Bullet Catcher: Wade (German Edition)
sofort über Neuigkeiten zu informieren. Du kannst Vanessa sagen, dass sie auch informiert wird.«
»Super. Danke, Luce.«
»Ich möchte dir auch noch einmal danken, Wade. Ich bin so froh, dich an Bord zu haben.« Lucys Stimme klang warm und herzlich. »Du wirkst jetzt viel … zufriedener.«
»Ich arbeite daran, Luce.«
Fletch wirkte nicht gerade begeistert darüber, dass sie auf dem Flug Gesellschaft haben würden, doch von Miranda wurde Wade mit einer herzlichen Umarmung empfangen. Die Zuneigung der beiden füreinander war förmlich greifbar; Miranda hielt fast die ganze Zeit über Fletchs Hand, insbesondere während des Starts und der Landung. Und während sie Lucys intensivierte Ermittlungen besprachen, tauschten die zwei Liebenden immer wieder wortlos Blicke aus, die von tiefer Vertrautheit zeugten.
Was die Untersuchungen in dem Mordfall anging, hatten sie jetzt zusätzlich zu Eileens Andeutungen ein paar handfeste Hinweise – die Tattoos, ein paar Protokolle aus dem Prozess, die bislang gefehlt hatten, Listen von Personen, die genügend Macht hatten, um der Presse einen Maulkorb zu verpassen.
Lucy würde dem Rätsel mit Sicherheit auf die Spur kommen, wenn sie ihre Bullet Catcher darauf ansetzte – und natürlich, wie Fletch bemerkte, der als typischer Australier generell kein Blatt vor den Mund nahm, ihre Ex -Bullet-Catcher. Alle waren gespannt, wen sie für diesen Fall ins Team nehmen würde. Wade kam dafür nicht infrage, denn sein Job bestand darin, Vanessa zu schützen, und dafür würde er hundertprozentigen Einsatz zeigen.
In Columbia gelandet, fuhren sie mit einem Taxi zu dem Krankenhaus, in dem Eileen die Knochenmarktransplantation bekommen hatte. Nachdem sie angemeldet waren, nahmen sie einen Aufzug zum ersten Stock und folgten einem langen Flur bis zu einer Pflegestation. Als sie in das Wartezimmer traten, ballte Wade gespannt die Fäuste, mit der festen Überzeugung, dass Vanessa dort säße.
Doch der Raum war leer.
Einen Moment lang stand er reglos da, von Enttäuschung überwältigt. Er war sich so sicher gewesen, dass sie hier sein würde. So sicher, dass sie ihren Hass vergessen und endlich lieben lernen würde.
Hatte er sich selbst etwas vorgemacht?
»Wade.« Miranda legte ihm die Hand auf den Arm und holte ihn in die Realität zurück. »Fletch und ich gehen jetzt zu ihr.«
»Okay«, erwiderte er und ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken. »Ich warte hier.« Er lehnte mit geschlossenen Augen den Kopf an die Wand. Wohin mochte Vanessa geflohen sein – vor dem Leben und der Liebe und all der Zuneigung, die er ihr schenkte, ohne dass sie es wollte?
»Du bist wirklich gut darin, Menschen aufzuspüren.«
Eine Sekunde lang glaubte er zu träumen. Doch dann öffneteer die Augen und sah sie neben ihm sitzen, das Gesicht genauso gerötet wie am Morgen, als er sie beim Weinen ertappt hatte.
Er berührte ihre Wange, wobei ihm auffiel, dass sie ihre Brille nicht trug und das Haar aus dem Gesicht gekämmt hatte. »Und du bist nicht wirklich gut darin, dich zu verstecken.«
Sie küsste seine Handfläche. »Ich verstecke mich nicht vor dir. Auch nicht vor meiner Vergangenheit oder dem schwierigen Erbe, das mir meine Mutter hinterlässt.«
»Hast du mit ihr gesprochen?«
Sie nickte. »Kurz. Sie war kaum bei sich. Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt wusste, wer ich bin.«
»Lucy ist sich sicher, dass sie unschuldig ist, Vanessa. Und dass der wahre Mörder immer noch eine Bedrohung darstellt. Ich werde dich nicht mehr aus den Augen lassen, bis diese Person gefasst, verurteilt und weggesperrt ist.«
Sie lächelte. »Oder bis du sie kaltgemacht hast.«
»Diesen Job bekommt ein anderer Bullet Catcher. Meiner ist es, dich zu beschützen.«
»Du hast den Vertrag unterschrieben?«
Er nickte voller Stolz. »Ja. Inklusive einer Klausel, dass alle Jobs in New York City zuerst mir angeboten werden. Erster Auftrag: Personenschutz für Vanessa Porter.« Er schloss seine Hand um ihre. »Ich kann mir niemanden vorstellen, den ich lieber auf dem Schirm hätte.«
»Ja? Ich auch nicht.«
Er rieb ihre Fingerknöchel. »Eine deutlichere Liebeserklärung werde ich wohl aus deinem Mund nicht hören, es sei denn, du hängst wieder mal in einem Abhang und fuchtelst mit einer Ruger, die nicht entsichert ist.«
Sie lachte leise. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das getan habe.«
»Ich schon«, erwiderte er ernst. »Es zeigt, wozu du imstande bist.«
»Zu morden?«
»Zu lieben. Du
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