Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
mit einem kleinen Schmunzeln den Kopf schüttelte.
»Da wusste ich …« Braden sprach zu den Gästen, doch sein Blick ruhte weiterhin auf mir, »dass mein Leben im Begriff war, sich radikal zu verändern. Aber erst an dem Tag, als du ohne Handtuch aus Ellies Badezimmer kamst, wurde mir klar, wie glücklich ich über diese Veränderung sein würde.«
Ich rollte mit den Augen, und meine Wangen brannten, als wieder alle lachten.
»Ich scherze nicht.« Braden wandte sich an die Gäste. »Bei unserer zweiten Begegnung war Jocelyn nackt. Das war der bis dahin schönste Tag meines Lebens. Und selbst als sie ohne einen Fetzen am Leib vor mir stand, hat sie mir noch die Hölle heißgemacht.« Wieder grinste er mich an, und das warme Gefühl in meiner Brust wurde zu einem Vulkan überwältigender Gefühle. »Du warst vom ersten Tag an eine Herausforderung. Keine Frau hat mich je mehr herausgefordert als du – und keine bringt mich häufiger zum Lachen. Es vergeht kein Moment, in dem ich mich durch dich nicht lebendiger fühle – lebendiger, als ich jemals zu hoffen gewagt habe. Und heute hast du mir etwas geschenkt, von dem ich dachte, dass es für uns beide schon vor langer, langer Zeit verlorengegangen wäre. Bei dir habe ich Frieden gefunden, Babe. Du gibst mir alles, was man sich nur wünschen kann.« Vor lauter Emotion war seine Stimme noch tiefer als sonst, und ich schwöre bei Gott, ich stand schon wieder kurz davor, in Tränen auszubrechen, als er sein Champagnerglas hob und sagte: »Auf meine Frau, Mrs Jocelyn Carmichael.«
Die Gäste wiederholten seinen Trinkspruch, während er sich zu mir herunterbeugte. Sein Blick wurde zärtlich, als er die unvergossenen Tränen in meinen Augen glänzen sah. »Auf meine Frau«, sagte er noch einmal, legte mir zärtlich die Hand in den Nacken und presste seine Lippen auf meine.
***
Als wir später auf dem Empfang die Runde machten und versuchten, mit allen Gästen wenigstens ein paar Worte zu wechseln, hatte sich das hektische Flattern in meinem Magen schon ein wenig gelegt, und ich war deutlich entspannter als zuvor. Was vielleicht auch am Champagner lag.
Ich stand an Bradens Seite, während er mich entfernten Cousins, Verwandten von Elodie und Clark, Freunden und Geschäftspartnern vorstellte. Wir hatten uns fast durch die komplette Gästeliste gearbeitet, als wir auf Jenna und Ed stießen. Jenna war eine Freundin von Ellie, und Ed war ihr Mann. Als ich Ellie kennengelernt hatte, waren Jenna und Ed noch fester Bestandteil ihrer Clique gewesen. Dann hatten sie geheiratet, Jenna war schwanger geworden, und aus irgendeinem Grund waren sie in der Versenkung verschwunden. Anfangs hatte Ellie sich deshalb Vorwürfe gemacht, aber anscheinend lag es ganz einfach daran, dass Jenna ihre Zeit lieber mit anderen Paaren verbrachte, die auch Kinder hatten. Ich versicherte Ellie, dass es nichts mit ihr zu tun hatte. Manche Menschen waren eben so. Trotzdem freute ich mich, die beiden jetzt wiederzusehen.
»Joss, du siehst umwerfend aus«, sagte Jenna und umarmte mich fest.
»Wer passt denn auf Andrew auf?«, erkundigte sich Braden. Andrew war ihr kleiner Sohn.
Ed grinste. »Ich habe meine Eltern dazu überredet, heute Abend auf den Kleinen aufzupassen. Wir waren schon seit Ewigkeiten nicht mehr zu zweit aus. Ich musste Jenna richtig bearbeiten, damit sie mitkommt.«
Jenna sah ihren Mann mit gerunzelter Stirn an. »Ich lasse ihn eben nicht gerne bei anderen. Das ist doch wohl nichts Schlimmes.«
Als ich den scharfen Unterton in ihrer Stimme hörte, warf ich Braden einen Blick zu, um ihm zu signalisieren, dass es besser wäre weiterzugehen.
Er nickte und wollte noch etwas sagen, aber Jenna kam ihm zuvor, indem sie mich am Arm fasste und an sich zog.
»Und? Wie sieht’s denn bei euch mit Nachwuchs aus, Joss?«
Die Jenna, an die ich mich erinnerte, war entspannt, locker und nicht neugierig . Wer auch immer diese Person war, ich hätte sie am liebsten umgebracht. »Äh …« Mein Blick geisterte hilfesuchend durch den Raum.
»Wir haben uns noch nicht mit der Frage beschäftigt«, sagte Braden. Ich spürte seine Hand auf meinem Rücken – ein Zeichen dafür, dass er wusste, dass ich kurz davor war, die Flucht zu ergreifen. »Aber wir wollen auf jeden Fall Kinder haben.«
Meine Schultern verspannten sich, mein Magen krampfte sich zusammen, und der Champagner gluckerte auf höchst unangenehme Weise in meinem Bauch.
Als ich am Morgen vor dem Spiegel gestanden hatte, war ich
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