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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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seinem Hocker. „Tut mir leid, Kumpel. Es ist ja wohl verständlich, dass ich es versucht habe. Oder etwa nicht?“
    Mein Unbekannter wandte den Kopf, um mich anzusehen, und sein strahlend blauer Blick glitt von oben nach unten über jeden Zentimeter meines Körpers, bevor er antwortete. „Ja.“ Er klang, als würde er gründlich nachdenken. „Sieht so aus, als könnte ich es dir tatsächlich nicht zum Vorwurf machen.“
    Damit setzte sich mein Unbekannter auf den frei gewordenen Platz. Er streckte mir die rechte Hand entgegen, in der linken hielt er ein Glas dunkles Bier. „Hi. Ich bin Sam. Wenn du jetzt einen Scherz mit Sam und plemplem machst, kannst du gleich wieder rüber zu dem Idioten gehen.“
    Sam. Der Name passte zu ihm. Bevor er ihn mir genannt hatte, hätte er sonst wie heißen können, aber nachdem er sich vorgestellt hatte, schien es mir, als käme nur dieser Name infrage.
    „Grace.“ Ich schüttelte die Hand, die er mir hinhielt. „Nett, dich kennenzulernen.“
    „Was trinkst du, Grace?“
    „Tröegs Weißbier“, sagte ich und hob meine Flasche.
    „Wie schmeckt das?“
    Ich nahm einen kleinen Schluck. „Weiß.“
    Sam hob sein Glas. „Ich trinke Guinness. Das hat entschieden mehr Farbe. Lass mich dir eins ausgeben.“
    „Ich habe mein Bier noch nicht ausgetrunken“, erklärte ich, doch dieses Mal mit einem Lächeln, das ich dem Studenten nicht geschenkt hatte.
    Sam hängte sich in die Sache rein. „Na los, Grace. Von Guinness bekommst du Haare auf der Brust.“
    „Igitt. Sehe ich aus, als wäre ich wild auf Haare auf meiner Brust?“
    Demonstrativ beäugte Sam die Vorderseite meiner Bluse. „Ohne die Brust gesehen zu haben, von der hier die Rede ist, kann ich dazu nichts sagen, fürchte ich.“
    Ich lachte. „Geeenau! Da musst du dir schon etwas anderes ausdenken.“
    Sam machte dem Barkeeper ein Zeichen und bestellte zwei weitere Flaschen Weißbier. „Auf Vorrat. Wenn du das da ausgetrunken hast.“
    Ich nahm die zweite Flasche nicht an. „Ich kann wirklich nicht. Ich habe Bereitschaftsdienst.“
    „Bist du Ärztin?“ Sam kippte den Rest Bier aus seinem Glas herunter und zog eine der Flaschen zu sich heran.
    „Nein.“
    Er schwieg und wartete offenkundig darauf, dass ich ihm mehr erzählte, was ich aber nicht tat. Er trank und schluckte. Dabei gab er jene männlichen Grunzer und Schmatzgeräusche von sich, die Kerle zu produzieren pflegen, wenn sie Bier aus der Flasche trinken und versuchen, Frauen zu beeindrucken. Ich schaute ihm wortlos zu und fragte mich, wie er die Sache gestalten würde. Ich hoffte wirklich, er machte es überzeugend genug, um mit ihm nach oben zu gehen.
    „Aha. Du bist also nicht zum Trinken hier?“ Sam sah mich an und drehte sich dann so auf seinem Hocker, dass unsere Knie sich berührten.
    Ich lächelte über den Anflug von Herausforderung in seiner Stimme. „Eigentlich nicht. Nein.“
    „Dann …“ Er hielt inne, als würde er nachdenken. Das machte er richtig gut. „Dann willst du also sagen, wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass da dieser Typ ist, hm, der dir einen Drink bestellt hat.“
    „Okay.“
    „Bevor er wusste, dass du nicht hier bist, um zu trinken.“
    Wieder lächelte ich, während ich ein Lachen unterdrückte. „Genau. Dieser Tatsache müssen wir ins Auge sehen.“
    Sam drehte sich noch weiter auf seinem Hocker herum, um mich mit einem intensiven Blick zu fixieren. „Ist er damit schon unwiderruflich durchgefallen, oder könntest du ihm die Chance geben, den schlechten Eindruck wieder wettzumachen?“
    „Ich schätze, das kommt drauf an“, stellte ich fest und schob ihm die Flasche hin, die er für mich bestellt hatte.
    Sams träges Lächeln hatte die Wirkung einer Rakete mit Wärmeleitsystem, die mich zwischen den Schenkeln traf. „Worauf?“
    „Darauf, ob er gut aussieht.“
    Langsam drehte er sich wieder um und wandte mir sein Profil zu, anschließend zeigte er mir sein Gesicht von der anderen Seite, bevor er mir wieder frontal in die Augen blickte. „Und wie gefällt dir das, was du siehst?“
    Ich musterte ihn ausführlich. Sein Haar, das die Farbe von teurer schwarzer Lakritze und oben auf dem Schädel einen Wirbel hatte, lockte sich leicht über seinen Ohren und im Nacken. Seine Jeans waren an interessanten Stellen abgewetzt. Er trug schwarze, abgestoßene Stiefel, die mir bis jetzt nicht aufgefallen waren. Dann sah ich wieder in sein Gesicht mit dem ironisch verzogenen Mund. Nur der Gesamteindruck seiner

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