Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
schenkte ihm ein Lächeln und deutete auf die Unterlagen. »Sind wir dann für heute Abend fertig? Können wir uns jetzt aufs Sofa fläzen und uns einen Film reinziehen?«
»Natürlich.«
Wir spülten gemeinsam unsere Teller und räumten die Hochzeitsunterlagen weg. Eine halbe Stunde später lagen wir zusammen auf der Couch und schauten uns einen Actionfilm an. Ich hatte meinen Kopf an Bradens Brust gebettet, und er hatte seinen Arm um mich gelegt.
Nach etwa vierzig Minuten hob ich den Kopf, schaute Braden ins Gesicht und sagte: »Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich das für den Rest meines Lebens mit dir machen darf.«
Erstaunt über dieses ungewohnt emotionale Geständnis, musterte Braden mich. Seine Augen blitzten belustigt. »Was denn? Filme gucken?«
»Ja«, antwortete ich aufrichtig. »In deinen Armen liegen und schlechte Filme gucken. Für andere Leute ist das vielleicht nichts Besonderes, aber mir bedeutet es alles.«
Seine Belustigung verschwand und machte einem anderen, viel intensiveren Ausdruck Platz. Er hob die Hand und strich mir mit dem Daumen über die Wange. »Ich bin froh, dass du in der Bar aufhörst.«
»Ja?«
»Ja. Ich konnte mich nie so recht damit anfreunden, dass du da arbeitest, außerdem fehlst du mir an den Wochenenden.«
»Warum hast du nichts gesagt?«
»Weil ich dachte, du bist glücklich mit dem Job. Und es ist gewissermaßen die Mission meines Lebens, dafür zu sorgen, dass du glücklich bist«, neckte er mich.
Ich grinste. »Verstehe. Wenn das so ist, würde ich sagen, du hast deine Mission bereits erfüllt. Ich habe viele neue Freunde gefunden, also brauche ich die Bar nicht mehr, wenn ich unter Leuten sein will. Außerdem will ich mich mehr aufs Schreiben konzentrieren. Und auf uns. Ich kündige diese Woche.«
Braden nickte und drückte mich. »Klingt gut, Babe.«
Ich kuschelte mich an ihn, seufzte zufrieden und widmete mich dann wieder dem Film. »Pfft«, machte ich verächtlich, während wir uns gegenseitig wärmten. »Als würde ein Cop mitten in der Öffentlichkeit um sich ballern. Was für einen Schwachsinn tun wir uns da eigentlich an?«
»Irgendwas, was dir ›alles bedeutet‹, wenn ich mich recht erinnere.«
»Hm. Na ja, so wird es vielleicht sein, wenn wir bei unseren Ausleihentscheidungen in Zukunft ein bisschen mehr Geschmack an den Tag legen. Oh Mann«, stöhnte ich mit Blick auf den Fernsehbildschirm. »Der Typ ist ein Vollpfosten.«
»Jocelyn?« Braden nahm mich fest in die Arme, und als ich zu ihm hochsah, grinste er. »Nur damit du Bescheid weißt, für mich bedeutet es auch alles.« Er senkte den Kopf und gab mir einen zärtlichen Kuss, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Film zuwandte. »Obwohl ich auf die Kommentare von den billigen Plätzen gut verzichten könnte.«
KAPITEL 3
Die Hochzeit
C lark, Ellies Stiefvater, der auch für Braden und mich eine Art Vaterfigur darstellte, bot mir den Arm, damit ich mich bei ihm unterhaken konnte. Dann tätschelte er mir beruhigend die Hand.
Seine Geste veranlasste mich dazu, ihm forschend ins Gesicht zu blicken. »Was ist denn? Wirke ich so nervös?«
Er schenkte mir ein sanftes Lächeln. »Ein bisschen.«
»Ich will aber nicht nervös wirken«, flüsterte ich.
Er verzog keine Miene, aber seine Augen funkelten vor Lachen. »Atme einfach tief durch.«
Wir standen vor den Flügeltüren, die sich jeden Moment öffnen würden, damit ich den mit rotem Teppich ausgelegten Mittelgang der Kirche hinabschreiten konnte. Meine Brautjungfern waren bereits auf dem Weg zum Altar. Gleich würde ich ihnen folgen.
Ich konnte kaum glauben, dass die Zeit so schnell vergangen war und ich heute heiraten sollte. Es schien noch gar nicht so lange her, dass ich am Morgen nach meiner Verlobung aufgewacht war, weil Ellie mit einem Stapel Brautmagazine unter dem Arm an die Tür geklopft hatte. Hin und wieder waren mir Zweifel gekommen, aber die hatte ich energisch beiseitegeschoben.
Deswegen war es fast ein Schock, dass ich jetzt, so kurz vor dem Altar, plötzlich eine Krise bekam.
Scheiße.
Tief durchatmen.
Nur jetzt keine Panikattacke kriegen! Ich wollte den Rest meines Lebens mit Braden verbringen. Das Problem war nur, dass ich eine Todesangst davor hatte, ich könnte irgendwie alles kaputtmachen. Selbst nach all den Monaten, in denen ich mir bewiesen hatte, dass ich in der Lage war, eine feste, liebevolle Beziehung zu führen, war diese Angst noch nicht verschwunden. Angst davor, Braden vielleicht eines
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