Cato 09 - Gladiator
flachen Seite der Klinge auf den Rumpf. Die Flanken des Tieres bebten zwischen seinen Schenkeln, als es sich streckte. Immer mehr Reiter schälten sich vor ihnen aus der Dunkelheit, und Cato war erfüllt von eiskalter Entschlossenheit.
Er war nur noch zehn Schritte vom letzten Mann entfernt, als der einen Blick über die Schulter warf. Einen Moment lang starrte er seine Verfolger an, dann stieß er einen Warnruf aus. Zwei weitere Reiter drehten sich um. Sie zügelten die Pferde und zogen die Schwerter. Cato schloss währenddessen zum hintersten Mann auf und beobachtete ihn aufmerksam. Als er ihn fast erreicht hatte, stieß der Aufständische sein Schwert vor. Cato presste die Schenkel zusammen und warf sich zur Seite. Sein Pferd geriet aus dem Tritt, hielt sich aber aufrecht, und die Klinge zischte an ihm vorbei.
»Jetzt bin ich dran!«, knurrte Cato, stieß zu und traf den Sklaven an der Seite, unmittelbar über dem Schwertgürtel. Die Spitze der Klinge durchbohrte Tunika, Fleisch und Muskeln und drang in die Bauchhöhle ein, dann riss Cato sie heraus. Der Reiter ließ die Waffe fallen, fasste sich an die Seite und kippte nach vorn. Cato ritt weiter. Macro war inzwischen vor ihm. Die beiden Aufständischen hatten die Pferde gewendet und verstellten ihnen mit gezückten Waffen den Weg. Macro gab seinem Pferd die Sporen und hielt geradewegs auf sie zu. Sein Pferd gehorchte bis zum letzten Moment, dann versuchte es auszuweichen, so dass es mit der Flanke gegen eines der beiden Pferde prallte und das Bein des Reiters einklemmte. Der Mann schnappte nach Luft, doch ehe er sich befreien konnte, führte Macro einen Hieb gegen seinen Schwertarm. Die Klinge drang über dem Ellbogen tief ins Fleisch ein. Der Mann ließ die Waffe fallen, während sein Pferd zurückschreckte und ins Gebüsch am Wegesrand trottete.
Macro sah sich in dem Moment um, als der andere Mann nach ihm schlug. Er parierte den Hieb, doch die Klinge glitt ab und traf den Hals seines Pferdes hinter den Ohren. Das Tier bäumte sich wiehernd auf und trat mit den Vorderbeinen aus. Macro kippte nach hinten um. Er verlor den Halt, flog durch die Luft und landete auf der Seite. Als er mit dem Kopf auf den steinigen Weg prallte, sah er einen hellen Blitz und die Luft wurde ihn aus der Lunge getrieben. Mühsam richtete er sich auf alle viere auf und schüttelte den Kopf.
Sein Gegner beruhigte zungenschnalzend sein verschrecktes Pferd und trieb es dem gestürzten Römer entgegen. Macro sah die Beine des Pferdes auf sich zukommen, die stumpf schimmernde Schwertklinge lag ein paar Fuß von ihm entfernt. Er warf sich nach vorn, packte den Schwertgriff und wälzte sich unter das Pferd. Der Bauch des Tieres war direkt über ihm. Macro stieß das Schwert nach oben und zuckte zusammen, als sich die Klinge ins Fleisch bohrte und ihm Blut ins Gesicht spritzte. Das Pferd wieherte gequält und warf sich nach vorn. Unmittelbar neben Macros Kopf setzte ein Huf auf, während der Reiter sich verzweifelt bemühte, sein Tier wieder in den Griff zu bekommen. Neben ihm tauchte ein dunkler Schemen auf: Cato. Er rammte dem Aufständischen seine Klinge in den Rücken. Halb wahnsinnig vor Schmerz galoppierte das verletzte Pferd den Hang hinunter, bis es ins Stolpern geriet. Reiter und Pferd stürzten und verschwanden zwischen Felsen und Stechginster, dann herrschte Ruhe.
Macro richtete sich mühsam auf. Benommen schüttelte er den Kopf und taumelte dem Mann entgegen, den er am Arm verletzt hatte. Der Sklave saß noch im Sattel und hielt sich stöhnend die Wunde. Macro bemerkte er erst, als es zu spät war. Macro packte die Zügel und zielte mit dem Schwert auf ihn.
»Steig ab, wenn dir dein Leben lieb ist.«
Der Sklave nickte, schwang unbeholfen das Bein über den Sattel und ließ sich auf der anderen Seite zu Boden gleiten. Dann rannte er davon. Macro schaute ihm nach, bis er sich in sicherer Entfernung befand, steckte das Schwert in die Scheide, beruhigte das Pferd und saß wieder auf. Das Tier war schreckhaft, deshalb schnalzte Macro beruhigend mit der Zunge, bevor er zu Cato aufschloss.
»Bist du verletzt?«, fragte Cato besorgt.
»Nein. Lass uns weiterreiten.«
Sie trieben die Pferde an und setzten die Verfolgung fort. Durch den kurzen Kampf hatte sich der Abstand wieder vergrößert, und Cato hielt aufmerksam Ausschau nach dem Gegner, während sie den schmalen Weg entlangritten. Der Pfad schlängelte sich über den Gebirgsgrat der Halbinsel, und er rechnete damit, dass er
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