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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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nachlässig ausgeführt. Aber es geht voran. In einem Monat werden sie es mit jeder Sklavenbande aufnehmen können.«
    »Das wollen wir hoffen. Die Berichte, die ich von Marcellus bekomme, deuten darauf hin, dass von den Sklaven keine große Gefahr ausgeht. Er hat die Ebene gesäubert und sie in die Hügel getrieben. Jetzt will er sie aushungern oder zumindest schwächen, um sie anschließend im Gebirge aufzuspüren und ihren Widerstand zu brechen.«
    Macro nickte zustimmend. »Das scheint mir die richtige Vorgehensweise zu sein. Ich wünsche ihm viel Glück. Aber ich kann nicht so recht glauben, dass die Sklaven ihren Kampfgeist verloren haben. Bei dem Überfall auf meine Kolonne waren sie jedenfalls nicht im mindesten kampfscheu.«
    »Vielleicht hast du sie ja ungewollt aufgestachelt. Deinem Bericht war zu entnehmen, dass du ihnen schwere Verluste zugefügt hast.«
    »Allerdings«, erwiderte Macro trocken. Er war nicht stolz auf das Gemetzel an den schlecht bewaffneten und unerfahrenen Sklaven. Aber es war um Leben oder Tod gegangen, und für moralische Bedenken war keine Zeit gewesen.
    »Also haben wir den Aufstand eingedämmt«, schloss Sempronius. »Wir sind Glabius und sein Gefolge losgeworden und verfügen über ausreichend Vorräte, um der Krise Herr zu werden. Ich habe den Eindruck, das Schlimmste ist überstanden. Der Kaiser wird zufrieden mit uns sein, und sobald die Provinz wieder zur Ruhe gekommen und ein neuer Statthalter eingetroffen ist, können wir die Heimreise fortsetzen.« Er lächelte Macro und Cato an. »Ich denke, wir können zufrieden mit uns sein, meine Herren.«
    »Noch ein Trinkspruch?« Macro hob den Becher.
    »Genau.« Sempronius lachte. »Auf den Erfolg.«
    Ihre Becher stießen klirrend aneinander, dann wandte der Senator sich Cato zu. »Was? Du machst nicht mit? Heb den Becher, Cato.«
    Cato lächelte gezwungen. »Wenn du darauf bestehst, Herr. Auf den Erfolg.«
    Er trank und ließ den Becher sinken. Julia drückte ihm die Hand. »Weshalb das lange Gesicht?«
    »Ich weiß auch nicht.« Cato zuckte mit den Schultern. »Pure Gewohnheit, schätze ich. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass uns das Schlimmste erst noch bevorsteht.«
    Julia machte ein enttäuschtes Gesicht. »Und ich habe dich für einen Optimisten gehalten, den Freuden der Jugend gegenüber aufgeschlossen.«
    »Jung bin ich«, räumte Cato ein. »Aber ich habe mehr von der Welt gesehen als die meisten Männer meines Alters, und das schließt die mit ein, die sehr viel älter sind als ich. Ich habe so das Gefühl, dass die Sache noch nicht ausgestanden ist. Merkt euch meine Worte.«
    »Das ist ein Speer und keine beschissene Krücke!«, blaffte Macro dem Hilfssoldaten ins Ohr und trat gegen den Schaft. Der Speer fiel klappernd hin, der erschöpfte Soldat verlor das Gleichgewicht und landete in einer Staubwolke auf dem Boden.
    »Nanu?« Die Hände in die Hüfte gestemmt, beugte Macro sich über den Mann und brüllte weiter auf ihn ein. »Auf meinem Exerzierplatz zu schlafen! Du elender Wicht! Für wen hältst du mich eigentlich, etwa für deine beschissene Mutter, die dich wecken soll?« Er versetzte dem Mann einen Tritt in die Rippen. »Auf die Beine!«
    Macro richtete sich auf und schritt weiter die Centurie ab, die nach zweimaliger Umrundung der Stadt soeben auf den Exerzierplatz zurückgekehrt war. Nachdem sie gesehen hatten, wie es dem ersten Mann ergangen war, nahmen die anderen Haltung an, präsentierten schwer atmend Speere und Schilde und blickten starr geradeaus. Macro, ausstaffiert mit Kettenhemd, Beinschienen und Helm – alles Sachen, die er der Waffenkammer der Zwölften Hispania entnommen hatte –, war in weit besserer Verfassung als die Soldaten. Kaum außer Atem schritt er die erste Reihe ab und inspizierte die Mazedonier mit verächtlicher Miene. Der einzige Mann, der die richtige Einstellung hatte, war Atticus, der sich als einer der besten Rekruten erwiesen hatte, die Macro jemals untergekommen waren: zäh und mit einer angeborenen Begabung für den Umgang mit Waffen. Macro hatte den Griechen bereits für die Beförderung zum Optio vorgemerkt.
    »Ich habe schon Nähzirkel alter Frauen gesehen, die kriegerischer wirkten als dieser Haufen! Ihr seid jämmerlich. Wie zum Hades kann es sein, dass ihr nach einem kleinen Ausflug in gemächlichem Trott so fertig seid? Also gut, nach dem Speertraining wiederholen wir das Ganze, und wenn ein Mann nach unserer Rückkehr ausfällt oder nicht richtig Haltung

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