Calming Signals
ein recht
deutlicher Trend: Mindestens ein Drittel von ihnen hatte
Streßprobleme, ein weiteres Drittel litt unter Angst, und bei
dem Rest verursachten andere Dinge Probleme, von mangelnder Leinenführigkeit bis zu aggressivem Verhalten.
Wenn man Probleme lösen will, hat es keinen Sinn, die
Symptome zu behandeln. Man muß die Ursachen finden.
Deshalb ist es absolut grundverkehrt, Wasserpistolen,
Antikläff-Halsbänder und andere angebliche Wundermittel
beispielsweise gegen das Bellen einzusetzen, bevor man
überhaupt weiß, warum der Hund bellt und um welche Art von
Bellen es sich handelt. Wir müssen die Ursachen behandeln,
nicht die Symptome!
Beobachten Sie Ihren Hund. Finden Sie heraus, warum Ihr
Hund gestreßt, ängstlich oder aggressiv gestimmt ist. Indem
Säe sich selbst und die Umgebung, die Sie Ihrem Hund bieten,
mit kritischen Augen betrachten, können Sie vieles
herausfinden. Manchmal kann es helfen, jemanden, der nicht
zur Familie gehört, um seine Einschätzung zu bitten. Wir sind
oft blind für das, was uns unmittelbar umgibt.
STRESSAUSL OSENDE FAKTOREN BEIM HUND
-
unmittelbare Bedrohungen (durch Menschen, andere Hunde
u.a.)
-
Gewalt, Wut, Aggressionen in der Umgebung
-
an der Leine rucken, straffe Leine, zu kurze Leine
-
zu hohe Ansprüche beim Training und im Alltag
-
zu viel Bewegung (vor allem beim jungen Hund)
-
zu wenig Bewegung und Aktivität
-
Hunger, Durst
-
sich nicht entleeren zu dürfen, wenn er muß
-
zu viel Kälte (frieren) oder Wärme (schwitzen)
-
Krankheit und Schmerz
-
zu viel Lärm
-
Einsamkeit und Langeweile
-
schockartig auftretende Ereignisse
-
ein Übermaß an aufregenden Objektspielen (Bällen,
Stöckchen)
-
ein Übermaß an aufregenden Sozialspielen (mit anderen
Hunden, dem Menschen etc.)
-
plötzliche Veränderungen
-
Besitzerwechsel
-
häufiger Wohnortwechsel
-
Verlust eines Sozialpartners
WIE ERKENNT MAN, OB EIN HUND GESTRESST IST?
- Rastlosigkeit, er kann nicht zur Ruhe kommen
-
Überreaktion auf Ereignisse (z.B. wenn es an der Tür
klingelt)
-
Einsatz von Beschwichtigungssignalen
-
übertriebene Körperpflege (ständiges Lecken, Beißen,
Kratzen usw.)
-
Dinge zerbeißen
-
Bellen, Jaulen, Winseln, Heulen
-
Durchfall, Erbrechen
-
Appetitlosigkeit
-
unangenehmer Körpergeruch, übler Geruch aus dem Maul
- verhärtete Muskeln
-
plötzliches Auftreten von Schuppen
- sich schütteln
- Veränderung der Augenfarbe
-
dem eigenen Schwanz hinterherjagen
- schlechte Fellbeschaffenheit (Haarausfall, struppiges,
stumpfes Fell usw.)
-
ungesundes Aussehen
-
Hecheln
- schlechte Konzentration
-
Zittern
-
häufigeres Urinieren als gewöhnlich
- beim Rüden: Ausschachten des Penis
-
Allergien und andere Hautprobleme
-
Fixierung auf bestimmte Dinge (Lichtblitze, Fliegen usw.)
-
nervöses Verhalten
-
aggressives Verhalten
-
Übersprungshandlungen
-
abwesend wirken
WAS KÖNNEN WIRTUN, UM DEN STRESS BEI HUNDEN ZU
REDUZIEREN?
Hierfür gibt es kein Patentrezept. Es kommt ganz darauf an, welche
Ursachen dem Streß zugrunde liegen. Ein paar grundlegende
Vorschläge könnten jedoch sein:
- da ß wir die Umgebung des Hundes ver ändern
- da ß wir die üblichen Routineabläufe verändern
- da ß wir nicht strafen, übertrieben schimpfen, keine harten
Erziehungsmethoden anwenden, nicht über den Leinenruck
arbeiten
- da ß wir uns darin üben, die beschwichtigenden Signale bei
Hunden zu erkennen, auf sie zu reagieren und sie selbst einzusetzen
- daß wir dafür sorgen, da ß die täglichen Bedürfnisse des Hundes
befriedigt werden, da ß er zum Beipsiel oft genug nach drau ßen
kommt, frisches Wasser für ihn bereit steht usw.
- daß wir rassespezifische Eigenheiten berücksichtigen
- daß wir versuchen, ein ausgewogenes Ma ß an Bewegung/ Aktivität
und Ruhephasen für unseren Hund zu finden
- daß wir unseren Hund so oft wie möglich an unserem Leben teilhaben
lassen. Verbannen Sie Ihren Hund nicht in den Korridor, während
Sie es sich im Wohnzimmer gemütlich machen. Lassen Sie den
Hund nicht drau ßen stehen, während Sie in einem Gebäude sind.
Hunde sind Rudeltiere und haben das gro ße Bedürfnis, mit ihrem
Rudel zusammenzusein.
Angst kann Streß bei Hunden verstärken. Streß aktiviert die
Verteidigungsbereitschaft, die wiederum mehr Angst beim Hund
hervorruft. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen, wenn wir
etwas Positives erreichen wollen. Wählen Sie den besseren Weg,
indem Sie auf jede Gewalt, übertriebene Bestrafung, Wut und
Aggression gegenüber dem
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