Camel Club 04 - Die Jäger
Behörden stellen. Haben Sie verstanden?«
Stone blickte Alex und Knox an, dann wieder den Präsidenten. »Sind Sie sicher, Sir?«
»Nein, keineswegs«, antwortete Brennan. »Aber so soll es sein. Ich missbillige Selbstjustiz. So war es schon immer, und so wird es bleiben. Aber ich habe auch ein Herz und eine Seele und allem zum Trotz, was meine politischen Gegner verbreiten, auch ein Gefühl für Ehre und Anstand. Falls Sie also nichts Gegenteiliges von mir hören, werden Sie nichts tun, als Ihr Leben weiterzuführen. Verstanden? Ich weiß, Sie sind offiziell kein Militärangehöriger mehr, aber ich bin der Präsident, und Sie werden meinem Befehl gehorchen.«
»Jawohl, Sir«, gab Stone sichtlich überrascht zur Antwort.
»Ach ja, und die Geheimhaltung wird für lange Zeit Gültigkeit haben«, sagte Brennan, als die Männer sich zum Gehen wandten. »So lange, bis ich die ganze Sache höchstwahrscheinlich vergessen haben werde, zumal ich mich zahlreicher anderer Angelegenheiten annehmen muss. Leben Sie wohl, Carr. Und alles Gute.«
Erst als sie die Tür hinter sich schlossen, wagten Knox und Alex erleichtert aufzuatmen. »Heilige Scheiße, jetzt brauche ich einen Drink«, sagte Knox. »Kommt mit, ich schmeiß ’ne Runde.«
KAPITEL 83
Oliver Stone schloss das Tor des Mount Zion Cemetery auf und ging zu seinem Friedhofsgärtnerhäuschen. Die Haustür war nicht abgesperrt. Als er eintrat, sah er, dass die Veränderungen, die Annabelle vorgenommen hatte, rückgängig gemacht worden waren: Alles sah wieder so aus, wie er es zurückgelassen hatte.
Er setzte sich hinter den Schreibtisch und strich mit der Hand über das Holz, lehnte sich in den Stuhl zurück und betrachtete die Wand mit den von ihm hoch geschätzten Büchern. Anschließend brühte er sich Kaffee auf, schlenderte mit dem Becher in der Hand über das Friedhofsgelände und merkte sich die Stellen, an denen es Arbeit zu verrichten gab, mit der er am folgenden Tag anzufangen beabsichtigte. Wieder war er der offizielle Hüter geweihter Erde. Hier war der Ort, an den er gehörte.
Am Abend kamen die anderen Mitglieder des Camel Club zu Besuch. Stone drückte Reuben, Caleb und Annabelle die Hand und sprach jedem von ihnen nochmals seinen Dank aus für alles, was sie für ihn getan hatten. Reuben hatte ein paar Sechserpack Bier mitgebracht, Caleb eine Flasche edlen Rotweins. Später gesellten sich Alex, Finn und Knox zu ihnen.
Knox und Stone saßen vor dem Kamin, während Alex und Annabelle in einer Ecke des Zimmers ein lebhaftes Gespräch führten. Er trank ein Bier, sie hatte ein Glas Wein in der Hand.
»Warum bist du uns eigentlich dann doch zu Hilfe gekommen?«, fragte Annabelle unvermittelt.
»Freunde lassen Freunde nicht durch ihre eigene Dummheit sterben.«
»Hui, vielen Dank.«
Alex rückte näher. »Also, in Wahrheit habe ich mich dazu entschlossen, weil ich zu der Ansicht gelangt war, dass wir zuletzt in ziemlich schlechter Stimmung gewesen sind. Und ich wollte dir sagen, dass ich trotz der vielen gemeinen Sachen, die du über mich gesagt hast, gelegentlich gerne wieder mit dir zusammen sein möchte.«
»Ach, tatsächlich?«
»Ja.«
»Ist das der durchtriebenste Versöhnungsantrag, den Secret-Service-Agenten lernen?«
»Wir sind eher starke, schweigsame Typen.«
Annabelle hakte sich bei ihm ein. »Was du getan hast, war großartig«, raunte sie ihm ins Ohr. »Und es tut mir leid, was ich über dich gesagt habe.« Sie schaute hinüber zu Reuben. »Er hat mich auf den richtigen Trichter gebracht.«
»Dann lass uns von vorn anfangen und sehen, wohin es führt.«
»Au, Mann«, murrte Reuben, der sie auf der anderen Seite des Zimmers gemeinsam mit Caleb beobachtete, »ich könnte kotzen.«
»Sei nicht eifersüchtig, Reuben«, ermahnte ihn Caleb. »Er ist jünger als du und sieht viel besser aus. Und nebenbei … ich habe auch niemanden. Bei der Damenwelt bin ich ein genauso großer Verlierer wie du. Ich hoffe, das tröstet dich ein bisschen.«
Reuben leerte seine Flasche Bier auf einen Zug und schlurfte verdrossen davon.
Alle Anwesenden sahen hinüber zu Alex, als dessen Handy summte. Er meldete sich. »Hallo? Was?« Plötzlich nahm er Haltung an und ließ beinahe das Bier fallen. »Jawohl, Sir. Vollkommen klar, Sir. Ich sorge dafür, dass er zur Stelle ist. Sie können sich darauf verlassen, Sir.« Als er die Verbindung trennte, streifte sein Blick in höchster Verwunderung die Freunde.
»Wer war das?«, fragte Knox. »Der
Weitere Kostenlose Bücher