Carla geht Ihren Weg
zusammen und haben uns so gut wie gar nichts mehr zu sagen. „Vielleicht sollte ich mir einen Lover zulegen."
"Du hast vielleicht Ideen. Sei froh, dass du so einen guten Mann hast.", erwiderte Carla streng.
Gabi schaute Carla ärgerlich an: "Du meinst bestimmt langweilig."
Es hatte keinen Zweck auf Gabi einzureden. Im Grunde wusste Carla, dass Gabi doch nur ihren Olli liebte.
Sie sah sich im Lokal um. Wieder einmal stellte sie fest, dass die reiferen Frauen in der Mehrheit waren.
"Wo waren die attraktiven Männer in meinem Alter abgeblieben?", dachte sie frustriert. „Die waren wahrscheinlich alle brave Hausmänner geworden und schauten abends fern, so wie Olaf.“
Carla fragte Gabi:" Was hältst du davon, wenn ich mich selbstständig mache?" Gabi verschluckte sich bald an ihrer Weinschorle und stotterte:
"Ich weiß nicht. Das ist doch so eine unsichere Sache."
Carla zündete sich eine Zigarette an und musste erst einmal husten. Es dauerte eine Weile bis sie weitersprechen konnte.
"Es ist meine einzige Chance aus dem Dilemma herauszukommen."
Carla begeisterte sich immer mehr.
"Ich muss es nur richtig anfangen und konsequent durchführen."
Sie hatte sich in Rage geredet und holte nun tief Luft. Sie steigerte sich immer mehr in ihre Idee hinein und ließ sie sich nicht mehr ausreden.
Auch nicht, als Gabi sie warnte:
"Stell dir das nur nicht so einfach vor und mache dir keine Illusionen. Es kann auch schief gehen . Dann hast du vielleicht noch einen Haufen Schulden an der Backe."
"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!"
Gabi konnte es ja gar nicht verstehen.
Olaf war Abteilungsleiter bei einem Geldinstitut und hatte ein sehr gutes Einkommen. Sie brauchten sich um ihre Existenz keine Sorgen zu machen.
Gabi war Hausfrau und organisierte einmal im Monat einen zwanglosen Verkaufsabend. In ungezwungener Runde wurden diverse Kosmetikartikel angeboten.
Nach der dritten Weinschorle verabschiedeten sie sich froh gelaunt. Zuversichtlich ging Carla nach Hause.
Kapitel 3
Robert wachte gerädert morgens auf.
Er rieb sich verschlafen die Augen. An dem gestrigen Abend konnte er sich kaum noch erinnern. Nur mühsam gelang es ihm die Bausteine
zusammenzupuzzeln.
Er hatte am Nachmittag seine Entlassungspapiere erhalten.
Seine Firma, eine kleine Werbeagentur, hatte Insolvenz anmelden müssen.
Sein Chef sprach mit ihm unter vier Augen.
"Leider geht es nicht mehr. Aufträge haben wir genug, jedoch die Zahlungsmoral einiger Kunden ist sehr schlecht."
Robert merkte, dass es ihm schwerfiel seine Firma aufzugeben. Bis zuletzt hatte er für seine Werbeagentur gekämpft.
"Die Außenstände sind einfach zu hoch und Kredit gibt uns auch keine Bank mehr."
"Lass `mal! Es wird schon irgendwie weitergehen." erwiderte Robert betrübt.
Wortlos räumte er seinen Schreibtisch leer.
Zum Abschied schüttelte Robert seinem Chef freundschaftlich die Hand.
"Was nun?", dachte er resigniert.
Robert ging enttäuscht in die nächstgelegene Kneipe.
Nur ein Gast trank einsam sein Bier. Er setzte sich an den Bartresen und bestellte sich ein Bier und ein Korn.
Im Laufe des Abends kam immer mehr Kundschaft.
Zu vorgerückter Stunde setzte sich ein junges, schlankes Mädchen zu ihm.
Sie fragte burschikos: "Gibst du mir einen Drink aus ?"
Etwas abwesend schaute er zu ihr auf.
Sie war bestimmt erst Anfang zwanzig und fühlte sich sehr cool.
"Warum nicht? Ich kann etwas Abwechslung gut gebrauchen.", brummte er vor sich hin.
Sie erzählte dann stundenlang von ihrem Freund, der nichts mehr von ihr wissen wollte.
"Er ist ein Idiot!", stellte Robert, nicht mehr ganz nüchtern, fest.
Er erhob sich schwerfällig von seinem Barhocker und gab dem Kellner einen größeren Geldschein.
"Stimmt so!"
Dieser lächelte erfreut und bedankte sich überschwänglich.
Umständlich zog Robert seine Jacke über und ging schwankend davon.
Das Mädchen rannte hinter ihm her.
"Willst du noch mit zu mir?", fragte sie ganz außer Atem.
Er winkte nur ab. "Ach, lass mich in Ruhe!"
"Dann eben nicht.", konterte sie barsch.
Sie drehte sich um und ging schnurstracks davon.
"Eigentlich schade. Sie war ganz hübsch aber noch so ein junges Küken.", gestand er sich ein. Er stand eher auf reifere Frauen.
Vor Kurzem war Robert achtunddreißig Jahre alt geworden, was man ihm keineswegs ansah. Er hatte mittelblondes, leicht gewelltes Haar. "Straßenköderblond", dachte er ironisch, wenn er in den Spiegel sah. Er frisierte sein Haar stets mit Gel glatt, da er
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