Weinkrampf geschüttelt.
    »Weil ich doch niemals gewählt werden würde«,

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