Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Umhänge ablegen und…«
    Weiterkam der Tugendwächter nicht mehr.
    Pan-Sen riss seinen Traser unter dem Umhang hervor und drückte sofort ab.
    Der erste Strahlschuss erfasste den Tugendwächter mit dem Handheldrechner, der daraufhin zu Boden sank. Tloam-Ser hatte nur einen Sekundenbruchteil später seine Waffe herausgerissen.
    Der zweite Tugendwächter kam nur noch zu einem schlecht gezielten Traserschuss, der sich in den Großbildschirm hineinbrannte.
    Blitze zuckten aus der Bildfläche heraus.
    Getroffen sank der zweite Tugendwächter zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Tloam-Ser deutete mit dem Lauf des Trasers auf die getöteten Tugendwächter. »Es wird hier bald von Sicherheitskräften nur so wimmeln«, meinte er.
    Pan-Sen wusste, worauf Tloam-Ser anspielte.
    Tugendwächter waren für gewöhnlich mit Biotastern ausgestattet, die im Fall eines tödlichen Angriffs automatisch die lokale Einsatzzentrale anfunkten.
    Jetzt werden sie aus uns in den Übertragungen des Mediennetzes wahre Monster machen, dachte Pan-Sen, während die beiden Flüchtenden ihren Weg fortsetzten.
    Die Tötung eines Tugendwächters gehörte zu den größten Tabus, die die Gesellschaftsordnung der Qriid kannte. Pan-Sen erinnerte sich noch gut daran, wie seine Ei-Mutter ihm als kleinem Qriid-Küken wahre Geschichten des Grauens über einzelne Qriid erzählt hatte, die dem Bösen verfallen waren und es auf die ehrenwerten Hüter von Tugend und öffentlicher Ordnung abgesehen hatten.
    Schreckgestalten, mit denen man kleinen Küken Angst einjagte und sie gleichzeitig zu einem Leben im Einklang mit den Lehren des Qriid-Glaubens ermahnte.
    Nie im Leben hätte Pan-Sen es für möglich gehalten, einst selbst als einer dieser abscheulichen Außenseiter öffentlich gebrandmarkt zu werden.
    Ich hatte keine andere Wahl, Ei-Mutter!, ging es ihm verzweifelt durch den Kopf. Eine schwache Entschuldigung für ein Verbrechen, das eigentlich unentschuldbar war.
    Genau wie die Tatsache, dass er sich der Ketzerbewegung von Ron-Nertas angeschlossen hatte.

    *

    Lieutenant Commander Wong blickte gebannt auf den Panorama-Schirm, wo die Qriid-Raumboote den planetaren Orbit von Garinjan erreichten.
    Noch immer war nicht klar, was die Absicht hinter diesem Einsatz war, der offenbar mit Bewegungen der drei im Orbit befindlichen Qriid-Kriegsschiffe koordiniert war.
    »Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs auf die STERNENKRIEGER wird vom taktischen Programm unseres Bordrechners mit 57 Prozent angegeben«, meldete Waffenoffizier Lieutenant Robert Ukasi.
    »Wir wissen alle, wie unsicher solche Wahrscheinlichkeitsangaben sind«, erwiderte Wong. »Ein eindeutiges Ergebnis ist das in meinen Augen nicht.«
    »Ich empfange hier ein sehr schwaches Videosignal, das gegenwärtig planetenweit in das Mediennetz eingespeist wird!«, meldete Kronstein. Er nahm mit angestrengt wirkendem Blick ein paar Schaltungen vor und wandte sich anschließend an Wong. »Das sollten Sie sich ansehen!«, meinte er. »Es handelt sich offenbar um eine illegale Übertragung der so genannten Ketzer!«
    »Auf den Schirm damit«, forderte Wong.
    Das flackernde, grobkörnige Bild eines Qriid erschien auf dem Panoramaschirm der STERNENKRIEGER. Das Übertragungssignal schien relativ schwach zu sein und gegenüber dem sonstigen Stand der Qriidischen Technik gewisse Schwächen aufzuweisen.
    »Hier spricht Ron-Nertas. Viele haben vielleicht schon von mir gehört. Meine Worte verbreiten sich von Schnabel zu Schnabel und so sehr die Priesterschaft auch versucht, Lügen über mich zu verbreiten, so wird sie doch nicht verhindern können, dass sich die Wahrheit am Ende durchsetzt. Die Wahrheit, die da heißt, dass es nicht dem Willen Gottes entspricht, dass wir die Galaxis mit Krieg überziehen. Die Wahrheit über unsere Überlieferung, die von den Priestern verfälscht und von den Tanjaj für ihre düsteren Machenschaften missbraucht wurde.«
    Im nächsten Moment verschwand das Bild für ein paar Augenblicke und machte einem rauschenden Gewimmel aus schwarzen und weißen Punkten Platz, der an einen aggressiven Insektenschwarm erinnerte. Zwischenzeitlich waren noch vage Konturen des Qriid-Predigers namens Ron-Nertas sichtbar, die aber ebenfalls nach wenigen Sekunden verschwanden.
    »Das Signal ist instabil!«, meldete Kronstein. »Aber die Qualität, mit der es in das planetare Mediennetz eingespeist wird, ist auch nicht besser.«
    »Können Sie die Herkunft des Signal lokalisieren?«, fragte Wong.
    »Es stammt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher