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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Dimitri Vassilikos schaute sich aufmerksam um. Das Festland war nur noch als ein dunkler Streifen am Horizont zu erkennen.
    Doch hatte der Schwammtaucher sein Ziel noch nicht erreicht. Ein gutes Stück lag noch vor ihm.
    Der Motor am Heck seines kleinen Bootes brummte wie eine wütende Hornisse. Dimitri hatte sich das Geld für die Maschine vom Munde abgespart. Doch es war nicht umsonst gewesen. Denn seit er motorisiert war, hatte er dem Großteil seiner Taucherkollegen einiges voraus.
    Mit Hilfe des Motors war er immer einer der ersten an den ergiebigsten Tauchgründen.
    Und heute hatte er ein ganz besonderes Ziel.
    Kythnos, diese märchenhafte Insel der Kykladen. Wie ein Juwel lag sie in der blaugrau schillernden Ägäis.
    Bis dorthin war noch kein Taucher vorgedrungen, und Dimitri versprach sich von seinem Ausflug eine ganze Menge.
    Schon früh hatte er den Hafen von Sunion verlassen, um möglichst zeitig und unbeobachtet von den anderen den Fang seines Lebens zu machen.
    Gleißendes Sonnenlicht lag auf der Bugwelle des Bootes. Der Kahn zog eine funkelnde Diamantenkette hinter sich her. Vassilikos hatte jedoch für die Schönheit dieser Erscheinung keine Augen. Er dachte nur an seinen Fang.
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte er voraus. Seine nervige Hand umspannte den Steuerhebel, mit dem er den Motor in seiner Halterung am Heck des Bootes bewegen und die Richtung des Bootes beeinflussen konnte. Zu einer Seilzug-Steuerung hatte sein Geld nicht mehr gereicht.
    Sein Gesicht war vom Wetter gegerbt, und sein volles schwarzes Haar spielte im Wind.
    Mit der anderen Hand tastete er unter die Sitzbank und holte aus seiner Leinentasche ein Stück Schafskäse hervor. Er hatte noch Zeit, um eine Kleinigkeit zu essen. Genußvoll schob er sich den Käse zwischen die Zähne.
    Er entstöpselte die Lederflasche, die neben ihm auf der Sitzbank lag, und nahm einen Schluck Wein. Das tat gut. Nun war ihm schon viel wohler, und die Aufregung über den möglichen Fang legte sich etwas.
    Etwa eine knappe Stunde rauschte das Boot dahin, da zuckte Dimitri plötzlich hoch.
    Sollte er etwa eingeschlafen sein? Bei der jetzt schon herrschenden Hitze kein Wunder, daß man müde wurde.
    Verdammt, sollte der dunkle Schatten voraus schon die Insel Kythnos sein? Sein Boot war zwar schnell, doch fliegen konnte es auch nicht.
    Dimitri war verwirrt.
    Im Näherkommen erkannte er, daß es sich um ein winziges Eiland handelte. Auch vermißte er die typischen Felsformationen, an denen man schon von weitem die Insel Kythnos erkennen konnte.
    Unwillkürlich schüttelte der griechische Fischer den Kopf. Er hatte bisher nie gehört, daß es zwischen Sunion und Kythnos noch eine andere Insel geben sollte. Niemand hatte je davon berichtet.
    Jetzt, wo er nachdachte, fiel ihm auf, daß überhaupt nichts über die Strecke bekannt war. Jeder, der sie mit seinem Boot zurückgelegt hatte, schwieg sich aus und berichtete nur allgemeines über seine Fahrt.
    Dimitris Jagdeifer war erwacht.
    Wenn niemand dieses Stück festes Land erwähnte, dann mußte es etwas Besonderes an sich haben. Vielleicht konnte er hier finden, was er suchte. Dann würde er sich auch den weiten Weg nach Kythnos sparen können.
    Nun, ein Versuch konnte nichts schaden. Näher heran, einmal hinabtauchen, sich umschauen, und wenn er nichts fand, dann schnellstens weiter zu seinem ursprünglichen Ziel.
    Dimitri setzte seinen Gedanken sofort in die Tat um. Er drosselte den Motor und steuerte langsam auf den Landflecken zu, der sich wie ein antiker Schild aus den silbrigen Fluten des Ägäischen Meeres erhob.
    Sichernd blickte er sich noch einmal um. Nein, es war ihm keiner gefolgt. Also würde ihn hier auch niemand vermuten.
    Er stellte den Motor ganz ab und ließ sich weitertreiben. Schließlich kam das Boot zur Ruhe.
    Ja, hier war es gut. Der Strand der Insel war etwa dreißig Meter weit entfernt. Das waren die Stellen, wo man mit seiner Suche nach Schwämmen am meisten Glück hatte.
    Dimitri Vassilikos wuchtete den dicken Stein vom Boden des Bootes hoch und rollte ihn über die Bordwand. Das Seil, das an dem Stein befestigt war, ließ er langsam durch seine Finger gleiten. In regelmäßigen Abständen hatte er farbige Fäden in den bräunlichen Strick genäht. Daran konnte er ablesen, wie tief der Grund war, über dem er sich befand.
    Nach etwa fünfundzwanzig Metern lief das Seil nicht mehr weiter.
    Dimitri nickte befriedigt. Gut so. Also konnte er recht lange unter Wasser bleiben und eine

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