Cashkurs
verglichen haben, finden Sie ziemlich schnell entweder bei der Hausbank oder bei der Konkurrenz ein kostengünstigeres Kontomodell. Ab welchem Kostenvorteil Sie den Wechsel der Bankverbindung in Angriff nehmen, hängt von Ihnen selbst ab. Doch ich würde mal behaupten, dass sich für 50 Euro Gebühreneinsparung pro Jahr der Aufwand für den Bankwechsel lohnt.
Doch Vorsicht – wechseln sollten Sie immer nur mit Guthaben und nicht dann, wenn Ihr Konto in den roten Zahlen steckt. Sie müssen nämlich damit rechnen, dass Ihnen die neue Bank erst nach ein paar Monaten einen Dispokredit einräumt.
Tipp Führen Sie das Konto immer möglichst nahe an der »Null-Linie« im Guthabenbereich. Weil der Dispokredit zu den teuersten Kreditarten zählt, sollten Sie ihn nur in Ausnahmefällen in Anspruch nehmen. Es sollte daher immer genügend Geld für die anstehenden Abbuchungen auf dem Girokonto stehen, aber auch nicht wesentlich mehr. Fürs Guthaben auf dem Girokonto zahlt nämlich so gut wie keine Bank Zinsen, so dass Sie parallel dazu ein verzinstes Tagesgeldkonto führen sollten, das als »Manövriermasse« dient. Mehr dazu im Kapitel »Geldreserve und Sparen auf Anschaffungen«.
Checkliste zum Kostensparen beim Girokonto
Bestehendes Konto:
Wie viel kostet mich derzeit mein Girokonto pro Jahr?
Welche Karten sind dabei?
Welche davon setze ich auch regelmäßig ein?
Wie hoch ist der aktuelle Dispokreditzins?
Wie hoch waren in den letzten zwölf Monaten meine Zinskosten?
Nutze ich Online-Banking?
Bietet meine Hausbank ein günstigeres Kontomodell an?
Vor dem Bankwechsel:
Ist das Konto ohne Sternchen und Fußnoten kostenlos, oder werden beim Unterschreiten eines bestimmten Geldeingangs Gebühren verlangt?
Welche Karten sind inklusive und welche kosten extra?
Sind genügend Geldautomaten in der Nähe kostenlos nutzbar?
Bei Online-Konten: Wie hoch sind die Gebühren für Papier-Überweisungen?
Wie hoch ist der Dispokreditzins?
Weshalb Sie mit Dispo- und Ratenkrediten vorsichtig sein sollten
»Sind Sie auf der Suche nach einem schnellen, einfachen, unkomplizierten und sicheren Kredit, um Ihren finanziellen Spielraum zu erweitern?«
»Erfüllen Sie sich Ihre Wünsche hier und jetzt!«
»Ob Traumurlaub oder Einbauküche – mit unserem Kredit sind Sie so flexibel wie mit Bargeld!«
Das sind Originalzitate aus der Kreditwerbung von Banken. Der Tenor zwischen den Zeilen ist klar: Warten Sie mit Ihren Ausgaben nicht, bis Sie das Geld haben – wir leihen es Ihnen jetzt gleich (und verdienen prächtig daran). Auffällig dabei ist, dass man den Begriff »Schulden« in der Kreditwerbung vergebens sucht. Man spricht gerne von »Finanzierungsmodellen«, aber Schulden …?
Wer Schulden hat, ist einem anderen etwas schuldig – aber genau das ist der Sachverhalt bei der Aufnahme eines Kredits. Es hört sich clever an, wenn jemand für sein flottes neues Auto ein »attraktives Finanzierungsmodell« genutzt hat. Eher uncool ist der wahre Sachverhalt: Solange er seine Schulden nicht zurückgezahlt hat, wird ihm das Auto von der Bank praktisch leihweise und nur gegen Zahlung von Zins und Tilgung zur Verfügung gestellt, denn in deren Tresor liegt der Fahrzeugbrief als Kreditsicherheit.
Deshalb: Lassen Sie sich von den verlockenden Werbesprüchen kein X für ein U vormachen. Schuldenmachen ist teuer und riskant. Ein Ratenkredit mit drei Jahren Laufzeit kann aufgrund der Zinskosten den Preis der damit finanzierten Anschaffung um 10 bis 20 Prozent verteuern. Wer in finanzielle Engpässe gerät und seine Raten nicht mehr regelmäßig bezahlen kann, verwandelt sich im Handumdrehen vom umworbenen »Finanzierungskunden« zum per Kreditkündigung aussortierten Abschreibungsfall.
In diesem Zusammenhang auch ein Wort zu den Nullzins-Finanzierungen, die gerne von Autoherstellern ganz groß ins Schaufenster gehängt werden. Da bekommen Sie natürlich nichts geschenkt, weil Hersteller und Händler die Kosten für die Zinssubvention elegant im Kaufpreis versteckt haben. Und der Finanzierungskunde wundert sich, dass er im Gegensatz zum Barzahler den Kaufpreis nicht mehr herunterhandeln kann …
Dispokredite
Mit dem Dispokredit verfügen Sie über einen Kreditrahmen auf dem Girokonto, dessen Höhe vor allem von Ihrem Einkommen und der Bonitätseinschätzung der Bank abhängt. Innerhalb dieses Rahmens können Sie ohne vorherige Rücksprache mit der Bank Ihr Konto in die roten Zahlen rutschen lassen. Jeder Geldeingang auf dem Girokonto
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