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Buehne frei Prinzessin

Titel: Buehne frei Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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es geschafft hat, so schnell hier zu sein, und da hat er gesagt, er sei gerade auf dem Weg zur französischen Botschaft gewesen, um Einspruch dagegen einzulegen, dass Genovia aus der EU rausgewählt werden soll.
    Da hab ich mich natürlich gleich noch viel schlechter gefühlt. Weil mir wieder eingefallen ist, was ich meinem eigenen Volk mit der Schneckengeschichte eingebrockt hab. Dad hat aber gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen. Wenn überhaupt irgendjemand aus der EU ausgeschlossen gehöre, dann ja wohl Monaco (weil schließlich die Monegassen diejenigen waren, die zugelassen haben, dass sich Jacques Cousteaus südamerikanische Algen im Mittelmeer ausbreiten konnten) oder Frankreich (das zehn Jahre lang untätig zugesehen hat, wie sich die Algen immer weiter ausbreiteten). Aber im Nichtstun seien die Franzosen ja schon immer Meister gewesen.
    Ich hab mich bei Dad entschuldigt, weil er seine wichtige diplomatische Mission meinetwegen hatte unterbrechen müssen, aber da hat er mir den Kopf getätschelt und gesagt, jeder dürfe von Zeit zu Zeit mal einen kleinen »Weinkrampf« haben. Ich hab ihn gefragt, ob ihm das Schwester Lloyd gesagt habe und ob es der medizinische Fachbegriff für das sei, was ich hätte. Da hat er gesagt: »Das nun nicht gerade«, aber er hätte im Laufe seines Lebens schon so manchen Weinkrampf miterlebt. Wobei die meistens dadurch ausgelöst worden seien, dass der
oder die Betreffende zu viel genovesischen Prosecco getrunken hätte.
    Es ist echt unglaublich peinlich, erst vor der gesamten Schule loszuheulen und dann später noch mal vor seinem eigenen Vater. Besonders wenn keine Taschentücher in Reichweite liegen, weil ich die alle schon voll gerotzt hatte. Deswegen musste ich mir Dads Seidentaschentuch borgen. Er sah aber nicht aus, als würde ihn das stören. Wahrscheinlich schmeißt er es nachher sowieso einfach weg und kauft sich ein neues, wie es Britney Spears bei ihren Slips macht. Es hat schon Vorteile, Fürst zu sein oder Popstar.
    Jedenfalls hat sich Dad echt voll die Sorgen gemacht und mich gefragt, ob ich ein Problem hätte. Ein Problem, Dad? EINS?
    Aber das einzige Problem, von dem ich erzählen KONNTE, war natürlich das mit Ms Martinez. Weil ich genau wusste, dass er kein Verständnis dafür haben würde, wenn ich ihm sagte, wie sehr mich diese ganze Wahlkampagne fertig macht. Er würde bloß irgendeinen väterlichen Kommentar im Stil von »Ach, Mia, sei doch mal ein bisschen selbstbewusster. Du wärst eine großartige Schulsprecherin!« abgeben.
    Und dass ich ihm das mit Michael nicht sagen konnte, ist ja wohl sowieso glasklar. Ich meine, ich liebe meinen Vater. Ich will nicht schuld daran sein, dass er explodiert.
    Zuerst hat er es mir nicht geglaubt. Das mit der Zwei, meine ich, die ich für meinen Aufsatz bekommen hab. Ich musste den Aufsatz rausholen und ihn ihm ZEIGEN.
    Seine Augen wurden ganz schmal – was aber, glaub ich, vor allem an der Lesebrille lag, die er in der Limo vergessen hatte -, und er räusperte sich mehrmals.
    Dann murmelte er irgendwas in Richtung von: dafür würde er also jährlich zwanzigtausend Dollar Schulgebühr zahlen, und er müsse sich ernsthaft fragen, in was für einer Welt wir leben, in der die Träume eines kleinen Mädchens rücksichtslos niedergemacht würden, und wenn diese Martinez sich einbilde,
das würde keine Konsequenzen nach sich ziehen, sei sie aber auf dem Holzweg.
    Es war irgendwie ziemlich lustig, ihm zuzuschauen, wie er empört hin und her ging und sich aufregte.
    Aber irgendwann hörte Schwester Lloyd das Gezeter und kam rein, um ihn rauszuscheuchen.
    Während sie Dad noch rausscheuchte, schlich sich meine Mutter mit Rocky im Babytragesack ins Krankenzimmer. Sie sah ziemlich abgehetzt aus. Ich setzte mich auf und schnupperte ein bisschen an Rockys Kopf, der nämlich fast so gut riecht wie Michaels Hals, wenn auch natürlich ganz anders. Der Geruch von Rockys Kopf kann meine aufgewühlte Seele auch nicht ganz so gut beruhigen wie der Geruch von Michaels Hals.
    Während ich also an Rockys Kopf schnupperte, sagte Mom: »Tja, Mia, das ist irgendwie nicht der ideale Zeitpunkt für einen Nervenzusammenbruch. Wir fliegen doch in zwei Stunden nach Indiana.«
    Ich versicherte ihr, ich hätte keinen Nervenzusammenbruch gehabt, sondern bloß einen Weinkrampf. Ich sagte ihr aber nicht, wodurch er ausgelöst worden war. Also, was Lana über Studenten gesagt hat. Und dass Ms Martinez anschließend meinen Traum, Schriftstellerin zu

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