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Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)

Titel: Captain und Commander (Chronik der Sternenkrieger 1-4)
Autoren: Alfred Bekker
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Häscher zu entkommen.
    Der Weg zu Ron-Nertas und seinen Anhängern kam für sie nicht in Frage. Zumindest nicht, ohne dass sie zuvor ihre Verfolger gründlich abgeschüttelt hatten. Schließlich lag es nicht in der Absicht der beiden Qriid, die Sicherheitskräfte geradewegs zu dem Friedensbringer hinzuführen. Tloam-Ser wusste zwar, dass es eine Reihe geheimer und gut getarnter Zugänge zu den unterirdischen Katakomben gab, aber er selbst kannte nur einen davon, sodass ihnen dieses Wissen kaum etwas nützte, denn dieser Eingang befand sich am anderen Ende Sarashtors.
    Die Scheinwerfer schreckten einige der geflügelten Affen auf, die daraufhin kreischend auseinander stoben und dabei den Inhalt eines Beutels mit Panzern von ausgelutschten Hsirr-Käfern über der Straße verstreuten. Die geflügelten Affen hatten ursprünglich die Höhlen in den nahen Gebirgen bewohnt, ehe sie nach dem Ende des Hiralium-Bergbaus auf Garinjan in den verlassenen Minen nahezu perfekte Lebensbedingungen gefunden hatten. Niemand in Sarashtor wäre auf die Idee gekommen, sich Gedanken um die Entsorgung des Hausmülls zu machen. Die Qriid warfen ihn einfach auf die Straße und warteten darauf, dass in der Nacht die geflügelten Affen aus den Minenschächten emporstiegen und ihn mitnahmen. Allerdings hatten sich die geflügelten Affen nach der Einstellung des Hiralium-Bergbaus dermaßen vermehrt, dass es oft zu erbitterten Kämpfen zwischen verschiedenen Horden kam und hin und wieder sogar Qriid angegriffen wurden, wenn die lemurenartigen Müllentsorger irrigerweise den Eindruck bekamen, dass ihnen die Beute streitig gemacht werden sollte.
    »Komm jetzt«, sagte Tloam-Ser. »Wir müssen weiter.«
    »Hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, wer uns an Bord der ZORN GOTTES verraten haben könnte?«, fragte Pan-Sen.
    »Seit uns die öffentlichen Tugendwächter über das planetare Mediennetz zu Staatsfeinden gestempelt haben, denke ich über kaum noch etwas anderes nach«, erwiderte Tloam-Ser. »Es gibt an Bord unseres Schiffes noch einen weiteren Anhänger unserer Bewegung. Ich werde dir seinen Namen und Rang nicht verraten, damit du ihn auch nicht preisgeben kannst, solltest du in die Hand der Sicherheitskräfte fallen. Aber ich vertraue ihm absolut. Er hat mir immer den Rücken freigehalten und ich habe die Entscheidung, dich für die Bewegung des Friedensbringers zu gewinnen, in Absprache mit ihm getroffen.«
    »Hattet ihr Funkkontakt vom Schiff zum Versteck des Predigers?«
    »Nein, das wäre viel zu riskant gewesen. Ich habe alles Nötige in Gang gesetzt, nachdem ich den Boden Garinjans betreten hatte. Du wirst dich erinnern, dass wir gemeinsam mit der Landefähre den Raumhafen von Sarashtor erreichten.«
    »Dann gibt es Spione innerhalb der Bewegung – oder ihre Kommunikationskanäle werden bereits abgehört«, schloss Pan-Sen. »Eine andere Erklärung macht keinen Sinn.«
    Der Gedanke deprimierte Pan-Sen zutiefst.
    Die Konsequenz daraus war nämlich, dass die Bewegung des Predigers vermutlich bereits kurz nach ihrer Entstehung dem Untergang geweiht war.
    Die Macht der Sicherheitsorgane war letztlich wohl doch größer als die Kraft des ehrlichen Glaubens an die wahren Fundamente der Qriid-Religion.
    Tloam-Ser lauschte.
    Das sonore Brummen, das durch das Antriebsaggregat des Gleiters verursacht worden war, verstummte völlig. Die Gefahr schien vorüber.
    Zumindest für den Augenblick.
    Sie verließen die Türnische und erreichten die nächste Straßenecke. Die lemurenartigen geflügelten Affen wichen scheu zurück und krallten mit ihren achtfingrigen Händen die Beute fest, die sie sich zuvor gegriffen hatten. Aufmerksam und misstrauisch beobachteten sie die beiden Qriid.
    Schritte waren plötzlich zu hören.
    Drei Qriid in den Uniformen der lokalen Sicherheitsbehörden patrouillierten die Gasse entlang.
    Sie trugen leichte Handtraser, aber keinerlei Panzerung, da Kampfeinsätze normalerweise nicht zu ihren Aufgaben gehörten.
    Pan-Sen und Tloam-Ser versuchten im letzten Moment in der tief schwarzen Schattenzone eines mehrstöckigen Gebäudes zu verschwinden, an dessen Außenwand sich ein gewaltiger Flachbildschirm befand, über den tagsüber religiöse Botschaften und erbauliche Aufnahmen des jungen, gerade der Eierschale entwachsenen Aarriid flimmerten. Seine Erscheinung versetzte derzeit viele Qriid geradezu in spirituelles Entzücken und ließ sie die Entbehrungen, die die Fortsetzung des Heiligen Krieges für jeden Einzelnen von
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