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Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition)

Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition)

Titel: Cäsar Birotteaus Größe und Niedergang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Handelsgericht; es gibt soviel Lebas, nicht gerechnet die ...«
    »Ihm sind die Wechsel zu Gesicht gekommen,« unterbrach Birotteau den Schwätzer, »die ich Ihnen gegeben habe, und die, wie Sie erklärten, nicht zirkulieren sollten. Und sie tragen den Vermerk ›ohne Garantie‹.«
    »Nein,« sagte Claparon, »in Umlauf werden sie tatsächlich nicht gesetzt werden, sie sind in den Händen eines Mannes, mit dem ich viele Geschäfte mache, des alten Bidault. Aber den Vermerk ›ohne Garantie‹ habe ich aus folgendem Grunde gemacht: Wenn die Wechsel hätten zirkulieren sollen, würden Sie sie direkt an seine Order ausgestellt haben. Der Herr Richter wird meine Lage verstehen. Was ist die Unterlage für diese Wechsel? Der Preis für ein Terrain. Von wem bezahlt? Von Birotteau. Weshalb soll ich für Birotteau mit meiner Unterschrift Garantie leisten? Wir müssen, jeder seinerseits, unsern Anteil an diesem Kaufpreise bezahlen. Ist es nun nicht genügend, daß wir gegenüber den Verkäufern solidarisch haften? Mein unabänderlicher Geschäftsgrundsatz ist: ich übernehme ebensowenig eine überflüssige Bürgschaft, wie ich eine Quittung ausstelle über einen Betrag, den ich erst bekommen soll. Ich bin auf alles vorbereitet. Wer seine Unterschrift gibt, muß zahlen. Ich will mich dem nicht aussetzen, daß ich dreimal bezahlen muß.«
    »Dreimal?« sagte Cäsar.
    »Gewiß, Herr Birotteau«, erwiderte Claparon. »Unsern Verkäufern gegenüber habe ich schon für Sie garantiert, weshalb soll ich das auch noch für den Bankier tun? Die Umstände, in denen wir uns befinden, sind schlimm. Roguin hat mir hunderttausend Franken unterschlagen. Also kostet mich meine Hälfte der Terrains fünf- anstatt vierhunderttausend Franken. Roguin hat Birotteau zweihundertvierzigtausend Franken unterschlagen. Was würden Sie an meiner Stelle tun, Herr Lebas? Versetzen Sie sich einmal in meine Lage. Ich habe nicht die Ehre, von Ihnen gekannt zu sein, jedenfalls nicht näher, als ich Herrn Birotteau kenne. Hören Sie mir genau zu. Wir machen zusammen ein Geschäft zu gleichen Teilen. Sie bezahlen Ihren Anteil in bar, ich den meinigen in Wechseln; ich biete sie Ihnen an und Sie erbieten sich mit außergewöhnlicher Gefälligkeit, sie in Geld umzusetzen. Sie erfahren, daß Claparon, der reiche, angesehene Bankier – ich nehme alle Ehrentitel der Welt auf mich – daß der tugendreiche Claparon in Konkurs geraten ist, mit einer Unterbilanz von sechs Millionen; würden Sie in einem solchen Moment mit Ihrer Unterschrift die meinige garantieren? Sie würden verrückt sein! Nun, Herr Lebas, Birotteau befindet sich in der Lage, die ich für Claparon angenommen habe. Sehen Sie nicht ein, daß ich dann denen, die die Wechsel genommen haben, sie als solidarisch Haftender bezahlen muß und daß ich auch noch verpflichtet wäre, den Anteil Birotteaus zu begleichen bis zum Betrage seiner Wechsel, wenn ich für sie garantiert hätte, und zwar ohne daß ich ...«
    »Wem denn?« unterbrach ihn der Parfümhändler.
    »Ohne daß ich Anspruch auf seine Hälfte der Terrains hätte,« sagte Claparon, ohne auf die Unterbrechung zu achten, »denn ich hätte ja gar kein Vorrecht; das müßte ich mir ja erst kaufen! Ich hätte also dreimal zu bezahlen.«
    »Wem denn?« fragte Birotteau immer wieder.
    »Nun, dem dritten, der den Wechsel präsentiert, wenn ich ihn indossiert hätte und Ihnen ein Unglück zustieße.«
    »Ich werde mich meinen Verpflichtungen nicht entziehen, Herr Claparon«, sagte Birotteau.
    »Schön«, erwiderte Claparon. »Aber Sie waren Richter, Sie sind ein erfahrener Kaufmann, Sie wissen, daß man auf alles gefaßt sein muß, wundern Sie sich nicht, wenn ich tue, was ich darf.«
    »Herr Claparon hat recht«, sagte Joseph Lebas.
    »Ich habe recht,« fuhr Claparon fort, »recht als Kaufmann. Aber dies ist eine Grundstücksangelegenheit. Was habe ich also zu beanspruchen, für mich? ... Geld, denn ich muß unsern Verkäufern Geld auszahlen. Lassen wir einmal die zweihundertvierzigtausend Franken beiseite, die Herr Birotteau, davon bin ich überzeugt, auftreiben wird«, sagte Claparon und sah Lebas an. »Ich bin gekommen, um die Kleinigkeit von fünfundzwanzigtausend Franken von Ihnen zu erbitten«, sagte er und sah Birotteau an.
    »Fünfundzwanzigtausend Franken!« rief Cäsar und fühlte, wie ihm das Blut in den Adern erstarrte. »Aber wofür, Herr Claparon?«
    »Wofür? Mein verehrter Herr, wir sind verpflichtet, den Kauf vor dem Notar perfekt zu

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