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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Hieb gerade noch mit dem Schwert abwehren.
    »Hierher! Rasch!«, schrie er.
    Vitellius holte zum entscheidenden Hieb aus, als er von mehreren Schreien abgelenkt wurde. Bitterlich fluchend trieb er sein Pferd Cato entgegen. Der Optio warf sich zur Seite, wurde von der Flanke des vorbeistürmenden Tieres jedoch zu Boden geschleudert.
    Immer wieder im Morast ausrutschend, bahnte sich das Pferd einen Weg zwischen den Legionären hindurch, galoppierte am Wagen vorbei, wo das verwundete Maultier noch immer seinen Schmerz hinausschrie, und verschwand in der Dämmerung.
    Macro eilte zu Cato hinüber und zog ihn auf die Beine.
    »Bist du verletzt?«
    »Wird schon wieder … sobald ich wieder Luft bekomme. Haben wir sie erledigt?«
    »Die meisten. Fünf sind tot, drei geflüchtet. Schade, dass uns Vitellius entwischt ist, dieser Schuft.«
    Cato blickte sich um, doch auch Pulcher war verschwunden.
    »Ja, Herr.« Cato atmete tief durch und betastete seine Brust. Abgesehen von ein paar Blutergüssen war anscheinend alles in Ordnung. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Es hat keinen Sinn, sie zu verfolgen, falls du das meinst. Wir müssen die Truhe so rasch wie möglich zu Vespasian schaffen. Bevor der Tribun Verstärkung bekommt und uns erneut angreift.«
    Die Legionäre spannten zwei der Pferde vor den Wagen und banden die anderen zusammen mit dem unverletzten Maultier hinten an. Aus Sorge, das verwundete Maultier könnte mit seinem Geschrei auf sie aufmerksam machen, hatte Macro das Tier ein Stück weit ins Moor geführt, ihm den Hals durchgeschnitten und es in den Morast gestoßen. Als die Verwundeten auf dem Wagen verstaut waren, machte sich die kleine Gruppe auf den Rückweg zum Rand des Moors. Während es dunkel wurde, trieben sie die Pferde an, froh darüber, den Wagen nicht ständig aus den schlammigen Furchen ziehen zu müssen.
    Als sie sich dem Rand des Moors näherten und sahen, wie das dunkle Land vor ihnen anstieg, vernahm Macro Hufgetrappel, das sich ihnen von hinten näherte.
    »Halt!«, rief er leise. »Nehmt Schilde und Speere und folgt mir.«
    Er führte sie ein Stück zurück, dann ließ er jeweils vier Männer beiderseits des Weges Aufstellung nehmen, um dem sich nähernden Reiter den Fluchtweg abzuschneiden. Cato legte sich auf den Boden, nach den Anstrengungen des Tages zu erschöpft, um überhaupt noch Angst zu empfinden. Bald darauf tauchten Reiter und Pferd aus dem Nebel auf und trabten mitten in die Falle hinein.
    »Jetzt!«, schrie Macro, worauf acht Schattengestalten aus dem Gras am Wegesrand hochsprangen und den Reiter umzingelten. Das Pferd bäumte sich auf und wieherte vor Angst, und der Reiter verlor den Halt und stürzte zu Boden. Macro warf sich auf ihn und rammte ihm die Faust ins Gesicht, dann zog er ihn auf die Beine.
    »Wen haben wir denn da!«, sagte er lachend. »Was für eine Scheißüberraschung, dich wiederzusehen, Herr.«
    Vitellius wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Nase. »Rühr mich nicht an, Zenturio!«
    »Ich soll dich nicht anrühren?«
    »Ihr müsst mich weiterreiten lassen. Ich muss zur Legion zurück.«
    »Hör mal, du Schwein, wenn du glaubst – «
    »Dafür haben wir keine Zeit!«, rief Vitellius. »Über den Weg nähert sich eine verdammte Armee. Wäre fast in sie hineingeritten. Ich glaube, sie haben mich nicht gesehen, aber sie werden bald da sein. Ich muss Vespasian Bescheid geben!«
    »Er lügt, Herr«, knurrte Pyrax. »Töte ihn und lass uns weitermarschieren.«
    »Warte!«, mischte Cato sich ein. »Wir wissen nicht einmal, worauf er es abgesehen hatte.«
    Pyrax hob das Schwert. »Wen interessiert das schon?«
    »Nimm das Schwert runter, Legionär!«, befahl Macro. »Und zwar sofort!«
    »Bitte!«, flehte Vitellius. »Ihr müsst mich ziehen lassen. Ich muss Vespasian warnen. Wir haben Togodumnus aufgespürt! Wenn die Streitmacht die Legion überrascht, werden wir Tausende verlieren. Tausende Kameraden.«
    »Kameraden!«, fauchte Pyrax ihn an. »Kameraden bringen sich nicht gegenseitig um, verdammt noch mal.«
    Einen Moment lang musterten sie einander schweigend, Vitellius auf den Knien, Macro die Faust unter dem Umhang geballt, mit einem Ausdruck bitterer Verachtung im Gesicht.
    »Falls es diese Streitmacht gibt«, sagte Cato leise, »muss der Legat gewarnt werden.«
    »Es gibt keine Scheißstreitmacht!« Pyrax rammte den Speerschaft auf den Boden. »Der will doch bloß seine Haut retten.«
    »Weshalb ist er uns dann in die Arme geritten?«
    »Er hat sich

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