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Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition)

Titel: Camping-Daggys letzter Kunde ROTE LATERNE ROMAN Band Nr. 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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    Es war schon ein sonderbares Gespann, dieser alte, klapprige Opel Rekord mit dem älteren Wohnwagen, den das angerostete Auto hinter sich herzog. Auto und Wohnwagen holperten über die ausgefahrenen Landstraßen Südfrankreichs.
    Am Steuer des bejahrten Wagens saß ein hübsches Mädchen. Dagmar Conradi pfiff die Melodie eines Schlagers vor sich hin. Aufmerksam blickten die grauen Augen auf die staubige Straße.
    In der Ferne erkannte Dagmar einen Anhalter am Straßenrand. Mit quietschenden Bremsen stoppte das seltsame Gespann neben ihm. Dagmar kurbelte das Fenster herunter.
    »Wo soll's denn hingehen?«,
    »Südwärts!«
    »Na, dann steig mal ein, Junge«, sagte das Mädchen forsch. Es kletterte aus dem klapprigen Auto, lief einmal um den Wohnwagen herum und stieg dann grinsend wieder ein. Dagmar ließ den Motor an, legte den Gang ein und gab Gas. Das tat sie alles mit einer fröhlichen Gelassenheit, die der Mann an ihrer Seite zu bewundern schien.
    Dagmar riskierte einen Seitenblick. Das Alter des Fremden war schwer zu schätzen, denn er trug einen Vollbart.
    Demnach konnte der Mann zwanzig und ebenso gut dreißig Jahre alt sein. Den großen, abgewetzten Leinensack hatte er auf dem Rücksitz verstaut.
    »Glauben Sie, dass Sie mit dem Dingsda noch recht weit kommen?«, fragte ihr Fahrgast zweifelnd.
    »Das Dingsda fährt gut«, erwiderte sie burschikos. Sie sah ihn nun voll an. Ihre etwas schräg stehenden Augen verliehen dem Gesicht einen aparten Reiz. Das kurzgeschnittene dunkle Haar war seidenweich und ließ die grauen Augen noch heller erscheinen.
    Dagmar trug abgewetzte Jeans, Turnschuhe und eine karierte Bluse. Man sah ihr nicht an, dass sie dreißig geworden war. Und ihren Beruf sah man ihr erst recht nicht an.
    »Sie reisen allein?«, fragte der Deutsche mit dem schwarzen Haar.
    »Nicht ganz«, meinte sie. »Dagobert muss im Wohnwagen sitzen!«
    »Dagobert?«,
    »Ja, ich kann es nicht vertragen, wenn mir beim Fahren jemand auf dem Schoß sitzt und schmusen will.« Dagmar grinste den Fremden an. Er blickte verwirrt zurück. »Deshalb habe ich Dagobert in den Wohnwagen verbannt. Er darf nur raus, wenn ich halte.«
    »Das finde ich grausam!«
    »Ich nicht«, entgegnete das Mädchen fröhlich. »Ich liebe ihn abgöttisch. Aber sein Platz ist dahinten.« Das aparte Mädchen wies mit dem Daumen rückwärts. »Er hat es von Anfang an akzeptiert.«
    »Und mich nehmen Sie einfach in den Wagen? Wird er nicht eifersüchtig?«,
    »Dagobert?«, Sie lachte schallend auf. »Nein, im Gegenteil! Er würde Sie bestimmt ebenfalls belästigen und mit Ihnen schmusen wollen!«
    »Ach, du liebe Zeit!«, rief Dagmars Beifahrer. »Sie wollen doch nicht etwa sagen, dass ...«
    »Dort kommt eine Ausfahrt!«, sagte Dagmar. »Ich werde euch miteinander bekanntmachen!«
    Geschickt fuhr Dagmar Conradi den Wagen in den Rastplatz ein. Dann stieg sie aus. Der Fremde folgte ihr. Seine Blicke glitten bewundernd über die makellose Figur des Mädchens.
    Dagmar öffnete die Tür des Wohnwagens.
    »Das ist Dagobert!«
    »Oh!«
    Der Mann lachte, denn ein stolzer Angorakater zeigte sich, der sich schnurrend an Dagmar drängte.
    »Ich dachte, Dagobert wäre Ihr Freund. Ich meinte, es wäre ein Mann?«,
    »Das ist er auch«, gab Dagmar zur Antwort. »Ein Katzenmann! Ich hoffe, Sie haben endlich begriffen?«,
    »Ja«, erwiderte er grinsend. »Übrigens heiße ich Lothar.«
    »Zu mir kannst du Daggy sagen«, erwiderte das Mädchen spontan. »Meine Freunde nennen mich so. Ich bin es gewohnt. Übrigens fahre ich nach Cannes. Wohin willst du?«,
    »Eigentlich egal«, gab Lothar zurück. »Ich gammle nur so in der Gegend herum.«
    »Na ja, dann lass uns mal losgammeln!« rief sie. »Ich möchte Cannes noch vor Sonnenuntergang erreichen!«
    »Ob das der Klapperkasten schaffen wird?«,
    »Er wird«, versicherte Daggy. »Hugo lässt mich nicht im Stich. Er leistet mir schon zehn Jahre lang treue Dienste. Und dabei war er nicht mehr der Jüngste, als ich ihn kaufte. Auch mein Domizil da hinten ist nicht mehr gerade taufrisch. Aber ...«
    »Moment mal«, unterbrach Lothar. »Du willst doch damit wohl nicht ausdrücken, dass du immer in diesem Kasten wohnst?«,
    »Doch!«
    »Jahraus und jahrein?«,
    »Genauso ist es«, bestätigte Dagmar, »Sonst noch Fragen?«,
    »Ja - ja aber von etwas musst du doch leben?«,
    Daggy lachte. Dann sah sie ihn mit ihren grauen Augen an. Dunkle, schalkhafte Pünktchen tanzten darin. »Wenn du fünfzig Mark übrig hast, dann

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