Carlos Knirps und Co 02 - Der Schatz in der Hoehle

Knirps mit
einem Watschelfüßchen den lockeren Sand um die Kante weg.
    „Hach, Knirps, so wird das nix! Da stehen wir morgen noch hier!“, brummt Carlos, schiebt Knirps kurzerhand beiseite und harkt mit einem einzigen Prankenhieb ein seltsames Kästchen aus dem Sandboden.
    Staunend hebt Knirps es auf.
    „Das … ist ja ein ganz cooles … Schatz-Ding!“, stellt er im Fackelschein fest und öffnet das Kästchen.
    „Und für wasss braucht man so ein winziges Schatz-Dingsss?“, fragt Co.
    Carlos blickt darauf und lacht.
    „Das ist ein Kompass. Den haben Menschen hier wahrscheinlich verloren.“
    „Ah ja, toller Schatz! Eine Dose mit Guckloch und ’ner Nähnadel drin, die rumwackelt“, sagt
Knirps wenig begeistert. „Wozu brauchen Menschen bloß so ʹn Zeugs?“
    „Um die Himmelsrichtung festzustellen“, antwortet Carlos. „Mein Papa fährt doch über die Meere.
    Und er hat auch so einen Kompass, damit er sich zwischen den hohen Wellen nicht verirrt.
    Eine Kompassnadel zeigt nämlich immer nach Norden. So kann man leicht die anderen Himmelsrichtungen feststellen. Zum Beispiel Osten – sogar, wenn die Sonne gerade nicht aufgeht.“
    „Unser Bär issst ganz schön klug“, staunt Co.
    In dem Moment beginnt die Fackel zu flackern.

    „Wie lange brennt eigentlich ssso eine Fackel?“, will Co jetzt wissen.
    Plötzlich stehen die drei im Dunkeln!
    „Abgebrannt! Jetzt weißt du es: Eine Fackel brennt kürzer als man denkt!“, seufzt Carlos.
    „Mist!“, motzt Knirps.
    „Und jetzt?“, fragt Co.
    „Stehen wir im Dunkeln!“, antwortet Carlos.
    „Unssser Bär ist nicht nur klug, sssondern auch voll scharfsinnig!“, grummelt Co, dem jetzt nicht mehr zum Lachen ist.

    Während Carlos, Knirps und Co nun in der superschwarzen Finsternis stehen, hören sie ein seltsames Grollen. Erschrocken drücken sich die Freunde aneinander. Aus dem Grollen wird … ein lautes Poltern!
    „He, wirft da etwa jemand mit Steinen?“, bibbert Knirps.
    „Das müssen aber Riesensteine sein?“, sagt Co schlotternd.
    Urplötzlich herrscht wieder eine unheimliche Stille!
    Und mitten in die stille, staubige Dunkelheit kreischt Co hustend los: „O-kay, Freunde!
    Jetzt… hab ich wirklich … ganz d-doll …
    SCHI-HISS!“
    Als das Echo „D-Doofer Mi-hist!“ antwortet, ist Carlos, Knirps und Co das Lachen restlos vergangen.

Verzweifelt hocken Carlos, Knirps und Co in der Finsternis beieinander.
    „He, Jungs!“, versucht Carlos seine Höhlenbegleiter aufzumuntern. „Wir lieben doch das Abenteuer, die Spannung und die Gefahr! Wir kommen hier schon wieder raus!“
    „Ja, sicher“, schnattert Knirps. „Aber dann ist mein erster Schlüpftag vorbei! Oder vielleicht kann ich nie wieder Schlüpftag feiern, weil unser letztes Stündlein schlägt!“
    In dem Moment geht ein Ruck durch Carlos.
    „Co, hast du die Taschenlampe dabei, die ich dir zum Geburtstag geschenkt habe?“
    „Die ist im Rucksack vom Pinguin! Knirpsss,
schnell … dreh dich um!“, sagt Co und beginnt im Rucksack blind herumzukramen.
    Nach einer Weile erstrahlt der Höhlengang im hellen Licht. Sie warten, bis sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, dann sehen die drei sich um. Eine Seite vom Gang ist mit großen und kleinen Felsbrocken versperrt.
    „Vielleicht ist das ja die Richtung, die tiefer in die Höhle führt. Und die andere Seite – Richtung Ausgang – ist völlig frei?“, überlegt Knirps.

    „Was sagt denn dein Kompass dazu?“, fragt Carlos sachkundig.
    „Wieso? Kann die Nähnadel etwa sprechen?“, fragt Knirps verblüfft. „So was gab’s alles im Zoo nicht!“
    Carlos muss lachen. „Im Zoo brauchtest du so etwas auch nicht! Diese Nadel kann dir sagen, wo Norden ist. Gegenüber ist Süden. Links liegt Westen und rechts Osten. Gib mal her!“
    Carlos dreht den Kompass so lange, bis die Nadel auf das große N zeigt, das für Norden steht. Dann vergleicht er das N vom Kompass mit dem N auf der Schatzkarte. Und dann seufzt Carlos.
    „Freunde, wir haben ein Problem! Im Süden geht’s raus, doch genau da liegen diese Felsbrocken!“
    Nachdenkliche Stille herrscht in der Höhle, bis
Co fragt: „Sssagt mal, wie lange leuchtet eigentlich ssso eine Taschenlampe?“
    Zack! – greift Knirps zu und schaltet die Lampe blitzschnell aus.
    „Wir schalten sie im Notfall wieder ein. Dann hält die Batterie länger, okay?“
    Erneut hocken Carlos, Knirps und Co im Dunkeln. „Wie kommen wir hier bloß wieder raus?“, jammert Knirps.

    „Ich