Caesar und die große Verschwörung - Die Zeitdetektive ; 30
du Dummkopf. Ja, du bist ein Esel, Gaius Julius!“
Etwas krachte gegen die Wand, wo es zersplitterte.
Hatte Caesar sein Glas durch den Raum gepfeffert?, überlegte Leon. Was kam als Nächstes? Ein Tisch?
Doch in diesem Moment stürmte Caesar an ihm, Julian und Kim vorbei ins Atrium. Ohne sie weiter zu beachten, rannte er in Richtung Ausgang.
Der riesenhafte Sklave Lysandros steckte seinen Kopf aus dem Vorratsraum. „Willst du um diese Zeit noch das Haus verlassen, edler Caesar?“
„Ja!“, war die barsche Antwort.
„Warte, ich werde dich begleiten. Nachts ist es gefährlich auf den Straßen Roms! Überall lauern Räuber und Mörder!“
„Nein, du bleibst hier!“, befahl Caesar und verließ sein Haus.
Lysandros ging in die Küche, Pompeia blieb im Triclinium.
„Und jetzt?“, fragte Julian leise.
„Lasst uns ihm folgen“, schlug Leon ebenso leise vor. „Mich würde interessieren, warum Caesar ohne Schutz nachts das Haus verlässt.“
Kim und Julian nickten. Dann schlichen sie an der offenen Küchentür vorbei. Kija sprang zu ihnen. Nachdem sie die Haustür hinter sich zugezogen hatten, erkannten sie schemenhaft einen Mann, der die Straße hinuntereilte, die von einigen wenigen Laternen etwas erhellt wurde.
„Das muss Caesar sein“, flüsterte Leon und heftete sich zusammen mit den anderen an dessen Fersen.
Düstere Gestalten kamen ihnen entgegen. Blicke trafen sie, voller Argwohn und voller Gier.
Leon sehnte sich den großen, muskelbepackten Sklaven herbei. Mit ihm an der Seite würde ihnen nichts passieren.
Hoffentlich werden wir nicht überfallen!, flehte er in Gedanken.
Hinter ihnen ertönten Schritte, schnelle Schritte! Leons Nackenhaare stellten sich auf. Er schoss herum und sah gerade noch, wie ein Schatten in einem düsteren Hauseingang verschwand.
Ein Räuber? Ein Mörder? Verfolgte der Kerl sie und wartete nur auf eine Gelegenheit, sie von hinten anzuspringen?
Reiß dich zusammen!, befahl Leon sich selbst und blickte wieder nach vorn.
Caesar war gerade in eine Nebengasse eingebogen.
Die Freunde liefen ihm hinterher und sahen, wie er in einem Gasthaus verschwand.
„Und jetzt?“, fragte Kim. „Wenn wir da einfach reingehen, wird er uns womöglich entdecken und Fragen stellen.“
„Oder er wird uns gleich rauswerfen“, sagte Julian düster. „Das dürfen wir nicht riskieren.“
Unschlüssig standen sie herum.
Doch kurz darauf kam Caesar schon wieder aus dem Gasthaus heraus. Den Gefährten gelang es im letzten Moment, hinter einem Brunnen zu verschwinden.
Leon lugte über den Rand.
Caesar war nicht allein! Eine schlanke Gestalt stand neben ihm – eine Frau!
Im Licht der Laterne erkannte der Junge, dass diese Frau wie Pompeia ausgesprochen hübsch war. Leon spitzte die Ohren.
„Ich muss dich warnen“, sagte die Frau gerade leise. „Ich habe vorhin in meinem Gasthaus etwas aufgeschnappt …“
„Deshalb hast du mich also gebeten, dein Reich gleich wieder zu verlassen“, sagte Caesar. „Und ich hatte gehofft, den Rest des Abends bei dir zu verbringen und den Streit mit Pompeia zu vergessen … Lass hören: Was hast du aufgeschnappt?“
„Es geht um deine Bewerbung für das Amt des Oberpriesters. Ein mächtiger Mann soll daran interessiert sein, dass du dieses Amt nie antrittst. Er will, dass du stirbst …“
„Man will mich ermorden?“, sagte Caesar atemlos. Dann straffte er die Schultern. „Einen Namen, ich brauche einen Namen“, zischte er.
„Den habe ich nicht“, erwiderte die Frau. „Aber es soll ein sehr einflussreicher Mann sein. Hüte dich vor ihm.“
Caesar machte eine verzweifelte Geste. „Wie soll das gehen, wenn ich noch nicht einmal einen Namen weiß? Du musst mir helfen! In deinem Gasthaus treffen sich viele mächtige Männer: Senatoren, Händler, Adlige. Bei dir wird so mancher Plan geschmiedet …“
„Ich werde die Augen offen halten“, versprach die Frau.
In dieser Sekunde meldete sich Kija mit einem energischen Maunzer. Leon sah besorgt zu der Katze hinunter. Hoffentlich verriet das Tier nicht ihr Versteck! Jetzt fauchte Kija auch noch! Ihr Fell war aufgeplustert, der Blick auf einen Punkt neben dem Gasthaus gerichtet. Leon erstarrte.
In einer düsteren Nische lauerte eine Gestalt. Etwas blitzte auf. Ein Messer! Die Gestalt hob die Waffe und schleuderte sie auf das Paar vor dem Gasthaus.
Leon schrie.
Das Gerücht
Das Gerücht
Durch Leon alarmiert wirbelten Caesar und die Frau herum. Vielleicht war es diese eine
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