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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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werden, wie eine Seifenblase zerplatzen ließ. Ich sagte bloß, das seien vielleicht die Nachwirkungen vom Jetlag, weil ich ja quasi gerade erst aus Genovia zurückgekommen sei.
    »Das ist kein Jetlag«, schnaubte Mom. »Die Sache riecht nach Clarisse Renaldo.«
    Na ja, ich hatte es nicht so deutlich sagen wollen.
    Jedenfalls nicht zu Mom, die genug Gründe hat, Grandmère zu hassen.
    Aber es stimmt schon, dass ihre Kuli-Verschenk-Aktion der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
    »Sie meint es nur gut«, sagte ich zu Mom.
    »Ach ja?« Mom guckte zweifelnd.
    Ich versicherte ihr, dass Grandmère diesmal wirklich nur das Wohl der Fürstenkrone im Sinn gehabt hat. Falls es mir wirklich gelingen sollte, die Medien mit dem Schulsprecherinnen-Wahlkampf davon abzulenken, dass Genovia der Rauswurf aus der EU droht, sei es das alles wert.
    Irgendwie.
    Mom sah nicht so aus, als teile sie meine Meinung.
    »Mia, wenn du diese Kandidatur ablehnen möchtest, brauchst du es mir nur zu sagen. Ich hol dich da raus.«
    Wenn sie will, kann Mom echt ganz schöne Entschlossenheit ausstrahlen, sogar wenn sie dabei ein so süßes Baby wie Rocky vor die Brust geschnallt hat. Wenn ich vor die Wahl gestellt würde, in einem Rededuell entweder gegen Lana oder meine Mutter anzutreten, würde ich mich auf jeden Fall für Lana entscheiden.
    »Nein, Mom, kein Problem«, sagte ich. »Ich hab kein Problem. Echt. Ach, übrigens... triffst du dich mit Wendell, wenn du in Versailles bist?«
    Mom versuchte, Rockys Fuß aus den tibetanischen Gebetsschals zu befreien, die am Babytragesack hingen und in denen er sich verfangen hatte. »Mit wem?«, fragte sie zerstreut.
    »Mit Wendell Jenkins.« Gott! Ich fasse es nicht, dass sie sich nicht einmal an den Mann erinnern kann, dem sie einst die Blume ihrer Jungfräulichkeit geschenkt hat. »Er wohnt immer noch in Versailles. Mit April. Er arbeitet fürs E-Werk. Wusstest du eigentlich, dass April mal Mais-Prinzessin war?«
    Mom grinste. »Im Ernst? Woher weißt du das denn alles, Mia?«
    »Google. Ich hab die beiden im Internet gesucht. Wenn du April triffst, musst du ihr unbedingt sagen, dass du die Mutter der Prinzessin von Genovia bist. Das ist nämlich viel besser, als Mais-Prinzessin zu sein – auch wenn Genovia bald aus der EU rausgeschmissen wird.«

    »Das mache ich auf jeden Fall«, versprach sie mir. »Und du bist dir sicher, dass du klarkommst? Ich fahre nicht nach Versailles, wenn du willst, dass ich hier bleibe.«
    Ich beteuerte, dass es mir schon wieder besser ginge. In diesem Moment kam Schulschwester Lloyd zurück und sagte ihr praktisch das Gleiche. Nachdem Mom Schwester Lloyd erlaubt hatte, ein bisschen duzi-duzi mit Rocky zu machen – weil er das niedlichste Baby ist, das es überhaupt je gab, und niemand, der ihn sieht, widerstehen kann, duzi-duzi mit ihm zu machen -, verabschiedete sie sich, und ich war wieder mit Schwester Lloyd allein.
    Da fiel mir ein, dass ich ja eine drängende Frage hatte. Und dass jemand aus dem Gesundheitswesen die ideale Ansprechpartnerin dafür wäre, weil ich in Ermangelung eines Computers ja schlecht bei Google nachschauen konnte.
    »Schwester Lloyd?«, gurgelte ich, weil sie mir gerade ein Fieberthermometer unter die Zunge geschoben hatte, um zu prüfen, ob ich ganz und gar wiederhergestellt war und in den Unterricht zurückkonnte.
    »Ja, Mia?« Sie guckte auf ihre Uhr, während sie mir den Puls fühlte.
    »Stimmt es eigentlich, dass es sich bei Jungs und Männern … anstauen kann, wenn sie niemanden haben, mit dem sie es, äh, tun können?«
    Schwester Lloyd schnaubte. »Wird dieses alte Ammenmärchen etwa immer noch verbreitet? Mensch Mia, du müsstest es doch besser wissen. Hast du letztes Jahr nicht Gesundheitslehre gehabt?«
    »Dann... dann stimmt es also nicht?«
    »Natürlich nicht.« Schwester Lloyd ließ mein Handgelenk los und zog mir das Fieberthermometer aus dem Mund. »Und lass dir von niemandem das Gegenteil erzählen. Ach ja, und noch was: Kondome, die längere Zeit im Geldbeutel herumgetragen wurden, sollten entsorgt und durch neue ersetzt werden.
Durch die ständige Reibung in der Hosentasche wird das Latex nämlich mürbe und kann kleine Löcher bekommen.«
    Ich starrte sie mit offenem Mund an. WIESO WUSSTE SIE VON DEM KONDOM?
    Schwester Lloyd warf einen Blick auf das Thermometer. »Ich mache diesen Job schon seit vielen Jahren. Ach guck mal, genau siebenunddreißig Grad. Du bist geheilt. Wenn du willst, kannst du gehen.

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